Ehrungen: Wie Sie mit Ihrer Rede bei jeder Ehrung punkten

Eine Lobrede bzw. Dankesrede zu Ehren einer Person zu halten, klingt zunächst wenig komplex. Der Redner erzählt von der Geschichte der geehrten Person. Danach bekundet er seine Anerkennung und vergibt am Ende eine Medaille, eine Ehrennadel, eine Plakette oder einen anderen Preis. Dies kann von Ehrungen für Vereinsmitglieder bis hin zu prominenten Filmwettbewerben reichen. Dennoch gibt es zahlreiche Pflichtpunkte, die ein Redner einer Laudatio beachten sollte, um der Ehrung den richtigen Rahmen zu geben.

Lesen Sie hier, was gelungene Ehrungen ausmacht, wie Sie Ihre Worte der Laudatio individuell gestalten können und welche Anlässe sich für eine Ehrung anbieten.

Was sind die Anlässe für eine Ehrung?

Bei einer Ehrung wird in der Regel die herausragende oder überdurchschnittliche Leistung einer Person (zum Beispiel im Verein), einer Gruppe oder einer Organisation ausgezeichnet. Die Anlässe für die Würdigung sind sehr vielfältig, worunter unter anderem in die folgenden Bereiche fallen:

  • Sport
  • Wissenschaft
  • Kultur
  • bürgerschaftliches Engagement

Meistens finden Ehrungen im Rahmen einer Feier oder Preisverleihung statt. Dabei erhält der Geehrte ein Ehrenzeichen, einen Orden, einen Titel oder andere Anerkennungen seiner Leistung. Eine Laudatio, eine Rede auf die zu ehrende Person, ergänzt die Zeremonie.

Viele Ehrungen finden in regelmäßigen Abständen statt. So wird ein Preis beispielsweise jährlich vergeben oder eine Firma ehrt einen Mitarbeiter des Monats. In den meisten Fällen entscheidet eine Jury über die Vergabe einer Auszeichnung. Diese begründet der Laudator in seiner Rede. Im Anschluss wird der jeweilige Preis übergeben. Viele Ehrungen finden zudem auf Jahreshauptversammlungen oder im Rahmen einer Festlichkeit statt.

Grundlegend kann man zwischen Auszeichnungen unterscheiden, die entweder aufgrund von herausragenden Leistungen oder eben aus anderen nicht-leistungsorientierten Gründen vergeben werden.

Die leistungsbezogene Anerkennung

Unter einer Ehrung versteht man die Anerkennung bestimmter Verdienste. Vor allem im Sport und in Vereinen werden Mitglieder für ihre herausragende Stärke oder einen besonderen Triumph ausgezeichnet.

Oftmals ehrt man aber nicht nur die Sieger oder Gewinner eines Wettbewerbs. Ausgezeichnet werden auch einzelne Personen, die ihre persönliche Grenze überschreiten oder andere Verdienste leisten. So ist zum Beispiel der erste absolvierte Marathon für jeden Läufer ein herausragendes Ereignis. Die Platzierung spielt am Ende keine Rolle.

Es können aber auch kleine Taten sein, die nach Jahren der Arbeit eine Würdigung verdienen und einen Verein weiterbringen. Gründe für leistungsbezogene Ehrungen sind zum Beispiel:

  • Sportliche Leistungen: Gold-, Silber- und Bronze-Urkunden
  • Mitarbeit im Vorstand, Gremium etc.
  • Entwicklung eines Projekts
  • Einsatzbereitschaft, soziales Engagement und Ehrenamt
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Musiker: Blasmusikverband, Chorverband etc.

Demnach können nicht nur Sportler und Vereinsmitglieder ausgezeichnet werden, sondern auch Ehrenamtliche, Mitarbeiter und Externe, beispielsweise, wenn sie Geld- oder Sachspenden getätigt haben.

Ehrungen ohne direkten Leistungsbezug

Bei Ehrungen ohne direkten Leistungsbezug werden ebenfalls Reden gehalten © Azami Adiputera – Shutterstock

Auszeichnungen müssen nicht immer mit Leistung verbunden sein und das Herausragende stärken, sondern können auch das Gemeinschaftliche ehren. In diesen Fällen wird keine messbare Leistung benötigt, sondern das Selbstverständliche gewürdigt, ganz nach dem Motto: „Schön, dass es dich gibt.“ Solche Anerkennungen fördern das Gemeinschaftsgefühl, das die Essenz eines jeden Vereins darstellt. Anlässe für leistungsungebundene Ehrungen sind:

  • Vereinseintritt oder -austritt
  • Geburtstag
  • Langjährige Mitgliedschaft im Verein
  • Jubiläen (zum Beispiel einiger Vereinsmitglieder)
  • Höhepunkte im Leben, wie zum Beispiel eine Hochzeit, der Eintritt ins Rentenalter oder die Geburt eines Kindes

Es gibt demnach zahlreiche Ereignisse, bei denen eine Person Anerkennung und Dank erfährt. Den Rahmen geben dabei sowohl das Publikum als auch der Anlass vor. Eine Mitgliederehrung des Kegelvereins kann deshalb ganz anders ausfallen, als eine Siegerehrung oder eine Dankesrede, bei der das tatkräftigste Mitglied der freiwilligen Feuerwehr ausgezeichnet wird – oder das Mitglied im Verein mit den meisten Jahren. Eine entsprechende Rede sollte daher unbedingt an den jeweiligen Kontext angepasst werden.

So gestalten Sie die perfekte Ehrung

Um eine gelungene Ehrung vorzubereiten, ist es wichtig, sich als Laudator an einige grundlegende Punkte zu halten. Mit einer Lobrede würdigt der Redner die Verdienste einer einzelnen Person oder auch einer Gruppe. Eine Dankesrede ist hingegen mit dankenden Worten verbunden. Glückwünsche sind meistens der Höhepunkt einer jeden Ehrung.

Um mit Worten zu berühren, ist es sinnvoll, sich vorab zu überlegen, wie der individuelle Schwerpunkt der Rede gelegt werden soll. Sind Sie unsicher, bietet es sich an, mit dem Vorstand des Vereins bzw. dem Veranstalter einer Ehrung über die Laudatio zu sprechen. Klären Sie ab, ob es inhaltliche Vorgaben gibt. Falls nein, sind Sie vollkommen frei. Wichtig ist nur, dass Ihr Kernthema – also Dank und/oder Lob – direkt zu Beginn feststeht. So können Sie Ihre rhetorischen Ausführungen um die Kernaussage herum gestalten. Gleichzeitig laufen Sie nicht Gefahr, den roten Faden zu verlieren.

Wie der Name bereits andeutet, geht eine Ehrung mit einer Ehrerweisung einher. Der Redner bekundet jemanden die Ehre. Sinnvoll ist es hier, dass der Vortragende tief ins Thema eingearbeitet ist. Versuchen Sie, für sich folgende Frage zu beantworten: „Wer wird warum und zu welchem Anlass geehrt?“

Die Vorbereitung auf die Ehrung

Um sich gut auf eine Verleihung bzw. Ehrung vorzubereiten, sollte der Redner im Vorhinein genügend Informationen zur geehrten Person sammeln. Der Sprecher gewinnt dadurch eine eigene Haltung und wirkt glaubhafter. Ihm sollte bewusst sein, warum der Laureat gewürdigt wird.

Eine Ehrung gestaltet sich immer einfacher, wenn man den Laureaten oder Jubilar kennt. So gelingt es dem Redner, lockerer über den Geehrten zu sprechen. Auch lassen sich so eigene Anekdoten einbinden. Wenn dies nicht der Fall ist, sollte der Redner dennoch drei oder vier gute Gründe finden, warum die Ehrerweisung angebracht ist. Hilfreiche Fragen sind:

  • Was hat diese Person geprägt?
  • Wie ist dieser Mensch zu dem geworden, was er ist?
  • Was sind seine besonderen Eigenschaften, die ihn von anderen unterscheiden?
  • Welche Anekdoten verdeutlichen das Besondere an ihm?

Der Redner sollte sich auf die interessantesten und spannenden Geschehnisse der Vita beschränken. Highlights machen die Rede abwechslungsreich. Zudem lassen sie im richtigen Kontext der Rede einen roten Faden erkennen.

Um sich eine Meinung über den Geehrten zu bilden, können Gespräche im Umfeld des Laureaten von Nutzen sein. Es ist zudem ratsam, sich mit der Jury oder einem anderen Ansprechpartner abzusprechen: Warum wird die Person ausgezeichnet? Ein umfassendes Hintergrundwissen stellt sicher, dass es später nicht zu Missverständnissen kommt.

Beachten Sie aber, dass der Preisträger nicht der alleinige Mittelpunkt der Rede sein soll. Oftmals wird der Preis oder die Ehrung in regelmäßigen Abständen verliehen, der Geehrte reiht sich demnach in eine Tradition ein.

Das sollten Sie bei einer Ehrung beachten

Auszeichnungen in einem Verein oder andere Verleihungen ermutigen die Mitglieder. Besonders gelungen wird eine Ehrung, wenn sie zudem auch noch Spaß bereitet. Die begleitenden Worte der Laudatio können zu einem echten Erlebnis werden – wenn sie gut vorgetragen werden.

Wie bereits erwähnt: Setzen Sie bei einer Ehrung auf Authentizität und Originalität. Eine gelungene Rede zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie positive Gefühle beim Adressaten und auch beim Publikum erzeugt. Im Zuge dessen ist die Ehrung besonders für die Bildung von Ehrgeiz wichtig und als Motivation im Beruf und beim Sport unabdinglich, da sie individuelle Leistungen auszeichnet.

Auf der anderen Seite stärkt sie den Teamgeist, insbesondere im Mannschaftssport oder im Beruf, wenn eine Gruppenarbeit gewürdigt wird. Oftmals freut sich ein Zuhörer mit dem Geehrten und wird dabei selbst motiviert, gute Leistungen zu erbringen. Ehrungen lenken den Fokus auf das Engagement eines einzelnen oder vieler.

Dos: Eine Ehrung kreativ gestalten

Es gibt viele Möglichkeiten, eine Ehrung spannend und vor allem verständlich zu gestalten. Deshalb ist es wichtig, als Laudator einige grundlegende Dinge zu beachten:

  • Behalten Sie einen roten Faden bei, an dem Sie inhaltlich immer wieder anknüpfen
  • Setzen Sie an den passenden Stellen auf Humor, eine Ehrung kann durchaus lebendig und witzig gestaltet sein
  • Überraschen Sie ­– eine unvorhersehbare Wendung oder eine unterhaltende Anekdote lockert die Rede auf und bleibt in den Köpfen der Zuhörer
  • Niederlagen müssen nicht verschwiegen werden ­– Schwächen heben die Stärken des des Geehrten hervor und machen ihn menschlich sowie nahbar
  • Nutzen Sie die Zahlensymbolik, um Details griffiger zu machen und Ihre Rede spannender zu gestalten

Generell gilt: Eine abwechslungsreiche, aber dennoch verständliche Wortwahl, ein gutes Sprechtempo und vor allem eine gute Sprechtechnik sind die Grundbausteine einer gelungenen Rede. Zu viele Fremdwörter oder missverständliche Wortspiele können Publikum bzw. Zuhörer irritieren. Setzen Sie lieber auf vereinzelte rhetorische Mittel, mit denen Sie Aussagen ein gute Betonung und Ihrer Ehrung neuen Schwung verleihen.

Dont`s: Das sollten Sie bei einer Ehrung vermeiden

Auszeichnungen und ehrende Worte sollten grundsätzlich nicht fortlaufend ausgesprochen werden. So verlieren sie ihre Wirkung und das Publikum langweilt sich. Zudem verliert der Laureat das Gefühl, dass seine Leistung etwas Besonderes war – der Grundkern einer Ehrung.

Demnach ein paar grundlegende Punkte, die Sie bei einer Ehrung bedenken sollten:

  • Drängen Sie sich bei einer Rede nicht selbst in den Vordergrund
  • Vermeiden Sie zu viel Lob. Dies kann lächerlich und unglaubwürdig wirken, sodass das Publikum und der Laureat glauben, Sie meinen es nicht ernst
  • Achten Sie darauf, Wiederholungen und eine Aufzählung der Taten des Geehrten zu vermeiden
  • Stellen Sie in keinem Fall den Laureaten negativ dar und beschämen Sie ihn nicht
  • Meiden Sie Ehrungen von Personen, die Sie nicht mögen oder nicht kennen – das wirkt nicht authentisch

Eine mäßige Würdigung im Rahmen Ihrer Rede reicht demnach aus. Das Publikum kann nachempfinden, wie herausragend eine Leistung sein muss, um geehrt zu werden.

Generell gilt: Fassen Sie sich so kurz wie möglich, aber bleiben Sie so ausführlich wie nötig. Nur wenn das Publikum versteht, warum eine Ehrerbietung bekundet wird, bleibt es bei der Sache. Wohlgewählte Worte anlässlich einer Ehrung sind verständlich, ansprechend und haben das Potenzial, auch Ihre Zuhörer zu motivieren.

Redaktion redenwelt.de

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