Eine gute Rede zu halten, die Ihr Publikum nicht nur begeistert, sondern am Ende in tosenden Applaus verfallen lässt, stellt für jeden Redner eine große Herausforderung dar, die es jedes Mal erneut zu überwinden gilt.
Zu viele Faktoren spielen bei Ihrem persönlichen Rede-Auftritt eine große Rolle: Von der richtigen Selbstinszenierung inklusive der Körpersprache wie Mimik und Gestik über Ihre persönliche Ausstrahlungs- und Überzeugungskraft bis hin zur Stichhaltigkeit Ihrer Argumente und Ausführungen.
Eine gute Rede lebt dabei nicht nur von Ihrer Performance auf der Bühne, sondern vor allem von dem Inhalt, den Sie in Ihrem Auftritt vermitteln wollen.
Denn selbst geübte oder auch berühmte Redner und Rhetorik-Talente überzeugen Ihre Zuschauer schlussendlich nicht mit Ihrer Wortgewandtheit und Ihrem selbstsicheren Charisma. Obwohl diese Faktoren zu dem letztlichen Erfolg Ihrer Rede erheblich beitragen können, steht dennoch ein bestimmter Aspekt stets im Mittelpunkt einer erfolgreichen Rede: Der Inhalt Ihres Vortrages samt gut ausgewählter Argumente, Beispiele und anschaulichen Beschreibungen.
Das Redemanuskript – die Grundlage Ihres Rede-Erfolgs
Demzufolge beruht eine gute Rede, die Ihr Publikum begeistert, in jedem Fall auf dem schriftlichen Redemanuskript, welches die Grundlage für Ihren gesamten Rede-Erfolg bildet. Somit ist nicht nur das Halten Ihrer Rede für den letztlichen Erfolg Ihres Auftritts entscheidend, sondern vor allem der Inhalt in Form eines vorher gut ausgearbeiteten Redetextes. Doch diese Musterrede bzw. Redevorlage muss zunächst vorbereitet, gegliedert, konstruiert und vor allem in Form eines Manuskriptes geschrieben werden.
Ausschlaggebend für Ihren persönlichen Rede-Erfolg ist daher nicht nur ein überzeugender Auftritt, sondern das Schreiben Ihres Redemanuskriptes.
Während das Vortragen Ihrer Rede allerdings reine Übungssache ist, bei der Sie sich im Vorfeld zahlreiche Tipps zur wirkungsvollen Gestaltung Ihrer Rede sowie Ihres gesamten Auftrittes einholen können, existiert für das erfolgreiche Schreiben einer Rede kein exakter Leitfaden, der Ihnen den Erfolg Ihrer Ausformulierung garantiert.
Daher stellt nicht die letztliche Präsentation des Vortrages, sondern insbesondere das vorherige Redenschreiben für viele Personen eine große Schwierigkeit dar.
Nicht selten greifen Betroffene dabei auf Musterformulierungen zurück – geprägt von eintönigen Floskeln, hohlen Phrasen und standardisierten sowie abgedroschenen Ausdrücken. Mit der schwerwiegenden Folge, dass Ihr Manuskript sich weder von den allzu bekannten unpersönlichen und trockenen Standardreden abhebt noch den von Ihnen gewünschten Effekt hervorruft.
Zwar gibt es keine erfolgsversprechende Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Schreiben einer guten Rede, allerdings existieren einige wichtige Punkte, die Ihnen das Schreiben Ihres Redetextes nicht nur erleichtern, sondern auch die letztliche Wirkungsintensität Ihrer Präsentation erheblich verstärken können.
Die Grundsätze eines professionellen Redemanuskripts
Von dem perfekten Redeeinstieg über die angemessene Wortwahl bis hin zum richtigen Maß an Humor: Das Schreiben des Manuskriptes gilt als Quintessenz Ihres Erfolgs und ist somit in jedem Fall mit hohen und individuellen Anforderungen verbunden.
Grundsätzlich gilt jedoch, eine gut geschriebene Rede soll:
- Die Botschaft verständlich vermitteln
- Das dahinterstehende Redeziel erfüllen
- Dem Anlass Ihrer Ansprache gerecht werden
Um diese Rahmenbedingungen einer guten Rede zu erfüllen, sollten Sie daher auf die folgenden Tipps und Tricks zum Schreiben einer Rede achten.
Die Vorbereitung als Basis für das Redenschreiben
Mit dem Schreiben zu beginnen gilt als der schwierigste Teil beim Redenschreiben. Fragen wie “Worüber genau möchte ich eigentlich reden?” oder “Was macht eine gute Rede aus?” lassen viele Personen verzweifelt auf ein leeres Blatt vor sich starren.
Daher sollten Sie sich, bevor Sie anfangen ziellos drauf los zu schreiben, richtig vorbereiten. Denn auch ein gut ausformuliertes Manuskript kommt nicht von alleine, sondern beruht auf einer umfassenden Vorbereitung, die Ihnen nicht nur das Schreiben Ihrer Rede vereinfacht, sondern Ihrem Redetext zu mehr Sinnhaftigkeit und Strukturiertheit verhilft.
Eine gute Vorbereitung umfasst dabei 2 Bestandteile: Das Festlegen der Rahmenbedingungen sowie die Informationssammlung.
Legen Sie vor dem Redenschreiben einen Erzählrahmen fest
Im ersten Schritt gilt es daher einen Erzählrahmen für Ihre Rede zu definieren, der Ihnen im Laufe des Schreibens nicht nur Orientierung bietet, sondern auch konkrete Richtlinien zur Manuskriptgestaltung liefert.
Um die Rahmenbedingungen Ihrer Rede festzulegen, müssen Sie sich vor dem Schreiben Ihres Vortrages mit folgenden vier Fragen auseinandersetzen:
- Was ist der Anlass?
- Wer ist mein Publikum?
- Was ist mein Redeziel?
- Was ist die wichtigste Botschaft, die ich meinen Zuhörern übermitteln will?
Indem Sie diese vier Fragen beantworten, bekommen Sie nicht nur einen ersten Anhaltspunkt zu dem konkreten Thema und inhaltlichen Eckpunkten Ihrer Rede, sondern einen genauen Überblick darüber, wie Sie Ihr Manuskript passend zum Anlass und Publikum sprachlich und stilistisch gestalten sollten.
Tipp: Beantworten Sie folgende Fragen zunächst ausführlich für sich selbst. Daraufhin sollten Sie sich die wichtigsten Erkenntnisse in Form weniger Stichpunkte auf einzelnen Karteikarten festhalten und während dem späteren Ausformulieren in jedem Fall in Sichtweite behalten.
So behalten Sie während dem Schreiben Ihrer Rede stets die Orientierung, kommen nicht vom eigentlichen Thema Ihrer Ansprache ab und verlieren sich nicht in unnötigen Details.
Erfolgreich Reden schreiben: Der Anlass ist entscheidend
Der Inhalt Ihrer Rede ist in jedem Fall abhängig von dem Anlass, zu dem Sie geschrieben werden soll. Dabei gibt es allerdings unzählige Anlässe, eine Rede zu schreiben, die stets unterschiedliche Anforderungen aufweisen.
Von privaten Zusammentreffen wie eine Feier zur Hochzeit oder ein Jubiläum über geschäftliche Veranstaltungen wie die Verabschiedung von einem Kollegen und der Jahreshauptversammlung bis hin zu politischen und gesellschaftlichen Anlässen wie eine Pressekonferenz oder Einweihung von Gebäuden: Jeder Anlass erfordert sowohl eine andere Herangehensweise an das Redenschreiben als auch eine andere inhaltliche und sprachliche Ausrichtung der Rede.
Machen Sie sich also zunächst bewusst, zu welchem Anlass Sie Ihre Rede schreiben und ob dieser eine private, geschäftliche oder sogar öffentliche Veranstaltung umfasst.
Schreiben Sie Ihre Rede passend zu Ihrem Publikum
Im nächsten Schritt gilt es, herauszufinden, für wen Sie diese Rede schreiben. Betrachten Sie dafür erneut den Anlass, der Ihrem Redenschreiben zugrunde liegt. Je nach Veranstaltung schreiben Sie Ihre Rede etwa für bekannte Kollegen, wichtige Geschäftspartner, für engvertraute Personen wie Ihre Familie und Freunde oder für die gesamte Öffentlichkeit und Bürgerschaft.
Das Publikum stellt dabei einen der wichtigsten Aspekte dar, den Sie beim Redenschreiben in jedem Fall berücksichtigen und während der Vorbereitung genaustens analysieren sollten.
Versetzen Sie sich also in die Lage Ihrer Zuhörer hinein und versuchen Sie herauszufinden, was die Anwesenden von Ihrer geschriebenen Rede erwarten, welche Ansprüche sie an Ihre Worte stellen und mit welcher Motivation sie an diese Veranstaltung herangehen.
Indem Sie die Bedürfnisse und Anforderungen Ihrer Zuschauer im Vorfeld des Redenschreibens verstehen und nachvollziehen können, fällt es Ihnen beim späteren Ausformulieren Ihres Manuskriptes leichter, Ihre inhaltliche und sprachliche Ausdrucksweise den Erwartungen oder Befürchtungen der Hörer anzupassen.
Denken Sie ebenfalls darüber nach, welches Vorwissen und Know-how die Hörer mitbringen werden. Je nach Kenntnistand Ihrer Zuhörer sollten Sie bei der Ausformulierung Ihrer Rede darauf achten, den Inhalt, Stil und die Sprache auf die Expertise und den aktuellen Wissenstand Ihrer Zuschauer anzupassen.
So sollte zum Beispiel eine Hochzeitsrede für die Braut und den Bräutigam in jedem Fall einfacher und emotionaler geschrieben werden, als eine auf Fakten und Statistiken beruhende Präsentation vor großem Fachpublikum.
Das Ziel Ihrer Rede klar definieren
Nachdem Sie sich bewusst gemacht haben, zu welchem Anlass und für welches Publikum Sie Ihre Rede schreiben, gilt es anschließend das Redeziel zu bestimmen.
Dabei spiegelt sowohl der Anlass als auch Ihr Publikum die Art Ihrer Rede und das damit verbundene Ziel wider, das mit dem Schreiben Ihres Vortrages erreicht werden soll.
Anhand dieser Aspekte können Sie leicht herausfinden, ob Sie Ihre Zuschauer mit Ihrer geschriebenen Rede informieren, überzeugen oder vielleicht sogar unterhalten, motivieren, wertschätzen und bewegen wollen.
Beispiele für die Ziele verschiedener Arten von Reden
Die Art Ihrer Rede | Das Redeziel |
Geschäftsreden | Informieren
Überzeugen Motivieren |
Debatten | Informieren
Überzeugen |
Abschiedsreden | Würdigen
Unterhalten |
Hochzeitsreden | Würdigen
Unterhalten |
Begrüßungsreden | Informieren
Motivieren Würdigen |
Politische Reden | Informieren
Überzeugen |
Trauerreden | Würdigen |
Festtagsreden | Würdigen
Unterhalten |
Jubiläumsreden | Unterhalten
Würdigen |
Egal ob Sie als Arbeitgeber Ihre Mitarbeiter über den derzeitigen Entwicklungsstand Ihres Unternehmens informieren wollen, als Brautvater Ihrer Tochter weise Worte mit auf ihren weiteren Lebensweg mitgeben möchten oder als Trainer Ihre Mannschaft vor einem anstehenden Wettkampf motivieren wollen: Führen Sie sich das Ziel, das Sie mit Ihrer Rede erreichen wollen, vor Augen und behalten Sie es im Folgenden stets im Hinterkopf.
Indem Sie im Vorfeld herausfinden, welches Ziel Sie mit Ihrer Rede verfolgen, können Sie sich während dem Schreiben stets daran orientieren. Einerseits verhindern Sie bei der Ausformulierung so, dass Sie vom ursprünglichen Thema abweichen und den roten Faden verlieren. Andererseits gibt auch dieser Aspekt Ihnen Aufschluss darüber, wie Sie Ihr Manuskript im Hinblick auf Ihren Inhalt, Stil und Sprache aufbauen und gestalten sollten.
Die Kernaussage Ihres Redemanuskripts bestimmen
Im letzten und wohl bedeutsamsten Schritt gilt es, die wichtigste Botschaft, die Sie mit Ihrer geschriebenen Rede übermitteln wollen, zu identifizieren. Dafür sollten Sie sich folgende Fragen stellen:
- Was ist die Kernaussage Ihrer Rede?
- Welche Botschaft wollen Sie Ihrem Publikum übermitteln?
- Welche Worte möchten Sie zu diesem Anlass loswerden?
- Mit welcher Äußerung erreichen Sie Ihr anvisiertes Redeziel?
Der Anlass und das Publikum Ihrer Rede sowie das Ziel, dass Sie mit Ihrer Ansprache verfolgen, haben Sie in den vorherigen Schritten der Vorbereitung detailliert ermittelt. Anschließend sollten Sie darüber nachdenken, welche konkrete Botschaft Sie Ihrer Rede zugrunde legen wollen.
Egal ob Sie bei der Abschiedsrede in die Rente eines geschätzten Kollegen Ihren Dank für die letzten erfolgreichen Jahre der Zusammenarbeit ausdrücken wollen oder Sie Ihr Team vor einem wichtigen Wettstreit motivieren wollen: Achten Sie bei dem Ausformulieren Ihrer Rede stets darauf, dass Ihre ausgewählte Botschaft im Fokus steht.
Dies gelingt Ihnen am besten, wenn Sie die Kernaussage Ihrer Rede mehrfach in Ihrem Redetext einbauen. Betrachten Sie die zugrundeliegende Botschaft Ihrer Ansprache dabei als zentralen Punkt, um dem herum Sie Ihre weiteren Ausführungen aufbauen.
Demzufolge gleicht die Kernbotschaft Ihrer Rede einem roten Leitfaden, der sich durch Ihr ganzes Redemanuskript zieht und dazu beiträgt, dass die ausformulierte Rede nicht nur passend zum Publikum und dem jeweiligen Anlass gestaltet ist, sondern auch das von Ihnen verfolgte Redeziel erfüllt.
Reden schreiben erfordert eine gründliche Informationsrecherche
Der zweite Schritt Ihrer Vorbereitung umfasst eine ausführliche Recherche von passenden Informationen und die Sammlung von relevantem Stoff für Ihr Manuskript. Dabei gilt es zunächst, möglichst viele Gedanken und Ideen rund um das Thema Ihrer Rede zu sammeln.
Als Orientierungspunkte dienen Ihnen dabei die Stichpunkte zu dem Anlass, dem Publikum sowie dem Ziel und der Kernbotschaft Ihrer Rede.
Um ausreichend Stoff für Ihren Vortrag zu finden, sollten Sie also eine gründliche Recherche zu Ihrem Thema betreiben. Als Quelle sollte Ihnen dabei nicht nur das Internet dienen. Die relevanten Informationen lassen sich vor allem durch beteiligte Personen wie auch durch Sie selbst ausfindig machen.
Mögliche Quellen für Ihre Informationsrecherche
Aktuelle Geschehnisse aus dem Unternehmens- oder Familienalltag
Um ausreichend Stoff für Ihre Rede zu finden, sollten Sie Ihren täglichen Ablauf in Ihrem Unternehmen oder Ihrem Familienalltag Revue passieren lassen.
Fragen Sie sich, ob es aktuelle Ereignisse in Ihrem beruflichen oder familiären Alltag gibt, die besonders schöne Momente darstellen, eine große Veränderung mit sich bringen oder die Beteiligten zum Schmunzeln bringen könnten.
Solche Begebenheiten, die aufgrund Ihrer Aktualität einen besonderen Stellenwert in Ihrem Alltag einnehmen, sprechen die beteiligten Anwesenden meist direkt an und können somit einen großen Mehrwert für Ihre Rede darstellen.
Erinnerungen und Gedanken von Beteiligten
Je nach Anlass Ihrer Rede können insbesondere die Erinnerungen von Kollegen, Mitarbeiter sowie von Freunden und der Familie Ihnen dabei helfen, wertvollen Stoff für Ihre Rede zu sammeln.
Nicht selten können Ihnen Beteiligte amüsante Anekdoten oder aufwühlende Geschichten zu dem Hauptgegenstand oder der -person Ihres Vortrages erzählen, die Sie in Ihre Rede miteinbauen können.
Der eigene Erinnerungs- und Erfahrungsschatz
Nicht nur die Erinnerungen von anderen Personen können Sie bei der Stoffsammlung Ihrer Rede unterstützen. Vor allem Ihr eigener Erinnerungs- und Erfahrungsschatz kann Ihnen dabei helfen, nützlichen Stoff für den Inhalt Ihres Manuskriptes zu finden.
Dabei können sowohl Erinnerungen an ähnliche Situationen wie auch besonders schöne oder bewegende Erlebnisse, die Sie mit den Anwesenden gemeinsam durchlebt haben, als auch eigene Erfahrungen, die Sie im Laufe Ihres Lebens gemacht haben, Gegenstand Ihrer Rede werden.
Indem Sie solch persönliche Geschichten, die Sie selbst erlebt haben, mit in Ihre Rede aufnehmen, werden die Hörer nicht nur aufmerksamer, sondern auch Sie als Person positiver wahrnehmen. Eigene Erinnerungen und Erfahrungen lassen Ihre Rede also sowohl ehrlicher und authentischer als auch Sie als Redner sympathischer wirken.
Aus diesem Grund sollten Sie stets versuchen Ihrem Redemanuskript einen persönlichen Touch zu verleihen, der die Zuhörer einnehmen wird.
Besondere Eigenschaften der Hauptperson oder des Hauptgegenstandes
Als wichtigste Quelle Ihres Redeinhalts dient Ihnen die Hauptperson beziehungsweise der Gegenstand oder das Thema, welches im Mittelpunkt Ihrer Rede steht.
Sammeln Sie daher wichtige Informationen und Fakten rund um den Kernpunkt und das Herzstück Ihrer Rede. Achten Sie allerdings darauf, lediglich die wesentlichen Informationen herauszufiltern und Ihre Rede nicht mit unnötigen Ausschweifungen und Auflistungen in die Länge zu ziehen.
Handelt sich Ihre Rede stattdessen um eine oder mehrere Personen, sollten Sie sich besondere Eigenschaften und Charakterzüge dieser ins Gedächtnis rufen. Vor allem spezifische Eigenarten und Besonderheiten einer Person dienen Ihnen dabei als nützliches Material für eine würdigende oder auch emotionale Komponente Ihrer Rede.
Amüsante Gedichte, weise Zitate oder passende Sprüche
Damit Ihre Ausführungen letztlich positiv bei dem Publikum ankommen und Ihr Auftritt demzufolge ein Erfolg wird, sollten Sie sich nicht nur auf Fakten und Argumente stützen, sondern Ihre Rede vor allem abwechslungsreich gestalten.
Dabei verleihen vor allem gut ausgewählte Zitate und Sprüche – wie zum Beispiel von berühmten Persönlichkeiten – Ihrer Rede eine besondere Note und können Ihren Vortrag je nach Wahl sowohl dramatischer als auch bewegender erscheinen lassen.
Lustige Gedichte und amüsante Wortspiele dagegen lockern Ihre Ansprache sowie die Stimmung der Anwesenden ein wenig auf. Insbesondere für Redenschreiber, denen es schwer fällt persönlichen Humor mit in Ihre Rede einfließen zu lassen, können dabei auf humorige Zitate und Sprüche von Dritten zurückgreifen.
Um eine gute Rede zu schreiben, sollten Sie daher vorab nach passenden Gedichten, Sprüchen oder Zitaten suchen, die Ihnen einen ersten Anhaltspunkt für den späteren Aufbau Ihrer Rede geben.
Rede schreiben: Hilfreiche Tipps zur Ideenfindung
Falls Ihnen trotz ausreichender Vorbereitung und gründlicher Recherche weiterhin die Ideen fehlen, sollten Sie nicht verzweifeln. Denn es gibt zahlreiche Kreativitätstechniken speziell für die Ideenfindung, die Ihre Kreativität fördern und neue Inspiration schaffen.
Vom klassischen Brainstorming über eine anschauliche Mindmap bis hin zur unkonventionellen 6-Hüte-Methode: Folgende Kreativitätstechniken können Ihnen dabei helfen, Denkblockaden zu überwinden und neue Ideen, Gedanken und Anregungen für den Inhalt Ihrer Rede zu finden.
Das Brainstorming
Als Klassiker unter den Kreativitätstechniken gilt das Brainstorming. Bei dieser Methode werden zunächst alle Informationen und Gedanken rund um die Thematik gesammelt – Einschränkungen oder Begrenzungen gibt es dabei nicht.
Es gilt, selbst die ausgefallensten und ungewöhnlichsten Einfälle ohne Beurteilung und kritischer Würdigung zu dem Thema festzuhalten. Erst im Nachhinein werden die notierten Gedanken und Eingebungen im Hinblick auf ihren Nutzwert, Sinngehalt und ihre Zweckhaftigkeit überprüft und aussortiert.
Dabei ist das Brainstorming eine sehr einfache und schnell durchgeführte Technik, die Ihnen in kürzester Zeit eine Unzahl an neuen und kreativen Ideen liefert. Beziehen Sie auch das Thema Zahlensymbolik in das Brainstorming mit ein.
Die Mindmap
Altbewährt und zeitlos: Die Mindmap ist ebenso wie das Brainstorming eine erprobte Technik, um schnell neue Ideen zu generieren.
Im Gegensatz zum Brainstorming basiert das Mindmapping auf einer gezielten Visualisierung verschiedener Verknüpfungen und Assoziationen zu dem zentralen Thema.
Dabei werden nicht nur verschiedene Begriffe und Einfälle gedanklich zu dem Thema gesammelt, sondern in einer Art Gedankenkarte graphisch aufgezeichnet. So bekommen die gefundenen Ideen nicht nur eine visuelle Struktur, sondern lassen sich auch direkt miteinander verknüpfen.
Eine Mindmap sorgt also nicht nur dafür, dass sich Ihre Gedankenwelt, Vorstellungskraft und Kreativität frei entfalten können, sondern auch, dass Sie durch das gezielte Assoziieren der Begrifflichkeiten stets neue Ideen entwickeln.
Die 6-Hüte-Methode nach Edward de Bono
Im Gegensatz zu den vorherigen Methoden ist die “Six-thinking-hats“-Technik eine Art Rollenspiel, die zwar meist in einer Gruppe erfolgt, allerdings auch nur von einer Person durchgeführt werden kann.
Dabei gibt die Methode sechs verschiedene Rollen vor, die durch farbige “Hüte” repräsentiert werden. Jede dieser Farben stellt dabei einen anderen Blickwinkel auf die Thematik dar und ermöglicht somit einen umfassenden Perspektivenwechsel.
Die verschiedenen Farben der 6-Hüte-Methode geben also stets eine andere Herangehens- beziehungsweise Denkweise vor:
- Rot: Die subjektive und emotionale Denkweise
- Schwarz: Die kritische und pessimistische Denkweise
- Grün: Die kreative, assoziierende und schöpferische Denkweise
- Weiß: Die analytische, objektive und neutrale Denkweise
- Gelb: Die optimistische und offene Denkweise
- Blau: Die ordnende und strukturierende Denkweise
Zur Durchführung dieser Methode muss der Ideensuchende also jeden “Hut” einmal aufsetzen und eine andere Rolle einnehmen. Dabei muss er in jedem Durchgang seine Denkweise verändern und das Thema aus verschiedenen Perspektiven durchleuchten.
Indem Sie Ihr Thema also stets aus einem anderen Standpunkt betrachten, bekommen Sie so viele verschiedene Eindrücke aus unterschiedlichen Blickwinkeln und generieren garantiert neue Ideen.
Design Thinking
Ähnlich wie bei der 6-Hüte-Methode nehmen Sie auch beim Design Thinking eine andere Rolle ein. Dabei fokussiert sich die Design-Thinking-Methode, die insbesondere in der Geschäftswelt und im Marketing Anwendung findet, auf die anvisierte Zielgruppe.
Es gilt also, sich in die Lage des Gegenübers – in Ihrem Fall: das Publikum – zu versetzen und das Thema aus seiner Perspektive zu betrachten. Setzen Sie sich dabei mit folgenden Fragen auseinander:
- Was erhoffen sich die Hörer von dem Inhalt meiner Rede?
- Welche Anforderungen stellen die Zuschauer an meine Rede?
- Was wünscht sich das Publikum insbesondere zu hören?
- Welche Bedürfnisse stehen dabei an erster Stelle?
- Welchen Nutzen erwarten die Zuhörer von dem Inhalt meiner Rede?
Indem Sie sich in Ihr Publikum hineinversetzen, können Sie nicht nur herausfinden, welche Bedürfnisse und Anforderungen Sie mit Ihrem Redeinhalt erfüllen müssen, sondern können Ihren Redeerfolg gezielt beeinflussen.
Die ABC-Methode
Eine sehr einfache und doch effektive Technik zur Ideenfindung verspricht die ABC-Methode. Um diese simple Kreativitätstechnik durchzuführen, benötigen Sie dabei lediglich ein weißes Blatt Papier, auf welches Sie die Buchstaben des Alphabets untereinander notieren.
Anschließend gilt es, zu jedem einzelnen Buchstaben ein Stichwort mit demselben Anfangsbuchstaben passend zu Ihrem Rede-Thema zu finden und festzuhalten. Die Methode soll Sie dabei unterstützen, neue Anregungen, Impulse und sogar Geistesblitze zu bekommen und folglich innovative und kreative Ansätze für den Inhalt Ihrer Rede zu entwickeln.
Lernen aus der Vergangenheit
Während die anderen hier genannten Kreativitätstechniken stets einen Blick nach vorne werfen, beschäftigt sich diese Methode mit einem Blick in das bereits Vergangene.
Das bedeutet für Sie als Ideensuchender, dass Sie nicht nach neuen kreativen und innovativen Ansätzen suchen, sondern herausfinden, wie andere Redenschreiber vor Ihnen ihre Reden aufgebaut und gestaltet haben. Dafür können Sie sich etwa mit Videos und Manuskripten von berühmten Vorträgen und Redenschreiber auseinandersetzen oder falls Sie einen ähnlichen Anlass bereits als Gast besucht haben, sich in Erinnerung rufen, wie Ihr Vorgänger diese Hürde gemeistert hat.
Indem Sie sich von professionellen Redenschreibern und legendären Vorträgen aus der Vergangenheit inspirieren lassen, lernen Sie, wie Sie die Herausforderung eine gute Rede erfolgreich zu schreiben überwinden.
Die Priorisierung: Filtern Sie die wesentlichen Infos für Ihr Redemanuskript heraus
Nachdem Sie nun ausreichend Stoff für das Schreiben Ihrer Rede gefunden haben, gilt es daraufhin, Unwichtiges und überflüssige Details auszusortieren.
Nehmen Sie sich dafür erneut Ihre Stichpunkte zu dem Anlass, Publikum, Ziel und der Kernbotschaft Ihrer Rede zur Hand. Anhand Ihres festgelegten Erzählrahmens können Sie nun systematisch sowie kritisch überprüfen, welche gesammelten Informationen relevant für das Schreiben Ihrer Rede sind.
Versuchen Sie dabei eine gute Balance zwischen harten Fakten, humoristischen Äußerungen und emotionalen Bekundungen zu finden. Je nach Anlass sollten Sie Ihren inhaltlichen Schwerpunkt dabei anders setzen. Während eine Brautvaterrede zur Hochzeit der Tochter viele Geschichten und Anekdoten aus dem vergangenen Familienleben umfassen darf, sollte eine Mannschaftsansprache den Fokus vermehrt auf den anstehenden Wettkampf legen. Amüsante Geschichten und Anekdoten aus vergangenen Spielen sind hier fehl am Platz und sollten daher vermieden werden.
Setzen Sie also Prioritäten und wählen Sie lediglich Fakten, Informationen sowie Geschichten aus, die sowohl einen Mehrwert für Ihre Rede als auch einen Nutzen für die Hörer darstellen.
Aufbau, Gliederung und Struktur Ihres Redemanuskript
Neben der richtigen Vorbereitung inklusive der Informationsrecherche, Stoffsammlung und Inhaltsreduktion gilt ebenfalls die Kenntnis über den richtigen Aufbau Ihres Vortrages als entscheidender Erfolgsfaktor für das Schreiben einer guten Rede.
Bedenken Sie, dass der Inhalt Ihrer Rede noch so gut sein kann, ohne Struktur und eine dem Zuhörer Orientierung bietende Gliederung wird Ihre geschriebene Ansprache weder Ihre Kernbotschaft verständlich übermitteln können noch die Zuschauer überzeugen.
Daher ist es nicht nur wichtig, dass Sie geeigneten Stoff für Ihren Vortrag finden, sondern auch, dass Sie Ihre Rede passend zum Anlass richtig aufbauen, gliedern und strukturieren.
Bevor Sie also anfangen, Ihren gesammelten Stoff für Ihre Rede unorganisiert und konzeptlos niederzuschrieben, sollten Sie folgende Tipps und Empfehlungen zum Aufbau einer Rede beachten.
Das Grundgerüst Ihrer Rede – 3 Module
Egal ob Sie eine Trauerrede, Festtagsansprache oder einen Geschäftsvortrag halten: Jede gut geschriebene Rede umfasst stets 3 Module, die sich klar voneinander unterscheiden: Eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss.
Während der Anfang und das Ende einer Rede dabei stets dieselben inhaltlichen Komponenten einschließen, weist der Hauptteil einer Präsentation nicht selten unterschiedliche Bestandteile auf – abhängig von dem Anlass der Rede.
Das 1. Modul Ihrer Rede: Die Einleitung
Jede gut geschriebene Rede beginnt mit möglichst wenigen, aber gezielt ausgewählten Worten, die in Form einer kurzen Einleitung am Redeanfang in Ihr Thema einführen.
Dabei beinhaltet eine gute Einleitung sowohl eine Begrüßung und Vorstellung des Vortragenden als auch eine gezielte Aktivierung in Form eines packenden Redeeinstiegs.
Um sich von den altertümlichen und vorhersehbaren Reden abzugrenzen, empfiehlt es sich, je nach Anlass eine andere Reihenfolge der Einleitungselemente anzustreben. Indem Sie also anstatt der Begrüßung mit einem kreativen Redeeinstieg zur Aktivierung beginnen, sorgen Sie für einen Überraschungseffekt. So sichern Sie sich nicht nur in wenigen Sekunden die gesamte Aufmerksamkeit des Publikums, sondern Ihre Rede wird auch länger im Gedächtnis der Anwesenden haften bleiben.
Die Begrüßung
Die Begrüßung der Anwesenden am Anfang gilt als unverzichtbarer Bestandteil einer Rede. Daher sollten Sie Ihr Publikum – egal, zu welchem Anlass Sie eine fesselnde Rede schreiben – in jedem Fall willkommen heißen. Allerdings sollten Sie die allseits bekannten und langatmigen Begrüßungsformeln, die meist in einer nicht enden wollenden Auflistung verschiedener Namen enden, stets vermeiden.
Um Ihre Zuhörer nicht schon zu Beginn Ihrer Rede zu langweilen, sollten Sie Ihre Begrüßung also möglichst kurz halten. Verzichten Sie also darauf, alle Anwesenden einzeln und persönlich willkommen zu heißen.
Dementsprechend sollten Sie etwa versuchen Ihre Begrüßung zu verallgemeinern oder sich auf ausgewählte Personen oder Personengruppen zu beschränken.
Falls der Anlass jedoch eine gesonderte Begrüßung der einzelnen Persönlichkeiten am Redeanfang erfordert, gilt es, an die richtige Reihenfolge, in der Sie die Gäste willkommen heißen, zu denken. Begrüßen Sie also zunächst die Hauptpersonen der Zusammenkunft wie zum Beispiel den Veranstalter, einen Ehrengast oder wichtige Persönlichkeiten wie den Bürgermeister. Erst im Anschluss sollten Sie sich den anderen Gästen widmen und das Publikum in seiner Gesamtheit begrüßen.
Die Vorstellung
Im Gegensatz zur Begrüßung ist eine Vorstellung Ihrer Person nicht in jedem Fall von Nöten. Vorausgesetzt, dass die Anwesenden Sie bereits lange kennen oder Ihr Name der Öffentlichkeit ein Begriff ist, sollten Sie auf eine Vorstellung Ihrerseits am Anfang verzichten.
Falls die Hörer Ihnen jedoch fremd ist oder der Anlass eine kurze Vorstellung Ihrer Person voraussetzt, sollten Sie während Ihrer Einleitung wenige Worte über Sie selbst verlieren.
Dabei ist es üblich, dass Sie sich nicht nur kurz vorstellen, sondern dem Publikum auch zu verstehen geben, wieso gerade Sie diese Rede halten.
Die Aktivierung
In Hinblick auf die Einleitung kommt insbesondere der Aktivierung in Form eines kreativen Redeeinstiegs eine hohe Bedeutung zu Teil. Denn diese entscheidet darüber, ob die Zuhörer Ihnen ihre vollständige Aufmerksamkeit schenken und Ihnen im Laufe des gesamten Vortrages interessiert folgen.
Um Ihr Publikum also von Anfang an zum Zuhören zu aktivieren, sollten Sie neben der Begrüßung und Vorstellung Ihren Vortrag stets mit einem kreativen Einstieg schmücken.
Dabei verfolgt ein guter Redeeinstieg folgende Ziele:
- Die Neugierde des Publikums wecken
- Aufmerksamkeit schaffen
- Das Interesse an Ihnen und Ihrer Rede steigern
- Die gewünschte Grundstimmung herbeiführen
- Die Zuschauer auf das folgende Thema einstimmen
- Sympathiepunkte gewinnen
- Emotionen zu wecken
- Den Einstieg in das folgende Thema erleichtern
Da der Redeeinstieg direkten Einfluss auf die Aufnahmebereitschaft und Aufgeschlossenheit der Hörer wie auch auf die Wirkung Ihrer gesamten Rede ausübt, stellt ein überzeugender und fesselnder Redeeinstieg die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Rede dar.
Doch mit welchem Einstieg lassen sich die Zuschauer richtig aktivieren?
5 kreative Redeeinstiege, die Ihr Publikum begeistern
Die rhetorische Frage als interaktiver Einstieg
Indem Sie Ihren Zuhörern zum Einstieg eine rhetorische Frage stellen, fühlen die Anwesenden sich nicht nur direkt angesprochen, sondern werden unmittelbar zum Nach- und Mitdenken angeregt. So steigern Sie im Folgenden sowohl die Aufmerksamkeit des Publikums als auch dessen Neugierde an Ihrem Redeinhalt.
Eine rhetorische Frage am Redeanfang ruft also umgehend eine Interaktion mit den Hörern hervor, die es Ihnen erleichtert, die Kernbotschaft Ihrer geschriebenen Rede zu vermitteln.
Begeistern Sie Ihr Publikum mit Storytelling
Als besonders wirksamer Redeeinstieg gilt das Storytelling. Dabei erzählen Sie zu Anfang Ihrer Rede eine kurze Geschichte – passend zu dem Anlass und dem Thema Ihre Rede.
Egal, ob die Geschichte rein erfunden ist oder auf wahren Begebenheiten basiert: Im Fokus sollten dabei stets die Emotionen stehen, die diese Story wecken soll.
Indem Sie eine spannungsgeladene Geschichte oder auch amüsante Anekdote zum Einstieg erzählen, die das Publikum in die erwünschte Stimmungslage versetzt, erhöhen Sie nicht nur die Aufnahmebereitschaft und Aufgeschlossenheit Ihrer Zuschauer, sondern steigern auch die Wirkung und Überzeugungskraft Ihrer Rede.
Insbesondere persönliche Geschichten aus Ihrem bisherigen Leben sind dabei besonders geeignet, da Sie als Redner offenherziger wirken und das Publikum sich besser mit Ihnen identifizieren kann. So bauen Sie die Distanz zu Ihren Zuhörern ab, sammeln Sympathiepunkte und dringen infolgedessen leichter zu Ihren Hörern durch.
Steigen Sie mit gemeinsam erlebten Ereignissen und Erfahrungen in Ihre Rede ein
Je nach Anlass Ihrer Rede gehört das Publikum womöglich zu Ihrem sozialen Umfeld in Ihrem Arbeits- oder Privatleben, mit dem Sie schon besonders schöne Momente oder gemeinsame Erfolge geteilt haben.
Unter diesen Umständen stellt das Erzählen eines gemeinsam erlebten, lustigen oder bedeutsamen Ereignisses, das allen Beteiligten positiv im Gedächtnis geblieben ist, einen besonders wirkungsstarken Redeeinstieg dar.
So beziehen Sie die Anwesenden nicht nur von Anfang an mit in Ihre Rede ein und zaubern Ihnen möglicherweise ein Lächeln auf die Lippen, sondern beeinflussen auch die gesamte Grundstimmung des Publikums positiv.
Lustige Gedichte, amüsante Sprüche und weise Zitate – die Klassiker
Unter den verschiedenen Varianten von Redeeinstiegen gilt der Redeanfang mit einem Zitat oder eines kurzen Spruches als wahrer Klassiker, der sich in der Praxis fest etabliert hat. Trotz Geläufigkeit gilt ein Zitat oder Gedicht als Einstieg als altbewährt und wirkungsstark.
Während weise und tiefgründige Zitate berühmter Persönlichkeiten das Publikum fesseln und zum Nachdenken anregen, lockern lustige Gedichte und amüsante Sprüche am Anfang Ihrer Rede die Stimmung der Zuschauer auf.
Je nach Anlass und Redeziel sollten Sie dabei für ein Einstiegszitat oder -spruch entscheiden, der thematisch zu Ihrem Redeinhalt passt und die Botschaft, die Sie übermitteln wollen, verstärkt.
Betonen Sie den persönlichen Nutzen für die Zuhörer
Dieser unkonventionelle Redeeinstieg verfolgt vor allem das Ziel, das Publikum mit gewissen Benefits und Wissen, die Sie durch den Vortrag erlangen, zu ködern. Dabei wird direkt zu Beginn der Mehrwert, den die Rede den Zuhörern bietet, verkündet.
Da Menschen stets auf den eigenen Vorteil bedacht sind sowie eigennützig handeln, erzielt ein Redeeinstieg, der erst einmal den persönlichen Nutzen für den Zuhörer offenlegt, eine höhere Wirksamkeit. Durch das Nutzenversprechen erhöht sich also nicht nur die Aufmerksamkeit, sondern auch die Wissbegierde der Hörer.
Weitere mögliche Redeeinstiege:
- Aktuelle Begebenheiten aus dem Tagesgeschäft oder dem Familienalltag
- Historische Ereignisse
- Aussagekräftige Bilder und kurze Videos
- Harte Fakten
- Die Provokation
- Das Zuhörerkompliment
- Vergleiche
Das 2. Modul: Der Hauptteil
Das zweite Modul – der Hauptteil – stellt das Herzstück Ihrer Rede dar. Hier gilt es, die Kernbotschaft Ihres Vortrages – verstärkt durch stichhaltige Argumente, fundierte sowie überzeugende Beweise und anschauliche Beispiele – gezielt zu übermitteln.
Dabei umfasst der Hauptteil Ihrer Rede je nach Anlass unterschiedliche Inhaltselemente. Während bei Überzeugungs- und Argumentationsreden oft Begründungen und eine unwiderlegbare Beweisführung im Vordergrund stehen, umfassen Jubiläums- und Festtagsreden im zweiten Modul vor allem Worte der Anerkennung und Wertschätzung.
Klassische Bestandteile des Hauptteils
Obwohl sich die Zusammensetzung des Hauptteils je nach Anlass und Redeziel des Vortrages verändert, existieren allgemeine Richtlinien zum Aufbau des Redekerns, die Ihnen eine erste Orientierung bieten.
Beispielhafter Aufbau des Hauptteils
- Verkündigung des Themas, Anliegens oder des Grundes der Rede
- Der Blick in die Vergangenheit
- Schilderung des aktuellen Zustandes
- Darlegung der Problematik, Fragestellung oder Errungenschaften
- Stichhaltige Beweisführung mit überzeugenden Argumenten und Beispielen
- Vorwegnehmende Einwandbehandlung
- Der Blick in die Zukunft
Allerdings stellt dieser Guideline lediglich eine Orientierungshilfe für den Aufbau des zweiten Moduls dar. Die Gestaltung des Hauptteils inklusive der Zusammensetzung der einzelnen Inhaltselemente sollten dabei vor allem in Abhängigkeit von Ihrem persönlichen Redeanlass erfolgen.
Redekern gestalten
Egal, zu welchem Anlass Sie Ihre Rede schreiben wollen: Der Aufbau Ihres Hauptteils sollte sich stets durch folgende Erfolgsfaktoren auszeichnen:
- Übersichtlichkeit
- Verständlichkeit
- Stimmigkeit
- Folgerichtigkeit
- Deutlichkeit
- Sinnhaftigkeit
Dafür sollten Sie Ihr gewähltes Thema in einzelne Abschnitte aufteilen, die sich je mit einem anderen Sachverhalt oder Aspekt Ihres Anliegens beschäftigen. So können Sie die einzelnen Inhaltselemente Ihres Vortrages verständlich übermitteln und schrittweise von einem Punkt zum nächsten übergehen.
Indem Sie Ihre Rede also in verschiedene Stationen gliedern, erlangt Ihre Rede nicht nur mehr Struktur, sondern vor allem einen Zugewinn an Klarheit und Einprägsamkeit.
Daneben ist es ebenfalls wichtig, dass die einzelnen Abschnitte Ihrer Rede aufeinander aufbauen und dementsprechend in einer stimmigen und vor allem logischen Abfolge behandelt werden.
Betrachten Sie die einzelnen Stationen Ihres Redeinhalts dabei als Stufen, dessen Inhalt sich nach jeder Etappe stetig in seiner Bedeutsamkeit, Aussagekraft oder Relevanz steigern sollte.
So erarbeiten Sie eine Rede, die Ihrem Publikum nicht nur Struktur und Orientierung bietet, sondern auch abwechslungsreich gestaltet ist und Ihre Zuhörer auf einen spannungsreichen Höhepunkt zuführt.
Das 3. Modul: Der Schluss
Am Ende Ihrer Rede sollte Ihr Publikum bereits von Ihren Argumenten überzeugt, Ihren humoristischen Einlagen begeistert oder von Ihren herzlichen Worten berührt sein. Der Schluss Ihrer Rede umfasst keine neuen Punkte mehr, sondern fokussiert sich auf die Zusammenfassung und Einprägung Ihrer Inhalte.
Daher sollte der Schlussteil Ihrer Rede sowohl eine kurze Ankündigung des bevorstehenden Endes einschließen als auch eine Zusammenfassung und Wiederholung der wichtigsten Kernaussagen Ihrer Rede. Neben der normierten Verabschiedung und Danksagung sollte ein guter Rede-Schluss ebenfalls ein krönendes Finale in Form eines Schlusssatzes – einer gezielten Handlungsaufforderung – beinhalten.
Die Ankündigung des Schlussteils
Bevor Sie mit dem Schlussteil Ihrer Rede beginnen, sollten Sie stets darauf achten, dass Sie das bevorstehende Ende auch bekanntgeben. Infolge der Ankündigung wird sich sowohl die Aufmerksamkeit als auch die Aufnahmebereitschaft der Hörer noch einmal deutlich steigern.
So wird Ihnen nicht nur die Möglichkeit und Chance geboten, Ihre Kernbotschaft zu verdeutlichen, sondern diese auch in den Köpfen der Anwesenden zu verankern.
Die Zusammenfassung
Besonders wichtig für einen guten Schlussteil einer Rede gilt die Wiederholung der wichtigsten Hauptaussagen und der Kernbotschaft Ihres Vortrages – die kurze Zusammenfassung.
Diese erhöht nicht nur das Verständnis und Erinnerungsvermögen seitens des Publikums, sondern auch die Prägnanz und Aussagekraft Ihrer Ausführungen.
Nutzen Sie Ihren Schlussteil also gezielt und rufen Sie Ihren Zuhörern die wesentlichen Inhaltspunkte Ihrer Rede noch einmal ins Gedächtnis.
Die Handlungsaufforderung
Die sogenannte “Call-to-Action“, die in keiner guten Rede fehlen darf, fungiert sowohl als prägnanter Schlusssatz als auch als krönendes Finale Ihrer Rede. Dabei geht es darum, die Zuhörer zu einer von Ihnen erwünschten Anschauungsweise, Einstellung, Gefühlslage oder Handlung aufzufordern.
Damit Ihnen die “Call-to-Action“ gelingt, sollten Sie im Schlusssatz auf rationale Argumente, die die Vernunft der Anwesenden anspricht, verzichten. Stattdessen gilt es, die Zuschauer direkt anzusprechen und bewusst an die Emotionen und Wertvorstellungen der Zuhörer zu appellieren.
Verabschiedung und Bedankung
Genau wie die Begrüßung stellt ebenfalls die Verabschiedung und kurze Danksagung im dritten Modul einen notwendigen Bestandteil einer Rede dar. Allerdings sollten die Worte des Abschieds und des Danks im Hintergrund stehen und somit möglichst kurz formuliert sein.
Verzichten Sie auch hier auf die standardisierten und negativ behafteten Abschiedsfloskeln wie “Danke für Ihre Aufmerksamkeit” und sagen Sie einfach “Danke”.
Sprache und Stil: Darauf müssen Sie beim Redenschreiben achten
Eine gut geschriebene Rede lebt nicht nur von einer ausreichenden Vorbereitung und der Gliederung der verschiedenen Inhaltspunkte, sondern insbesondere von der Art, wie Sie geschrieben wird.
Demzufolge stehen neben dem Inhalt ebenfalls die Sprache und der Stil bei der Ausformulierung Ihres Manuskriptes im Vordergrund.
Doch was macht einen guten Sprachstil aus?
Schreiben Sie Ihre Rede in der natürlichen Sprechsprache
Grundsätzlich sollte Sie als Redenschreiber beachten, dass Ihr verfasstes Redemanuskript nicht gelesen, sondern lediglich gehört wird – ein entscheidender Unterschied, den Sie während des Redenschreibens stets im Blick haben sollten.
Während wir beim Lesen selbst darüber entscheiden können, wie schnell und gründlich wir einen Text lesen, ob wir diesen kurz unterbrechen, einzelne Zeile für mehr Verständnis wiederholen oder sogar einige Seiten zurückblättern, können Zuhörer dies nicht.
Stattdessen muss sich das Publikum darauf verlassen können, dass der Redenschreiber einen Vortrag formuliert, der bei einem einmaligen Anhören direkt verständlich sowie nachvollziehbar ist und somit keiner Wiederholung bedarf.
Bekommt der Redenschreiber diese Herausforderung allerdings nicht gemeistert, können die Zuhörer der Rede schon nach kürzester Zeit nicht mehr folgen und die Aufmerksamkeit des Publikums lässt stetig nach.
Daher müssen Texte, die gesprochen werden, sowohl sprachlich als auch stilistisch anders formuliert werden als Texte, die gelesen werden. Dies stellt jedoch für jeden Redenschreiber eine große Schwierigkeit dar, denn jeder Mensch tendiert während des Schreibens eines Textes dazu, nicht in der natürlichen Sprechsprache zu schreiben, sondern in der Schriftsprache.
Diese kennzeichnet sich jedoch vor allem durch einen verschachtelten Satzaufbau, eine komplizierte und niveauvolle Sprache voller beschreibender Adjektive und den Einsatz vieler weiterer unnötiger Füllwörter aus – Eigenarten, die zwar für eine anspruchsvolle Lektüre zum Lesen geeignet sind, allerdings nicht für eine leicht verständliche Rede.
Damit Ihnen diese Schwierigkeit als Redenschreiber gelingt, sollten Sie daher ein Redemanuskript speziell für das Sprechen und Zuhören schreiben. Das bedeutet, dass Sie Ihren Vortrag in der einfachen und anspruchslosen Sprechsprache schreiben, die wir im natürlichen Sprachgebrauch verwenden.
Um diese Hürde erfolgreich zu überwinden, sollten Sie Ihren Redetext nicht nur nach dem Ausformulieren zur Übung vortragen, sondern auch vor und während des Schreibens.
Besonders hilfreich ist es zum Beispiel, Ihren gesammelten Redeinhalt nicht zu Beginn schriftlich festzuhalten, sondern zunächst laut auszusprechen. Indem Sie Ihre ausformulierten Sätze beim Sprechen zusätzlich mit einem Diktiergerät oder Ihrem Handy aufnehmen und im Nachhinein verschriftlichen, kreieren Sie eine Rede, die vollständig in der natürlichen Sprechsprache geschrieben ist.
Auch während des Schreibens sollten Sie kurze Unterbrechungen einlegen und Ihre ausformulierten Sätze etwa vor sich selbst oder auch vor einem Probe-Publikum laut wiederholen. So erkennen Sie schnell, ob bestimmte Teile Ihres Vortrages zu kompliziert und somit unverständlich formuliert sind.
Indem Sie also auf Ihre eigenen Ohren oder das Feedback anderer Personen vertrauen, können Sie Ihr Redemanuskript im Hinblick auf seine Verständlich- und Nachvollziehbarkeit überprüfen und optimieren.
Sprachliche Grundsätze für das Schreiben einer Rede
Neben dem Gebrauch der natürlichen Sprechsprache gibt es noch weitere wichtige Kriterien, die beträchtlich zum Erfolg Ihrer Rede beitragen können. Daher sollten Sie beim Schreiben eines Manuskriptes stets an folgende sprachliche Grundsätze denken:
Halten Sie sich an das SOP-Schema
Eine gute Rede lebt insbesondere von einem kurzen, einfachen und vor allem prägnanten Satzaufbau, der eine hohe Verständlichkeit seitens der Zuhörer garantiert.
Es gilt also, komplizierte und verschachtelte Satzkonstellationen mit vielen Nebensätzen, ausschmückenden Adjektiven und weiteren unnötigen Füllwörtern zu vermeiden. Stattdessen sollten Sie sich bei der Reihenfolge Ihrer Satzglieder an den klassischen Grundsatz: Subjekt – Prädikat – Objekt halten.
Obwohl Ihnen dieses Schema zunächst abwechslungsarm und eintönig erscheinen mag, hat sich der Grundsatz aufgrund seiner hohen Verständlich- und Deutlichkeit als Erfolgskriterium für eine gute Rede bewährt.
Indem Sie dieses SOP-Schema beim Schreiben also stets beachten, entstehen einfache und kurze Satzkonstellationen, deren Inhalt das Publikum schnell begreifen kann. Des Weiteren erhöht sich aufgrund der klaren und deutlichen Satzstruktur die Wahrscheinlichkeit, dass die Botschaft Ihrer Rede sich in das Gedächtnis der Anwesenden einbrennt.
Achten Sie auf einen aktiven Sprachstil
Eine gute Rede zeichnet sich insbesondere durch den Gebrauch von Aktiv-Sätzen und somit der Vermeidung von Passiv-Sätzen aus. Das liegt vor allem an der besonderen Wirkung des aktiven Sprachstils. Denn dieser überzeugt nicht nur mit seiner eindeutigen und direkten Formulierung, sondern auch mit seiner Prägnanz, die anschaulich wie auch lebendig wirkt und somit innere Bilder in den Köpfen der Anwesenden entstehen lässt.
Dabei verzichtet der aktive Sprachstil im Gegensatz zu passiven Formulierungen auf unnötige Hilfsverben und Füllwörter. Aktive Sätze fokussieren sich vielmehr auf konkrete Handlungen und Tätigkeiten, deren ausführender Akteur in den Vordergrund gestellt wird.
Der aktive Sprachstil birgt also die Chance, den Zuhörern wichtige Informationen sowie die Kernbotschaft Ihres Redemanuskript deutlich und unmissverständlich klarzumachen. Daher sollte Sie als Redenschreiber darauf achten, Ihre Sätze in jedem Fall aktiv zu formulieren.
Statt “Es wurde gefeiert und viel gelacht” schreiben Sie also “Wir feierten und lachten viel”. So verleihen Sie Ihren Aussagen mehr Nachdruck und Eindringlichkeit und sorgen dafür, dass sich die Kernbotschaft Ihrer Rede in den Köpfen der Anwesenden einbrennt.
Ersetzen Sie Nomen durch Verben
Nicht selten neigen wir beim Schreiben eines Textes dazu, Verben zu nominalisieren und mit einem “ung” am Ende zu verzieren. Diese substantivierten Verben wie zum Beispiel “Verwirklichung”, “Schöpfung” oder “Wertschätzung” machen den Redetext allerdings schwerfällig und sind für das Publikum meist schwerer zu verstehen.
Um die Wirkung und Greifbarkeit Ihres Redenmanuskriptes zu erhöhen, sollten Sie also Nomen vermehrt verbalisieren. So werden Ihre formulierten Sätze sowohl einfacher als auch verständlicher.
Verzichten Sie auf Pronomen
Ein Pronomen bezeichnet in der Grammatik ein sogenanntes Fürwort, welches ein bestimmtes Nomen vertritt oder ein Substantiv, mit dem es in Verbindung steht, näher bestimmt. Dazu gehören unter anderen:
- ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie
- mein, dein, sein, ihr, unser, euer, ihr
- diese, dieser, dieses, jene, jenes
Während Pronomen innerhalb einer anspruchsvollen Lektüre erheblich zum Abwechslungsreichtum eines Textes beitragen können, erschweren Fürwörter in einer Rede dagegen die Verständlichkeit.
Das liegt vor allem daran, dass die ursprünglichen Wörter nicht bei ihrem Namen genannt, sondern durch ein Pronomen ersetzt werden. Dies kann allerdings schnell zu Missverständnissen und somit zu Verwirrungen führen.
Daher sollten Sie als Redenschreiber stets darauf achten, sparsam mit Pronomen umzugehen oder sogar vollständig auf diese zu verzichten. So verringern Sie gezielt das Risiko einer Irritation und Desorientierung der Zuschauer.
Vermeiden Sie Füllwörter sowie Fremdwörter
Eine gute Rede charakterisiert sich vor allem durch eine hohe Verständlichkeit und Prägnanz. Daher sollten sowohl Füllwörter wie zum Beispiel Adjektive, die ihre Rede zwar ausschmücken, ihr allerdings keinen Mehrwert bieten als auch Fremdwörter, die zu Missverständnissen und Unklarheiten führen könnten, stets vermieden werden.
Versuchen Sie Ihre Rede stattdessen so deutlich und präzise wie möglich zu schreiben. Verzichten Sie nicht nur auf unnötige Ausschmückungen, welche die Verständlichkeit beeinträchtigen können, sondern auch auf abstrakte Begrifflichkeiten und Abkürzungen. Nutzen Sie für Ihr Redemanuskript vielmehr Wörter, die allgemein bekannt und jeder Person egal welchen Alters oder Bildungsstandes vertraut sind.
Je einfacher Sie Ihre Rede formulieren, desto leichter können Ihre Zuhörer Ihnen später folgen und desto erfolgreicher wird Ihre geschriebene Rede.
Minimieren Sie die Anzahl an Zahlen, Fakten und Statistiken
Obgleich bestimmte Statistiken und Prozentangaben Ihre Argumente belegen und somit untermauern können, sollten Sie sich beim Schreiben Ihrer Rede dennoch mit Zahlen zurückhalten.
Zu viele Informationen in Form von komplexen Graphiken und schwer verständlichen Statistiken verwirren die Hörer lediglich und lenken von der Kernaussage Ihrer Rede ab. Verzichten Sie daher auf zu viele Zahlen und Daten und beschränken Sie sich auf die wesentlichen Fakten, die Ihre Kernbotschaft verstärken und Ihrer Rede somit einen echten Mehrwert bieten.
Der richtige Stil passend zum Anlass, Publikum und Ziel Ihrer Rede
Als Redenschreiber stehen Sie nicht nur vor der großen Herausforderung, passenden Stoff für Ihre Rede zu sammeln und diesen in ein sprachlich einwandfreies Redemanuskript zu transformieren. Vielmehr gilt es den richtigen Stil – passend zum Anlass, Publikum und Ziel Ihrer Rede – zu finden.
Von humorvoll und emotional über sachlich und argumentativ bis hin zu subjektiv und persönlich: Jeder Redeanlass erfordert nicht nur andere inhaltliche Komponenten, sondern auch einen anderen Rede- und Sprachstil.
Während sich informative Reden zum Beispiel durch einen sachlichen, objektiven und geradezu unpersönlichen Stil auszeichnen, leben motivierende Ansprachen vor allem durch ihren emotionalen, gefühlsgeladenen und subjektiv-wertenden Stil.
Damit Sie den richtigen Sprachstil für Ihr Redetext finden, sollten Sie sich daher gründlich mit dem zugrundeliegenden Anlass und Ziel der Rede auseinandersetzen. So stellen Sie nicht nur fest, welche Art von Rede die Veranstaltung erfordert, sondern auch welchen Sprachstil.
Der Sprachstil: Appellieren Sie mit Ihren Worten an die Gefühle der Zuschauer
Nicht nur Reden, die stark emotional angelegt sind wie zum Beispiel eine motivierende Mannschaftsrede oder eine rührende Brautvaterrede, benötigen eine gefühlsbetonte Komponente.
Auch informierende und argumentative Reden müssen an die Gefühle der Zuhörer appellieren und Emotionen erzeugen, um diese von den Argumenten und Aussagen zu überzeugen.
Denn letztendlich beeinflussen die Emotionen die menschliche Wahrnehmung und somit die Beurteilung der Zuhörer, ob sie Ihre Rede als positiv oder negativ bewerten. Demzufolge sind besonders die Emotionen, die eine Rede bei dem Publikum hervorruft, ausschlaggebend für den Erfolg des Vortrages.
Indem Sie also mit ihren Formulierungen und Ausdrücken an die Gefühle der Menschen appellieren, erzeugen Sie gezielt Emotionen, die Ihnen nicht nur eine erhöhte Aufmerksamkeit verschaffen, sondern auch dazu führen, dass sich die Zuhörer von Ihren Worten beeinflussen, berühren und auch überzeugen lassen.
Doch wie rufen Sie mit Ihrer Rede gezielt Emotionen unter den Zuschauern hervor?
Nutzen Sie die Macht von Bildern
Die wirksamste Möglichkeit, Emotionen zu erzeugen, ist es, mit inneren Bildern zu arbeiten. Indem Sie Ihre Rede in der sogenannten bildlichen Sprache schreiben, die sich insbesondere durch Ihre anschauliche und bildhafte Formulierung auszeichnet, nutzen Sie gezielt die Macht von Bildern und können somit die Gefühlslage der Menschen unmittelbar beeinflussen.
Denn ein lebendiger Sprachstil voller beschreibender Adjektive und anschaulicher Beispiele löst innere Bilder in den Köpfen Ihrer Zuhörer aus – innere Bilder, die Menschen nicht nur mit früheren Erinnerungen assoziieren, sondern sie auch direkt berühren und somit gezielt Emotionen erzeugen.
Zwar sollten Sie eine zu große Anzahl an Adjektiven in Ihrem Redemanuskript vermeiden, zumal diese ebenfalls zu den unnötigen Füllwörtern gehören. Allerdings gilt es, in bestimmten Passagen Ihrer Rede gezielt besonders anschauliche Adjektive einzubauen, da diese Ihre Aussagen bildhaft und geradezu plastisch gestalten.
Offenbaren Sie etwas von sich selbst
Um bewusst an die Gefühle der Menschen zu appellieren, sollten Sie Ihren Redetext mit einigen Äußerungen ausschmücken, die Ihre eigene Meinung, Einstellung oder Standpunkt vermitteln.
Indem Sie etwas von sich selbst offenbaren, wirken Sie nicht sympathischer auf die Zuhörer, sondern sorgen dafür, dass sich die Menschen besser mit Ihnen identifizieren können und somit mit Ihnen mitfühlen werden.
Transferieren Sie Ihre Stimmung auf die des Publikums
Des Weiteren spielt auch Ihre eigene Gefühlslage eine bedeutende Rolle. Je überzeugter und begeisterter Sie selbst von Ihren Ausführungen sind, desto mehr lässt sich auch Ihr Publikum von Ihrer Rede mitreißen.
Zeigen Sie Ihren Zuschauern also sowohl mit Ihrem Auftritt als auch mit Ihren Äußerungen Ihre Betroffenheit, Anteilnahme, Zugewandtheit sowie Ihr persönliches Engagement bezüglich Ihres Anliegens.
Indem Sie Ihre eigenen Gefühle und emotionale Verfassung in Ihren Aussagen offenbaren, beeinflussen Sie die Stimmung und Gemütslage der Zuschauer unbewusst. Dabei übertragen Sie Ihre eigenen Emotionen auf das Publikum und rufen so die gewünschte Grundstimmung für Ihre Rede hervor.
Setzen Sie auf rhetorische Mittel
Indem Sie verschiedene Stilmittel mit in Ihr Redemanuskript einfließen lassen, verleihen Sie Ihrer Rede nicht nur mehr Überzeugungskraft sowie Abwechslungs- und Spannungsreichtum. Vielmehr verhelfen Sie Ihrem Vortrag zu mehr Ausdrucksstärke und Bildhaftigkeit – Attribute, die gezielt Emotionen hervorrufen.
Dabei existiert eine Vielzahl an verschiedensten rhetorischen Mitteln, die sich in ihrer Wirkung auf die Zuhörer stets voneinander unterscheiden. Zu den wichtigsten Stilmitteln einer wirkungsvollen Rede gehören zum Beispiel:
- die Anapher
- die Wiederholung
- die Ironie
- die Übertreibung
- die Metapher
- der Vergleich
- der Parallelismus
Egal, ob Sie mit einer gezielten Wiederholung Ihre Kernbotschaft verdeutlichen, sich mit einer ironischen Anmerkung die Aufmerksamkeit der Hörer sichern oder mit einer Metapher innere Bilder hervorrufen wollen: Rhetorische Mittel bieten Ihnen in jedem Fall geraume Vorteile, die erheblich zu dem letztlichen Erfolg Ihrer Rede beitragen können.
Von der gezielten Beeinflussung des Publikums über die Erzeugung von Spannung, inneren Bilder sowie das Hervorrufen von Emotionen bis hin zu einer gesteigerten Aufmerksamkeit und einem verstärkten Erinnerungsvermögen: Nutzen Sie die Chancen, die Ihnen rhetorische Mittel bieten und bauen Sie verschiedene Stilmittel in Ihr Redemanuskript ein.
Schreibblockaden erfolgreich überwinden
Eine gute Rede zu schreiben stellt für viele Personen eine große Herausforderung dar, die aufgrund hoher Ansprüche des Publikums oder Zeitmangel nicht selten mit hohem Druck, psychischer Belastung und Stress verbunden ist.
So kommt es nicht selten dazu, dass die Betroffenen – geplagt von Gedankenarmut, Fantasie- und Ideenlosigkeit – auf ein leeres Blatt Papier starren und nicht einen einzigen Satz zustande bekommen.
Egal ob Schüler, Student, Geschäftsführer, Brautvater, Coach oder Politiker: Jeder Mensch war schon einmal von einer Schreibblockade betroffen, die sich einfach nicht überwinden lassen wollte. Während einigen dabei lediglich die humoristische Komponente ihrer Rede schwer fällt oder manchen einzelne Wörter einfach nicht einfallen wollen, kämpfen andere bereits mit dem ersten Satz.
Von Versagungsängsten und Selbstzweifeln über negative Erfahrungen und belastender Kritik bis hin zu einem Mangel an Informationen oder Fachwissen: Schreibblockaden können viele verschiedene Ursachen und Auslöser haben.
Sowohl innere als auch äußere Faktoren wirken dabei negativ auf die Redenschreiber ein, welche den persönlichen Einfallsreichtum, die Kreativität und die Vorstellungskraft beträchtlich beeinträchtigen können.
Tipps gegen Schreibblockaden
Um eine Schreibblockade zu lösen, gibt es aufgrund der von Person zu Person verschiedenen Auslöser keine exakte Anleitung und Lösung, die garantiert funktionieren wird.
Allerdings gibt es viele verschiedenen Techniken und Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihre Kreativität, Erfindungsgabe und Innovationskraft gezielt zu fördern und somit Ihre hindernde Schreibblockade erfolgreich zu überwinden.
Von der Grobgliederung zum Feinschliff
Falls Sie unter einer Schreibblockade leiden, sollten Sie nicht weiter versuchen, Ihre Rede ohne Strategie fertigzustellen. Da eine Schreibhemmung dazu führt, dass ein Redenschreiber kaum einen einzigen Satz zustande bringt, sollten Sie Ihre Vorgehensweise ändern.
Anstatt einfach drauf losschreiben zu wollen, sollten Sie sich zunächst Ihre Stoffsammlung zur Hand nehmen und dieser eine Struktur verleihen. Teilen Sie Ihren gesammelten Informationen dafür in einzelne Inhaltsbausteine auf und gliedern Sie diese in einer logischen Reihenfolge.
Daraufhin gilt es, die sortierten Teilabschnitte mit passenden Überschriften zu versehen, um einen ersten groben Überblick über die verschiedenen Schwerpunkte Ihres Redemanuskriptes zu bekommen. So entsteht nicht nur eine übersichtliche Struktur, sondern auch eine Grobgliederung Ihrer Redevorlage, die Ihnen beim Verschriftlichen eine beständige Orientierungshilfe bietet.
Indem Sie Ihr Manuskript mit einer übersichtlichen Grobgliederung beginnen und Schritt für Schritt weiter ausbauen und verfeinern, minimieren Sie das Risiko einer Schreibblockade und verfassen ein Redemanuskript, das sich insbesondere durch einen klaren roten Faden auszeichnet.
Wechseln Sie den Ort
Die gleichbleibende Atmosphäre in Ihrem Büro oder Ihrem Arbeitszimmer kann nach einiger erfolgloser Zeit regelrecht erdrückend wirken und Ihrer Kreativität im Wege stehen.
Sorgen Sie daher unbedingt für Abwechslung und wechseln Sie zum Schreiben Ihres Manuskriptes einfach mal den Raum oder Ort. So bieten Sie Ihren Augen einen neuen Schauplatz, regen Ihre Sinne durch die räumliche Veränderung an und finden so eventuell neue Inspiration.
Beginnen Sie mittendrin
Lösen Sie sich von dem Gedanken, dass Sie beim Schreiben Ihrer Rede eine bestimmte Reihenfolge einhalten müssen. Falls Sie zum Beispiel merken, dass Ihnen insbesondere das Formulieren Ihres Redeanfangs einfach nicht gelingen will: Dann quälen Sie sich nicht selbst, indem Sie zwanghaft versuchen einen geeigneten Einstieg für Ihre Rede zu finden. Beginnen Sie stattdessen einfach mit einem anderen Teil Ihrer Rede.
So umgehen Sie nicht nur geschickt eine sich anbahnende Schreibblockade, sondern erarbeiten sich auch selbst eine neue inhaltliche Grundlage, die Ihnen später beim Schreiben Ihres Redeeinstiegs Orientierung bieten wird.
Indem Sie sich also zunächst den Aspekten Ihrer Rede widmen, die Ihnen leicht von der Hand gehen, entspannen Sie sich und nehmen sich selbst den Druck. So wird Ihnen das Formulieren Ihrer Rede im weiteren Verlauf grundsätzlich leichter fallen.
Trennen Sie das Schreiben vom Optimieren
Sagen Sie sich von der Vorstellung los, dass der erste Entwurf Ihres Redemanuskript sowohl sprachlich als auch inhaltlich bereits perfekt sein muss. Konzentrieren Sie sich zu Beginn weder auf sprachliche Grundsätze und grammatikalische Regeln noch auf stilistische Vorgaben, die Ihre Rede letzten Endes erfüllen sollte.
Zunächst gilt es lediglich, den gesammelten Stoff zu strukturieren und die Kernbotschaft, die Sie in Ihrer Rede dem Publikum übermitteln wollen, in Worte zu fassen. Bringen Sie Ihre Gedanken und Ideen auf das Papier und unterbrechen Sie Ihren Schreibfluss nicht, um jeden geschriebenen Satz auf Richtigkeit und Plausibilität hin zu überprüfen.
Erst wenn Sie den Inhalt Ihres Redemanuskriptes erarbeitet haben, sollten Sie sich mit der Optimierung und Ausbesserung Ihrer Formulierungen hinsichtlich ihrer Sinnhaftigkeit und sprachlichen Korrektheit auseinandersetzen.
Vermeiden Sie Ablenkungen und seien Sie selbstdiszipliniert
Insbesondere bei einer anhaltenden Schreibblockade lassen wir uns nur zu gerne ablenken. Selbst die kleinste Störung reicht dabei oft aus, dass wir geistig nicht bei der Sache bleiben, sondern mit unseren Gedanken abschweifen.
Aus diesem Grund sollten Sie bevorzugt einen ungestörten Raum oder Ort finden, an dem Sie sich vor möglichen Ablenkungen schützen können. Indem Sie aufhören sich selbst mit Zerstreuungen zu sabotieren, zwingen Sie sich dazu, sich mit dem Thema und Inhalt Ihrer Rede dauerhaft auseinanderzusetzen.
So verbessern Sie nicht nur gezielt die Fokussierung Ihrer Gedanken, sondern steigern sogar Ihre Produktivität wie auch Konzentration- und Leistungsfähigkeit.
Machen Sie eine Pause
Nicht selten sitzen die Betroffenen stundenlang ratlos vor einem leeren Blatt Papier und zermartern sich den Kopf. Doch je ehrgeiziger sie versuchen, ihre Schreibblockade zu überwinden, desto verzweifelter werden sie. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu starken Kopfschmerzen und Panikattacken kommen, die die Schreibblockade erheblich verschlimmern.
In solchen Fällen sollten Sie unbedingt eine ausgiebige Pause einlegen. Denn nicht bei jedem Menschen funktioniert der Versuch, sich selbst zum Schreiben zu zwingen. Während manche einen gewissen Druck von außen oder durch sich selbst benötigen, um sich kreativ zu entfalten, können andere nicht mit diesem Stress umgehen.
In diesem Fall gilt es, den Kopf zunächst von den belastenden Gedanken zu befreien. Schnappen Sie frische Luft, gehen Sie spazieren oder trinken Sie entspannt einen Tee. Versuchen Sie wieder einen klaren Kopf zu bekommen und die Pause gezielt dafür zu nutzen, neue Eindrücke, Ideen und Gedanken zu entwickeln – ganz entspannt und ohne Druck.
Free Writing: Schreiben Sie sich warm
Die sogenannte Free-Writing-Methode umfasst eine einfache Übung, bei der Sie einfach drauf losschreiben – und zwar ganze fünf Minuten lang ohne Pause.
Dabei spielt es keine Rolle, worüber Sie schreiben oder ob das Geschriebene überhaupt einen Sinn aufweist. Vielmehr gilt es, sich mit dieser Technik für das angestrebte Redemanuskript warm zu schreiben.
Indem Sie fünf Minuten lang ohne einschränkende Vorgaben und spezielle Zielsetzung Ihre Gedanken niederschreiben, befreien Sie einerseits Ihren Geist und geben Ihrer Vorstellungskraft Raum für neue Ideen, Inspiration und Geistesblitze. Andererseits bauen Sie so störende Blockaden ab, die Sie vom Schreiben abhalten und kommen schließlich in den gewünschten Schreibfluss.
Lassen Sie sich von erfahrenen Rednern und berühmten Vorträgen inspirieren
Nicht selten wird eine Schreibblockade dadurch hervorgerufen, dass Sie nicht wissen, wie Sie eine eindrucksvolle Rede verfassen sollen, die Ihr Publikum begeistern wird. In solchen Fällen benötigen Sie neue Impulse und Anregungen, die Ihnen beim Schreiben Ihres Redemanuskriptes den Weg weisen.
Dafür können Sie sich sowohl von den Worten erfahrender und berühmter Redner als auch von legendären Reden berühmter Persönlichkeiten oder Politiker inspirieren lassen.
Indem Sie sich mit ähnlichen Redensarten auseinandersetzen, finden Sie heraus, welche Formulierungen, Zitate und Ausdrucksformen besonders positiv wirken und das Publikum letztlich in den gewünschten Applaus verfallen lässt.
Fazit: So schreiben Sie erfolgreich eine Rede
Ideenlosigkeit, Zeitmangel, Schreibblockaden oder auch das Fehlen handlungsleitender Normen können das Redenschreiben erheblich erschweren. Allerdings kann jeder Redenschreiber die große Herausforderung, erfolgreich eine einschlagende Rede zu schreiben, überwinden.
Um eine eindrucksvolle Rede zu schreiben, bedarf es zunächst einer ausgiebigen Vorbereitung inklusive Recherche, Stoffsammlung und Festlegen eines Erzählrahmens, die eine orientierungsbietende Grundlage für das Ausformulieren Ihres Redeinhalts darstellt.
Indem Sie das Redenschreiben mit einer eingehenden Vorbereitung beginnen, erarbeiten Sie sich nicht nur einen ersten Überblick über Ihr Redeziel und Publikum sowie den Anlass und die Kernbotschaft Ihrer Rede, sondern vermeiden von vornherein mögliche Schreibblockaden.
Nachdem Sie die Grundlage des erfolgreichen Redenschreibens geschaffen haben, gilt es Ihr Redemanuskript nun anhand Ihrer selbst festgelegten Richtlinien hinsichtlich des Inhalts, Aufbaus und Sprachstils Ihrer Rede auszuformulieren.
Indem Sie während des Redenschreibens stets den Anlass, das Publikum, das Ziel sowie die Kernaussagen Ihrer Rede im Gedächtnis behalten, werden Sie eine eindrucksvolle Rede schreiben, die sowohl vom Inhalt als auch vom Stil die Erwartungen der Zuhörer erfüllen und somit ein voller Erfolg wird.
Redaktion redenwelt.de