Rhetorik-Tipps

Smalltalk – eine effektive und zielführende Kommunikationsmethode

In allen Bereichen des Lebens sind wir es gewohnt, zu kommunizieren. Verbale und nonverbale Kommunikation bestimmt die Existenz eines jeden Lebewesens. Während Menschen vor allem mit Rhetorik, tiefsinnigen Gesprächen oder oberflächlichem plaudern ihr Interesse an anderen Personen oder einer bestimmten Thematik erkennen lassen, kommunizieren viele Tiere über Laute oder ihre spezifische Mimik. Der berühmte Satz: „Man kann nicht nicht kommunizieren“ vom israelischen Körpersprache-Trainer Sammy Molchow ist aus diesem Grund absolut zutreffend.

Smalltalk – Spontanität in allen Lebenslagen

Eine wichtige Form menschlicher Kommunikation ist der Smalltalk. In der Regel bezeichnet man Smalltalk als ein alltägliches Gespräch, das spontan entsteht und sich um alltägliche Situationen oder Themen dreht. Die Begriffe Small und Talk aus dem englischen Wortschatz zeigen an, dass es beim Smalltalk vordergründig nicht um die Inhalte des Gespräches, sondern vielmehr darum geht, eine gemeinsame Basis zwischen den Gesprächspartnern aufzubauen. Der Inhalt kann eher „small“ oder oberflächlich sein. Smalltalk wird in vielen Fällen als Gesprächseinstieg benutzt. Gleichzeitig kann er zu Beginn einer Beziehung zwischen zwei Menschen ein probates Mittel sein, um die andere Person besser kennenzulernen und Sympathie abzuklopfen. Smalltalk signalisiert darüber hinaus Interesse an einer Person und seiner Meinung. Im beruflichen oder im privaten Bereich ist Smalltalk ebenso eine Redetrategie, um eine bestimmte Atmosphäre zu erzeugen und Leute zusammenzubringen.

Ist Smalltalk für jeden etwas?

Nicht jeder Mensch hat Freude am Smalltalk. Manche empfinden ein oberflächliches Gespräch über das Wetter, über Politik oder den letzten Urlaub als eintönig und langweilig. Da Smalltalk ein wichtiges und zielführendes Mittel der Kommunikation zwischen Menschen ist, ist es spannend, die die folgenden Fragen für sich zu beantworten:

  • Warum sollte man Smalltalk wie selbstverständlich im täglichen Leben einsetzen?
  • Welche Strategien und Techniken für positiven Smalltalk gibt es?
  • Welche Themen kann man im Smalltalk ansprechen?
  • Wieso ist Smalltalk im beruflichen Umfeld ein Erfolgsgarant?
  • Was ist der 5-Punkte-Plan für erfolgreichen Smalltalk?

Warum sollte man Smalltalk wie selbstverständlich im täglichen Leben einsetzen?

Smalltalk im Leben

Smalltalk sollten Sie jederzeit im Leben anwenden © eversummerphoto – Shutterstock

Jeden Tag ergeben sich die unterschiedlichsten Situationen für Smalltalk. Gelegenheiten, in denen unbekannte Menschen aufeinandertreffen und sich ein Gespräch und eine Konstellation für Kommunikation aufbaut, kann niemand ausweichen. Beim Kurzeinkauf im Bäckereifachgeschäft, in öffentlichen Verkehrsmitteln, am Arbeitsplatz oder bei einer Einladung durch einen Gastgeber ergeben sich Umstände, ein Gespräch in Gang zu setzen. Statt zu schweigen und eine peinliche Situation auszuhalten, ist ein lockerer Gesprächseinstieg und ein wenig Smalltalk belebend und zielführend.

Darüber hinaus erwarten Menschen, auf die wir im täglichen Leben zufällig treffen, von uns Kommunikation. Sie möchten wissen, wer wir sind, welche Einstellung wir zu den wichtigen Fragen oder zu spezifischen Situationen haben. Sie sind darauf bedacht, durch ein lockeres Gespräch Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten und letzten Endes zu entscheiden, ob eine persönliche Beziehung aufgebaut werden kann. Die ersten Sekunden der Kommunikation bestimmen in diesem Fall unterbewusst darüber, ob Menschen Sympathie füreinander empfinden. Die Körpersprache spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Blickkontakt, ein freundliches Lächeln und eine freundliche Begrüßung lassen die Ebene für Beziehungen ebenso schnell wachsen.

Worauf kommt es beim Smalltalk an?

Manche Menschen empfinden Smalltalk als lästig. Sie haben erlebt, dass Smalltalk peinliche Gesprächspausen heraufbeschwören kann und erachten oberflächliche Gespräche aus diesem Grund als anstrengend und erschöpfend. Andere Person entscheidet sich aus Angst davor, dass die Gesprächsthemen im Smalltalk ausgehen, eher dafür zu schweigen oder Kommunikation aus dem Weg zu gehen. Es ist zutreffend, dass nahezu jeder Mensch bereits eine Situation erlebt hat, in der Smalltalk nicht positiv endete. Zum Beispiel dann, wenn zwei Fremde in einem Raum sitzen und krampfhaft versuchen, ein Gespräch in Gang zu setzen und schnell die passenden Gesprächsthemen fehlen. Im beruflichen Umfeld mag es vorkommen, dass eine aufgezwungene Unterhaltung mit dem Vorgesetzten Druck erzeugt oder das Smalltalk als eine Art Präsentation empfunden wird, in der man sich und seine positiven Eigenschaften hervorhebt, ohne dass man persönlich Spaß daran empfindet.

Bei objektiver Betrachtung fällt jedoch schnell auf, dass die positiven Beispiele für Smalltalk überwiegen. Es wird augenscheinlich, dass viele Bekannte ausschließlich durch Smalltalk zu Freunden wurden und dass Geschäftsabschlüsse erfolgreich endeten, weil vorab durch Smalltalk eine positive Atmosphäre und eine gemeinsame Grundlage gelegt wurde.

Desgleichen wissen Vortragsredner und Präsentatoren um die schwierigen ersten Minuten einer Rede vor einem fremden Publikum und das Lampenfieber in einer solchen Situation. Aus diesem Grund integrieren erfolgreiche und kommunikative Redner ebenfalls in Vorträgen Smalltalk, sprechen Alltagssituationen an oder beginnen ihre Ausführungen mit einem lockeren Spruch über das Wetter oder das Auditorium. Ein solches Vorgehen schafft Vertrauen und eröffnet die Möglichkeit eine positive Atmosphäre zu erzeugen, auf die man gezielt aufbauen kann. Ob Sie Smalltalk auch in berufliche Reden integrieren wollen bleibt Ihnen überlassen.

Wie kann man sich intrinsisch auf Smalltalk einstellen?

Positiver und zielführender Smalltalk beginnt mit der persönlichen Einstellung zu dieser Art der Kommunikation. Wer Smalltalk vor allem negativ einordnet und an peinliche oder unangenehme Situationen denkt, wird für den Gesprächspartner unbeholfen und unvorteilhaft wirken. Menschen spüren instinktiv, ob die andere Person verkrampft und ohne Empathie kommuniziert oder authentisch versucht, mit Smalltalk einen positiven Einstieg für ein Gespräch aufzubauen. Wer Freude an Smalltalk hat, suggeriert im ersten Moment durch die Körpersprache, dass er Gemeinsamkeiten zwischen den Gesprächspartnern entdecken möchte.

Die eigene positive Einstellung ist aus diesem Grund ein erster Schritt zu einem gelungenen Smalltalk. Da Smalltalk vor allem von Leichtigkeit und Lockerheit und weniger von den Gesprächsinhalten lebt, ist es entscheidend, mögliche Ängste vor Smalltalk oder einem unbekannten Gesprächspartner abzustreifen und offen, nutzenorientiert und mit Freude zu kommunizieren. Smalltalk ist eine erlernbare Kunst der Rede, bei der Spaß und das Kennenlernen einer fremden Person im Vordergrund steht. Es ist keine Eigenpräsentation, bei der es um eine umfangreiche und professionelle Darstellung geht. Wer sich als Person in dieser Form auf Smalltalk einstellt, wird erleben, wie schnell es möglich ist, fremde Menschen kennenzulernen und mit diesen charmant und ungezwungen ein Gespräch zu führen.

Warum bringt Smalltalk Menschen zusammen?

Unsere moderne, globalisierte Welt wird von Fakten und Informationen geprägt. Sowohl im privaten Bereich wie im Berufsleben wird viel Wert auf plausible Sachverhalte und bedeutungsvolle Gespräche gelegt. Man versucht, ähnlich wie in einem englischen Debattierklub, den Gesprächspartner von seinen wertvollen und einzigartigen Informationen und der Art der Darstellung zu überzeugen. In letzter Instanz besteht das Ziel von Kommunikation in den meisten Fällen darin, den Gesprächspartner zu beeindrucken und mit den eigenen Argumenten zu gewinnen. Oberflächliche oder unbedeutende Gespräche über Urlaub, das Wetter oder die Eskapaden von Prominenten sind aus diesem Grund für viele Menschen im ersten Moment nicht erstrebenswert. Darüber hinaus schreckt viele der Gedanke ab, mit fremden Personen, die man nicht kennt, ungezwungen zu sprechen.

Trotz dieser Vorbehalte bringt Smalltalk erwiesenermaßen Leute aller Bildungsschichten weiter. Smalltalk ist eine soziale Form der persönlichen Kommunikation und ein effektives Werkzeug, um mit Menschen in Kontakt zu kommen. Es eröffnet die Chance, den Gesprächspartner auf einer individuellen und privaten Ebene kennenzulernen. Gleichzeitig gibt Smalltalk Sicherheit, da sich beide Seiten Stück für Stück öffnen. Unterbewusst entwickelt sich eine Sympathie zum Gegenüber, die stetig Vertrauen aufbaut. In letzter Instanz entstehen über Smalltalk intensive Gespräche und tiefgehende persönliche oder geschäftliche Beziehungen. Wer auf Smalltalk verzichtet und in aufkommenden Kommunikationssituation schweigt, verpasst eine einzigartige Chance, Menschen besser und auf eine angenehme Art und Weise kennenzulernen.

Welche Strategien und Techniken für positiven Smalltalk gibt es?

Positiven, erfolgreichen Smalltalk kann jeder Mensch erlernen. Hierzu gibt es verschiedene Strategien, Techniken und vorallem Rhetorik-Tipps, die erfolgversprechend und zielführend sind. Vor allem kommt es darauf an, echtes Interesse an den Argumenten und der Meinung des Gegenübers zu haben und offen und ohne Vorbehalte zu kommunizieren. Die folgenden, erprobten Strategien unterstützen jeden Menschen, Smalltalk natürlich und positiv umzusetzen:

  • Fokussieren Sie sich auf den Gesprächspartner.
  • Dialog statt Monolog.
  • Freundlichkeit, ein Überraschungseffekt und Empathie schlagen den Gesprächsinhalt.
  • Setzen Sie Gestik, Mimik und eine offene Körpersprache zu jeder Zeit proaktiv ein.
  • Positive Gesprächsthemen wirken anziehend.
  • Vom Egozentriker zum interessierten Gesprächspartner.

Fokussieren Sie sich auf den Gesprächspartner

Ein wirksames Mittel, um mittels Smalltalk erfolgreich zu kommunizieren, ist persönliches Interesse am Gesprächspartner. Smalltalk gelingt vor allem dann, wenn der Fokus sich auf die Person richtet, mit der man kommuniziert. Diese sollte im Mittelpunkt stehen. Richten sich beide Gesprächspartner in dieser Weise auf den anderen aus, entsteht ein fruchtbarer Dialog und Gesprächen drehen sich um den Gegenüber und seine Meinung. Manche Menschen machen sich beim Smalltalk zu viele Gedanken darüber, wie sie persönlich und ihre Argumentation wirkt. Aus diesem Grund verkrampfen sie im Gespräch und agieren unbeholfen. Unsicherheiten, wie die folgenden sollten aus diesem Grund gezielt ausgeblendet werden:

  • Wie wirke ich auf den Gesprächspartner?
  • Ist meine Argumentation plausibel?
  • Was kann ich noch sagen, um den anderen zu überzeugen?
  • Wie kann ich mich in den Vordergrund stellen?

Wer in Gedanken zu jeder Zeit bei sich selbst ist und im Gespräch mehr über sich persönlich als über den Gesprächspartner nachdenkt, wirkt selbstverliebt. Mit dem richtigen Fokus auf die Informationen und Worte des Gesprächspartners entsteht hingegen eine positive und entspannte Gesprächsatmosphäre. Die entscheidende Methodik in diesem Zusammenhang heißt: Aktives Zuhören! Aktives Zuhören bedeutet:

  • Dem Gesprächspartner die volle Aufmerksamkeit zu widmen und Ablenkungen zu minimieren,
  • Blickkontakt zu suchen und passende Nachfragen zu stellen,
  • Signale durch Gestik oder bejahende Worte zu senden, die zeigen, dass man den Gesprächspartner verstanden hat.

Statt während des Smalltalks nach passenden Worten zu suchen, erfährt man durch belangloses Plaudern von Gemeinsamkeiten, die nachhaltig verbinden. Im Laufe des Gesprächs entsteht eine persönliche Beziehung und fortlaufend ein tieferes Interesse am Gesprächspartner. Lächeln, Einfühlungsvermögen und Freundlichkeit unterstützen diesen Prozess und im Nu ist das Eis gebrochen.

Dialog statt Monolog

Vor allem Smalltalk lebt von einem interessanten und für beide Seiten fruchtbaren Dialog. Smalltalk verfolgt hierbei den Zweck, den Gesprächspartner kennenzulernen, ohne am Anfang zu viel von sich und seinen Argumenten preiszugeben. Im Laufe des Gesprächs erfährt man mehr vom anderen und ist bereit, sich persönlicher vorzustellen. Unangenehm kann es im Gegensatz dazu sein, wenn ausschließlich ein Gesprächspartner erzählt und der andere schweigt, weil er nicht zum Zug kommt. Als Faustregel für gelungenen Smalltalk gilt folgende Feststellung: Antworten Sie im Smalltalk zu jeder Zeit so ausführlich, wie ihr Gesprächspartner.

In diesem Fall entsteht ein kommunikatives Gleichgewicht und ein Dialog mit einer ansprechenden Atmosphäre.

Freundlichkeit, ein Überraschungseffekt und Empathie schlagen den Gesprächsinhalt

Personen, die Ängste vor Smalltalk entwickelt haben, sind in vielen Fällen vor allem aus dem Grund gehemmt, weil sie persönlich zu hohe Ansprüche an den Inhalt und die Argumente haben. Ihre Sorgen gründen sich auf die Annahme, etwas Falsches, unzutreffendes oder Unvernünftiges zu sagen. Vor allem dann, wenn sie zum Smalltalk-Thema wenig Informationen und Fakten kennen, wirken sie unsicher und gehemmt. So ähnlich ist es auch beim halten von Reden. Grundsätzlich sollten Sie zunächst Smalltalk- und Reden-Tipps annehmen, um Ihre Hemmungen zu lösen. Dies trifft vor allem auf Personen zu, die viel Wert auf Bildung und hochwertige Kommunikation legen. Sie fühlen sich bei allgemeinen Themen wie dem letzten Urlaub, dem aktuellen Wetter oder alltäglichen Angelegenheiten unterfordert und sind der Meinung, ihr Redebeitrag wirkt nicht professionell genug.

Jeder Mensch, der in Bezug auf Smalltalk in dieser Weise empfindet, handelt zielführend, wenn er sich über den Sinn und Zweck von Smalltalk Gedanken macht und diesen richtig einordnet. Statt wie bei einem Wettlauf der Argumente den anderen zu überflügeln, verfolgt Smalltalk ausschließlich das Ziel, den Gesprächspartner kennenzulernen. Zuhören und Plaudern dienen dem Zweck sich auszutauschen und eine positive Atmosphäre zu erzeugen. Hat man Gemeinsamkeiten gefunden und eine lockere Beziehung aufgebaut, kann man intensivere Gespräche führen und sich über tiefgehende Themenbereiche austauschen.

Smalltalk sollte aus diesem Grund von Freundlichkeit und Empathie geprägt sein. Der Inhalt und die Art der Kommunikation sowie die Rhetorik sind nebensächlich und sollten von keinem der Beteiligten auf die Goldwaage gelegt werden.

Wie Sie den Gesprächspartner überraschen können

Beim Smalltalk sind die Inhalte zweitrangig. Die Art und Weise wie offen und authentisch kommuniziert wird, ist hingegen entscheidend, um ein Smalltalk-Gespräch positiv zu gestalten und den Gesprächspartner zu begeistern.

Beispiel: Sie lernen einen neuen Kollegen kennen und starten mit Smalltalk. Nach kurzer Gesprächszeit wird Ihnen langweilig und sie wünschen sich das Ende des Gesprächs herbei, da dieses uninteressant auf Sie wirkt.

Im Beispiel wird klar, was beim Smalltalk nicht passieren darf: Langweilige Plattitüden und bekannte Floskeln oder humorlose Witze sprengen jedes Gespräch. Damit dies nicht passiert, ist es entscheidend, den Gesprächspartner fortlaufend zu überraschen und durch Abwechslung in den Themen für sich und die eigenen Informationen zu interessieren. Ist der Einstieg gelungen und das aktuelle Wetter besprochen, macht es Sinn zu einer anderen Thematik zu springen. Nicht jedes Wort muss bei dieser Art der Kommunikation eine Bedeutung haben. Entscheidend ist viel mehr, dass keine peinliche Stille entsteht, sondern vielmehr ein wechselhafter, interessanter Dialog mit Überraschungseffekten.

Gestik, Mimik und eine offene Körpersprache proaktiv einsetzen

Ein Gespräch zwischen zwei Personen lebt von Körpersprache, Gestik und Mimik und einem echten Interesse am Gesprächspartner. Menschen, die überaus verhalten oder desinteressiert der Argumentation des anderen zuhören und beim Plaudern vergessen, Emotionen und Gefühle wie selbstverständlich einzuarbeiten, merken schnell, dass kein Dialog entsteht. In diesem Fall wird Smalltalk prompt zur Einbahnstraße und das Gespräch stockt.

Personen, denen es von Natur aus schwerfällt, die eigenen Emotionen zu zeigen, sollten bewusst üben, diese im Smalltalk durch ihre Körpersprache sichtbar werden zu lassen. Hierbei unterstützen Sätze wie:

  • Das ist eine interessante Geschichte!
  • Spannend, was Du dort erlebt hast!
  • Was Sie mir erzählt haben, lässt mich nicht mehr los!
  • War es nicht schwer für Sie, so zu handeln?
  • Wow, wie interessant!
  • Echt? Das haben Sie wirklich gemacht?

Freude, Begeisterung, Entsetzen, Verwunderung oder Zweifel sind natürliche Reaktionen der Körpersprache in einem Dialog. Gesprächspartner achten auf die Gestik und Mimik des Gegenübers und passen ihre Argumente und Emotionen so an, dass ein Gefühl der Gemeinsamkeit und eine Beziehung entsteht. Die eigenen Empfindungen zu zeigen ist sinnvoll und unterstützt Menschen, einen lebendigen und emotionalen Smalltalk aufzubauen.

Positive Gesprächsthemen wirken anziehend

Es ist unbestritten, dass nicht alles im Leben eines Menschen positiv ist. Angefangen von globalen Problemen, über persönliche und private Sorgen bis hin zu nicht änderbaren Hindernissen wie dem schlechten Wetter oder dem Stau auf der Autobahn – es gäbe genug negative Themen, über die im Smalltalk geredet werden kann.

Für zielführenden Smalltalk, bei dem man den Gesprächspartner kennenlernen und eine Beziehung aufbauen möchte, ist es ratsam, sich auf positive oder neutrale Punkte zu fokussieren. Thematiken, bei denen die Argumentation negativ besetzt ist und bei der Nörgelei oder umfangreiche Kritik geäußert wird, lassen einen Menschen zu Beginn des Kennenlernens wenig anziehend erscheinen. Der Gesprächspartner könnte geneigt sein, Abstand zu nehmen und das Gespräch kurzfristig zu beenden.

Themen wie Politik, Religion oder tief greifende gesellschaftliche Diskussionsthemen wie Zuwanderung und Asyl können Smalltalk darüber hinaus schnell torpedieren und den Gesprächspartner als ablehnend und destruktiv erscheinen lassen. Im Gegensatz dazu soll Smalltalk Spaß machen, unterhalten und einen positiven Eindruck vermitteln. Dies gelingt am besten mit unverfänglichen, optimistischen und unbeschwerten Themen ohne zu großen Tiefgang.

Vom Egozentriker zum interessierten Gesprächspartner

Smalltalk lebt von einem offenen und fairen Dialog. Ein lächeln, ein freundlicher Eindruck vom Gesprächspartner und die Abwechselung von Zuhören und Reden zeugen von Interesse und lassen Sympathie entstehen. Zuhören kann darüber hinaus als eine der wichtigsten Formen von Respekt für einen Menschen bezeichnet werden. Im Gegensatz dazu reden Egozentriker am liebsten über sich persönlich. Dies wirkt wenig anziehend und stößt Gesprächspartner nach kurzer berechtigterweise Zeit ab. Offenheit und Informationen zu sich und den eigenen Ansichten sind sinnvoll, wenn diese richtig dosiert werden.

Wer übertreibt, die eigene Person in den Vordergrund stellt und sich als der Beste und Klügste darstellt, verliert seinen Dialogpartner schnell. Gleiches gilt, wenn man in Bezug auf die Gesprächsthemen festgelegt ist und jede abweichende Thematik sofort negiert. Dies wirkt eingebildet. Statt einer Beziehung entsteht für den Gesprächspartner ein ungutes Gefühl der Ablehnung. In vielen Fällen sind Ratschläge, selbst wenn sie gut gemeint sind, ein weiterer Smalltalk-Killer, den man vermeiden sollte

Beispiel: Ein erfahrener Mitarbeiter gibt einem neuen Kollegen einen Ratschlag und erzählt von seiner umfangreichen Erfahrung im Betrieb. Statt konstruktiver Informationen arten die Ratschläge in Prahlerei aus und bewirken beim Kollegen das Gegenteil. Er beendet das Gespräch mit einem Vorwand.

Besserwisser sollten sich im Smalltalk zurückhalten

Wer eine Person, die er gerade erst kennenlernt, ungefragt Tipps und Ratschläge erteilt, wirkt besserwisserisch und überheblich. Plaudern oder die Chance, sich ungezwungen zu unterhalten, wird durch diese Form der übertriebenen Kommunikation ad absurdum geführt. Wer im Gegensatz dazu interessiert und ohne Vorbehalte in ein Gespräch mit Smalltalk einsteigt und offene Fragen stellt vermittelt Interesse und Freude am Gegenüber. Dies wird dazu führen, dass Smalltalk Türen öffnet und Fremde schnell zu Bekannten oder Freunden werden lässt.

Zusammengefasst besteht positiver und zielführender Smalltalk zu jeder Zeit aus einer offenen, freundlichen und anziehend wirkenden Kommunikation. Die Situationen, in denen Menschen einander durch Smalltalk kennenlernen können, sind komplex und nahezu universell. Entscheidend ist, beim Smalltalk nicht zu viel von sich und dem Gesprächspartner zu verlangen und mit einem einfachen Dialog über ein Alltagsthema zufrieden zu sein. Das Ziel jeden Smalltalks ist es, den anderen persönlich kennenzulernen, Gemeinsamkeiten zu finden und eine positive Gesprächsatmosphäre zu erzeugen, auf die sich aufbauen lässt. Offene Fragen, Interesse am Gegenüber und Spaß an lebendiger und inhaltsreicher Kommunikation sind Garanten, dass Smalltalk nicht zu einer Einbahnstraße wird.

Welche Themen kann man im Smalltalk ansprechen?

Es gibt nahezu unzählige Themen, die sich für eine Diskussion oder Debatte eignen. Die Themen für Smalltalk hingegen sollten sorgfältig ausgewählt werden, um den Gesprächspartner zu keiner Zeit zu überfordern oder ungewollt zu diskreditieren. Smalltalk ist wie eine junge Pflanze, die für Wind und Wetter überaus anfällig ist. Ein stärkerer Windstoß oder langwierige Sonneneinstrahlung kann den frischen Keimling schnell zerstören. Beim Smalltalk ist dies ähnlich. Werden Themen angesprochen, die polarisieren oder den Gesprächspartner peinlich berühren, kommt der offene und gewollte Dialog schnell zu einem ungewollten Ende.

Warum Politik und Religion keine guten Smalltalk-Themen sind

schlechte Themen beim Smalltalk

Themen wie Politik und Religion haben beim Smalltalk nichts verloren © Avatar_023 – Shutterstock

Zu den Themen, die sich weniger gut für Smalltalk eignen, gehören politische Standpunkte oder die eigene Form der Weltanschauung oder Religionszugehörigkeit. Kennt man den Gesprächspartner erst kurz, konnte man bisher wenig Informationen über ihn und seine private Einstellung sammeln. Kontroverse Themen mit einem klaren persönlichen Standpunkt könnte die gerade entstehende Beziehung stören und die Atmosphäre des Dialoges negativ beeinflussen.

Die politische Einstellung gehört zu den sogenannten Killer-Themen für Smalltalk mit Menschen, die man bisher wenig oder noch gar nicht kennt. Wer in diesem Fall seine politische Meinung oder Gesinnung zu offensiv vertritt, kann schnell anecken oder vom Gesprächspartner bewusst oder unbewusst in eine Schublade eingeordnet werden. Wer Smalltalk und Politik verbinden möchten, handelt zielführend, zunächst allgemeine und oberflächlich gesellschaftliche Situationen anzuschneiden. Merkt man im Verlauf der Unterhaltung, dass Misstöne auftreten oder sich eine negative Stimmung aufbaut, ist ein Themenwechsel ratsam.

Gleiches gilt bei religiösen oder weltanschaulichen Fragestellungen, zu denen jede Person spezifische und individuelle Ansichten vertritt. In vielen Fällen haben Menschen wenig Freude daran, Ihre eigene Meinung in Bezug auf spirituelle Themen zu diskutieren. Sie betrachten es als Privatsache und unterhalten sich aus diesem Grund vor allem mit guten Freunden oder der Familie über Fragen der Weltanschauung. Schweift Smalltalk in diese Richtung ab, bevorzugen sie es zu schweigen oder das Gespräch zu beenden. Aus diesem Grund ist es in der Regel besser, Sachgebiete wie Politik, Religion, Weltanschauung oder überaus kontrovers diskutierte gesellschaftliche Problematiken auszuklammern und sich auf Gesprächsstoff zu konzentrieren, der keine Person belastet, kränkt oder überfordert.

Themen Beispiele für Smalltalk

  • Die sexuelle Ausrichtung.
  • Schicksalsschläge, wie Krankheiten oder der Tod eines Menschen.
  • Die persönliche finanzielle Lage.
  • Familienthemen und persönliche Beziehungen.

Welche Themen sich sehr gut für Smalltalk eignen

ThemaMögliche Frage für Smalltalk
Das WetterFinden Sie nicht auch, dass wir einen fantastischen Sommer haben?
Reisen/UrlaubWo waren Sie in diesem Jahr im Urlaub?
SportSind Sie eher Fan von Bayern München oder Borussia Dortmund?
EssenDas Sushi war lecker! Mögen Sie auch gern Sushi?
HobbysSie haben aber einen schönen Pullover! Ist er selbst gestrickt?
Filme oder TheaterDie Inszenierung der Oper war sehr schön! Was hat Ihnen gut gefallen?
Arbeit und BerufIch bin bereits 5 Jahre im Unternehmen? In welcher Abteilung sind Sie tätig?
NeuigkeitenHaben Sie gehört, dass (Neuigkeit einfügen)?
Aktuelle SituationIch hoffe, ich komme gleich dran! Wie lange warten Sie denn schon?
  • ThemaDas Wetter

    Mögliche Frage für SmalltalkFinden Sie nicht auch, dass wir einen fantastischen Sommer haben?

  • ThemaReisen/Urlaub

    Mögliche Frage für SmalltalkWo waren Sie in diesem Jahr im Urlaub?

  • ThemaSport

    Mögliche Frage für SmalltalkSind Sie eher Fan von Bayern München oder Borussia Dortmund?

  • ThemaEssen

    Mögliche Frage für SmalltalkDas Sushi war lecker! Mögen Sie auch gern Sushi?

  • ThemaHobbys

    Mögliche Frage für SmalltalkSie haben aber einen schönen Pullover! Ist er selbst gestrickt?

  • ThemaFilme oder Theater

    Mögliche Frage für SmalltalkDie Inszenierung der Oper war sehr schön! Was hat Ihnen gut gefallen?

  • ThemaArbeit und Beruf

    Mögliche Frage für SmalltalkIch bin bereits 5 Jahre im Unternehmen? In welcher Abteilung sind Sie tätig?

  • ThemaNeuigkeiten

    Mögliche Frage für SmalltalkHaben Sie gehört, dass (Neuigkeit einfügen)?

  • ThemaAktuelle Situation

    Mögliche Frage für SmalltalkIch hoffe, ich komme gleich dran! Wie lange warten Sie denn schon?

Offene Fragen vs. geschlossene Fragen im Smalltalk

Smalltalk wird durch offene und interessante Fragen am Leben gehalten. Aus diesem Grund eignen sich geschlossene Fragen, auf die man ausschließlich mit ja oder Nein antworten kann nicht, um eine Unterhaltung in Gang zu bringen oder einen positiven Gesprächseinstieg zu gewährleisten. Es ist aus diesem Grund zielführend, auf offene Fragen umzuschwenken und geschlossene Fragen im Kopf automatisch in offene Fragen zu transferieren?

Geschlossene FrageOffene Frage
Arbeiten Sie auch im Vertrieb?Ich arbeite im Vertrieb – in welchem beruflichen Fachbereich arbeiten Sie?
Hat Ihnen der Vortrag heute gefallen?Was fanden Sie am Vortrag heute besonders interessant?
Waren Sie in diesem Jahr auch schon im Urlaub?Ich war letzten Monat im Spanien im Urlaub – wo waren Sie bisher in diesem Jahr in den Ferien?
Hat Ihnen das letzte Meeting gefallen?Was hat Ihnen am letzten Meeting gefallen?
  • Geschlossene FrageArbeiten Sie auch im Vertrieb?

    Offene FrageIch arbeite im Vertrieb – in welchem beruflichen Fachbereich arbeiten Sie?

  • Geschlossene FrageHat Ihnen der Vortrag heute gefallen?

    Offene FrageWas fanden Sie am Vortrag heute besonders interessant?

  • Geschlossene FrageWaren Sie in diesem Jahr auch schon im Urlaub?

    Offene FrageIch war letzten Monat im Spanien im Urlaub – wo waren Sie bisher in diesem Jahr in den Ferien?

  • Geschlossene FrageHat Ihnen das letzte Meeting gefallen?

    Offene FrageWas hat Ihnen am letzten Meeting gefallen?

Worauf es bei der Fragetechnik beim Smalltalk ankommt

Es ist produktiv, sich auf offene Fragen zu konzentrieren und diese passend und wirkungsvoll ins Gespräch einzuarbeiten. Allerdings lauert hier in vielen Fällen eine brisante und von vielen unterschätzte Gefahr. Gesprächspartner könnten den Eindruck haben, dass der Fragesteller in einen Interviewmodus verfällt und eine Frage nach der anderen stellt. Da man sich zum Zeitpunkt des Smalltalks in der Regel noch nicht gut kennt, mag dies abschrecken und das Gespräch schnell zum Erliegen bringen, da sich der Gesprächspartner ausgefragt fühlt.

Aus diesem Grund ist es entscheidend, jede Frage in den Kontext des Gespräches einzubauen und zu keiner Zeit den Eindruck aufkommen zu lassen, dass man den anderen mit Macht durch Fragen führen möchte. Um dies zu erreichen, ist es angebracht, in eine Frage, falls möglich, die persönliche Meinung einzubeziehen. Dem Gesprächspartner wird auf diese Weise zu suggeriert, dass es sich um einen Dialog handelt, bei dem sich beide Seiten auf einer Ebene austauschen, ohne durch zu private Fragen Macht über den anderen darzustellen.

Beispiel Smalltalk Meeting

Sie lernen in einem Meeting einen Kollegen kennen, der einem anderen Firmenstandort zugeordnet ist. Es beginnt ein Smalltalk über den Wohnort des Kollegen, der sich wie folgt entwickelt:

„Hallo, ich bin Frank, wie heißen Sie?“

Der Kollege antwortet:

„Hallo, ich heiße Patrick, schön dass wir uns kennenlernen!“

Falsche FragetechnikRichtige Fragetechnik
In welcher Niederlassung arbeiten Sie, Patrick?Ich arbeite in der Personalabteilung in München, in welcher Niederlassung arbeiten Sie?
Wie lange arbeiten Sie schon im Unternehmen?Mein 10-jähriges Jubiläum hatte ich im letzten Monat, wie lange arbeiten Sie im Unternehmen?
Dann kennen Sie sicher Herrn Direktor Müller?Mein Vorgesetzter in Hamburg war Herr Direktor Müller. Er ist nach München gegangen – kennen Sie ihn?
Haben Sie Kinder?Mein kleiner Sohn David wurde letztes Jahr geboren, haben Sie auch Kinder?
Wohin führt Sie ihre nächste Urlaubsreise?Ich freue mich schon auf meinen Urlaub in Kroatien im August! Wohin reisen Sie?
  • Falsche FragetechnikIn welcher Niederlassung arbeiten Sie, Patrick?

    Richtige FragetechnikIch arbeite in der Personalabteilung in München, in welcher Niederlassung arbeiten Sie?

  • Falsche FragetechnikWie lange arbeiten Sie schon im Unternehmen?

    Richtige FragetechnikMein 10-jähriges Jubiläum hatte ich im letzten Monat, wie lange arbeiten Sie im Unternehmen?

  • Falsche FragetechnikDann kennen Sie sicher Herrn Direktor Müller?

    Richtige FragetechnikMein Vorgesetzter in Hamburg war Herr Direktor Müller. Er ist nach München gegangen – kennen Sie ihn?

  • Falsche FragetechnikHaben Sie Kinder?

    Richtige FragetechnikMein kleiner Sohn David wurde letztes Jahr geboren, haben Sie auch Kinder?

  • Falsche FragetechnikWohin führt Sie ihre nächste Urlaubsreise?

    Richtige FragetechnikIch freue mich schon auf meinen Urlaub in Kroatien im August! Wohin reisen Sie?

Durch das Integrieren der eigenen, persönlichen Informationen und Meinungen wirken die Fragen natürlicher. In diesem Fall wird der Gesprächspartner eher bereit sein, sich freundlich und offen zu äußern. Diese Methode der Fragetechnik unterstützt darüber hinaus schüchterne Dialogpartnern darin, zu plaudern und sich in einer Art und Weise zu unterhalten, die lebendig und interessant ist. Die Körpersprache, aktives Zuhören und Interesse an den Aussagen des Gegenüber wirken empathisch und runden Smalltalk ab.

Wieso ist Smalltalk im beruflichen Umfeld ein Erfolgsgarant?

Smalltalk ist in jedem Lebensbereich ein probates Kommunikationsmittel, um Menschen kennenzulernen, mit Fremden ins Gespräch zu kommen oder einen freundlichen Gesprächseinstieg zu finden. Vor allem im beruflichen Bereich ist Smalltalk ein Erfolgsgarant, um:

  1. Kontakte zu knüpfen,
  2. Geschäfte mit Kunden anzubahnen oder
  3. sich als Bewerber eine vakante Position zu sichern.

Beispiel 1: Smalltalk am Arbeitsplatz

Sie haben die Aufgabe, in ihrem Unternehmen mit einer Sachbearbeiterin aus einer anderen Abteilung interdisziplinär zusammenzuarbeiten. Bisher kennen Sie die Kollegin ausschließlich vom Sehen. Sie verabreden sich zu einem kurzen Meeting zum gemeinsamen Kennenlernen. Sofort und ohne Umschweife die Zusammenarbeit anzusprechen und sich in Details zu vertiefen, wirkt ungelenk sowie unpersönlich und wäre kein guter Start der gemeinsamen Projektarbeit. Aus diesem Grund macht es Sinn, im ersten Schritt mit Smalltalk über die Tätigkeit im Unternehmen zu beginnen oder einige persönliche Fragen zu stellen. Auf diesem Weg ist es möglich, eine gemeinsame Grundlage zu legen, eine positive Atmosphäre zu erzeugen und erkennbare Gemeinsamkeiten zwischen Kollegen zu eruieren. Dieses Vorgehen macht die Zusammenarbeit angenehm, zeigt eine gemeinsame Basis auf und eröffnet langfristig Chancen auf kollegialen Erfolg.

Beispiel 2: Smalltalk, um einen Kunden zu überzeugen

Ein gut geschulter Verkäufer achtet zu jeder Zeit darauf, den Kunden von sich und seinem Produkt zu überzeugen. In Kundengesprächen ist es wichtig, positiv, offen und nutzenorientiert zu kommunizieren. Eine wesentliche Voraussetzung für einen Geschäftserfolg und den Abschluss eines Vertrages ist allerdings die gemeinsame Grundlage und Vertrauen zwischen den Vertragsparteien. Aus diesem Grund ist es jedem Verkäufer wichtig, die Kundenbeziehung gekonnt und fortlaufend aufzubauen.

Hierbei setzt er zielgerichteten Smalltalk ein. Ein Verkäufer spricht zum Beispiel allgemein und oberflächlich über das Wetter, den letzten Urlaub, die Familie oder andere belanglose Themen. In vielen Fällen erfährt er Gemeinsamkeiten, die sowohl beim Kunden wie beim Verkäufer ein persönliches und positives Gefühl erzeugen und die Zusammenarbeit stärken. In letzter Instanz kaufen Kunden bei Verkäufern, die nicht nur fachlich und rhetorisch, sondern vor allem auf der persönlichen Ebene überzeugen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Smalltalk der Türöffner jedes Verkaufsgespräches ist und somit im Gesprächseinstieg eine hohe Bedeutung hat.

Beispiel 3: Smalltalk beim Bewerbungsgespräch lockert die Gesprächsatmosphäre

Bewerbungsgespräche gehören für viele Menschen zu den schwierigsten und aufregendsten Situationen im Berufsleben. Neben der allgemeinen Aufregung klagen viele Kandidaten vor einem entscheidenden Gespräch über Schwitzen, Zittern oder Kommunikationsprobleme. Auf der anderen Seite sind Entscheider ebenfalls angespannt und wissen um ihre Verantwortung, einen Menschen nicht nach Äußerlichkeiten, sondern vor allem nach seiner Qualifikation und der individuellen Persönlichkeit zu beurteilen.

Viele Bewerber berichten aus diesem Grund von sehr angespannten, ersten Minuten in einem Bewerbungsgespräch. Aufregung und eine oberflächliche Angst können auf beiden Seiten vorherrschen. Dies führt in vielen Fällen dazu, dass längere Pausen peinlich wirken oder kurze und zu knappe Antworten auf die ersten Fragen ein Bewerbungsgespräch negativ erscheinen lassen. Smalltalk setzt genau hier an und hilft sowohl dem Bewerber wie dem Entscheider, den Gesprächspartner besser kennenzulernen und in einen professionellen Dialog zu kommen.

Aus diesem Grund starten die meisten Bewerbungsgespräche mit der Frage nach einer gelungenen Anreise oder nach dem allgemeinen Befinden des Kandidaten. Ein Lächeln, eine offene Körpersprache oder ein kurzes Plaudern über das Wetter helfen dabei, Anspannung abzubauen und den Gesprächspartner besser kennenzulernen. Bewerber haben darüber hinaus die Möglichkeit, eine allgemeine Frage zum Unternehmen zu stellen oder können versuchen, mit Smalltalk weitere Informationen über den Gesprächspartner zu erhalten. Gehen beide Gesprächspartner auf diese Weise vor, sorgen sie für eine gelockerte Gesprächsatmosphäre und zeigen offen und bereit, die jeweils andere Person aus beruflicher und persönlicher Hinsicht kennenzulernen.

Der 5-Schritte-Plan für erfolgreichen Smalltalk

Positiver und erfolgreicher Smalltalk ist nicht schwierig und kann von jedem Menschen erlernt werden. Die folgenden 5 Schritte helfen, sich persönlich intrinsisch zu motivieren und durch Smalltalk den Gesprächspartner und dessen Interessen und Gefühle besser kennenzulernen:

PhaseBeschreibungZiel
EinstiegsphaseStart des Smalltalks, auf Menschen zugehen und Fragen stellenSmalltalk in Gang bringen, Interesse am Gesprächspartner zeigen
Nervosität abbauenNervosität und Angst vor falschen Fragen und fehlerhaften Inhalten hemmt. Fragen wie z. B.: Wie gefällt Ihnen das Theaterstück sind einfach und bringen ein Gespräch in GangEinen offenen Gesprächsflow erzeugen und einen echten Dialog in Gang setzen
BeobachtungsphaseDen Gesprächspartner beobachten und zwischen den Zeilen lesen. Verständnis für Zurückhaltung des Gegenüber haben und Interesse durch Mimik und Gestik zeigenGesprächspartner, seine Situation und seine Körpersprache bewerten. Schlüsse ziehen und die Initiative übernehmen, falls das Gespräch ins Stocken gerät
DialogphaseIst das Eis gebrochen, entwickelt sich durch plaudern eine Unterhaltung und ein echter Dialog.Den anderen kennenlernen und verstehen, wie er als Persönlichkeit strukturiert ist
BeziehungsphaseWährend des Smalltalks entscheidet sich, ob eine positive Atmosphäre und eine persönliche Beziehung entstehen könnteAufbau einer persönlichen Beziehung sowie Möglichkeit weitere und tiefsinnigere Gespräche zu führen oder im beruflichen Umfeld zusammenzuarbeiten
  • PhaseEinstiegsphase

    BeschreibungStart des Smalltalks, auf Menschen zugehen und Fragen stellen

    ZielSmalltalk in Gang bringen, Interesse am Gesprächspartner zeigen

  • PhaseNervosität abbauen

    BeschreibungNervosität und Angst vor falschen Fragen und fehlerhaften Inhalten hemmt. Fragen wie z. B.: Wie gefällt Ihnen das Theaterstück sind einfach und bringen ein Gespräch in Gang

    ZielEinen offenen Gesprächsflow erzeugen und einen echten Dialog in Gang setzen

  • PhaseBeobachtungsphase

    BeschreibungDen Gesprächspartner beobachten und zwischen den Zeilen lesen. Verständnis für Zurückhaltung des Gegenüber haben und Interesse durch Mimik und Gestik zeigen

    ZielGesprächspartner, seine Situation und seine Körpersprache bewerten. Schlüsse ziehen und die Initiative übernehmen, falls das Gespräch ins Stocken gerät

  • PhaseDialogphase

    BeschreibungIst das Eis gebrochen, entwickelt sich durch plaudern eine Unterhaltung und ein echter Dialog.

    ZielDen anderen kennenlernen und verstehen, wie er als Persönlichkeit strukturiert ist

  • PhaseBeziehungsphase

    BeschreibungWährend des Smalltalks entscheidet sich, ob eine positive Atmosphäre und eine persönliche Beziehung entstehen könnte

    ZielAufbau einer persönlichen Beziehung sowie Möglichkeit weitere und tiefsinnigere Gespräche zu führen oder im beruflichen Umfeld zusammenzuarbeiten

Vom Smalltalk zu einem tiefsinnigen Gespräch

Smalltalk kann als kommunikative Technik bezeichnet werden, mit der Fremde die Möglichkeit erhalten, sich besser miteinander bekannt zu machen. Durch zuhören und plaudern entsteht eine wohlige und freundliche Atmosphäre, in der man den Gesprächspartner intensiver kennenlernt. Haben beide Seiten den Eindruck und den Wunsch mehr vom anderen zu erfahren, ist der Zeitpunkt gekommen, die oberflächlichen Gesprächsthemen zu verlassen und sich tiefgehenden Themenbereichen zu widmen. Hierzu eignet sich der gut dosierte Einsatz von emotionalen Fragen.

Um in dieser Phase eines Dialoges zu bestehen und nicht durch zu private Fragen den Dialogpartner abzuschrecken, macht es Sinn, die Mimik und Gestik eingehend zu lesen. Körpersprache zeigt unbewusst nach kurzer Zeit an, ob Menschen sich mögen oder ob ausschließlich ein Zweckbündnis entstanden ist. Die Couleur des Lächelns, die Länge der Pausen in einem Gespräch und die allgemeine Atmosphäre der Unterhaltung geben Rückschlüsse, welche Art von emotionalen Fragen sinnvoll ist. Typische Standpunktfragen zum Übergang in einen tiefsinnigen Dialog könnten sein:

  • Was ist Ihnen in Bezug auf Ihre Tätigkeit im Unternehmen besonders wichtig?
  • Wie siehst Du die Chancen für unser Unternehmen in den nächsten Jahren?
  • Neben der Arbeit – was ist Dir besonders wichtig im Leben?
  • Wovor hast Du, egal ob privat oder beruflich, die meiste Angst?
  • Wie denkst Du über die Zukunft und glaubst Du, dass wir den Klimawandel eindämmen können?

Durch diese oder andere Fragen ist es möglich, den Gesprächspartner noch detailreicher kennenzulernen. Entscheidend ist, mit seinen persönlichen und emotionalen Fragen nicht zu weit vorzupreschen und den anderen zu sehr zu überraschen oder gar zu verärgern. Fingerspitzengefühl und die Körpersprache sind aus diesem Grund wichtige Parameter für die Intensität privater Standpunktfragen.

Wie kann man Smalltalk beenden?

Nicht in jeder Situation ergibt sich durch Smalltalk ein tiefsinniges Gespräch oder eine freundschaftliche Beziehung. Smalltalk verfolgt per Definition generell das Ziel, herauszufinden, ob ein Gesprächspartner aufgrund seiner Art, seines Charakters und seiner Argumente zum Fragesteller passt. Ist dies nicht der Fall, wird der Dialog aufgrund fehlender Gemeinsamkeiten in absehbarer Zeit zu einem Ende kommen. Möchte man Smalltalk beenden, kann man auf verschiedene Techniken zurückgreifen:

Smalltalk beendenTechnik
Die Flucht nach vorEs tut mir leid, dass ich unser Gespräch jetzt beenden muss. Ich habe in 5 Minuten einen wichtigen Termin und muss jetzt leider gehen!
EntschuldigungVielen Dank für das nette Gespräch! Entschuldigen Sie, dass ich jetzt gehen muss. Ich habe dort vorne Herrn Meier gesehen und wir wollten noch etwas wichtiges besprechen. Vielleicht sieht man sich heute noch einmal.
Neuen Gesprächspartner vorstellenIch stelle Ihnen gern Herrn Müller vor. Er steht dort vorne und kennt sich sehr gut in Ihrem Themengebiet aus. Sicherlich wird es für Sie beide interessant sein, sich auszutauschen.
  • Smalltalk beendenDie Flucht nach vor

    TechnikEs tut mir leid, dass ich unser Gespräch jetzt beenden muss. Ich habe in 5 Minuten einen wichtigen Termin und muss jetzt leider gehen!

  • Smalltalk beendenEntschuldigung

    TechnikVielen Dank für das nette Gespräch! Entschuldigen Sie, dass ich jetzt gehen muss. Ich habe dort vorne Herrn Meier gesehen und wir wollten noch etwas wichtiges besprechen. Vielleicht sieht man sich heute noch einmal.

  • Smalltalk beendenNeuen Gesprächspartner vorstellen

    TechnikIch stelle Ihnen gern Herrn Müller vor. Er steht dort vorne und kennt sich sehr gut in Ihrem Themengebiet aus. Sicherlich wird es für Sie beide interessant sein, sich auszutauschen.

Zusammenfassung und Fazit zu Smalltalk im Business und Privat

Im täglichen Leben ergeben sich unzählige Möglichkeiten und Situationen für Smalltalk. Sowohl im beruflichen Umfeld wie im privaten Rahmen trifft man auf Fremde, die man durch gezielte Fragen besser kennenlernen und eine persönliche Beziehung aufbauen kann. Smalltalk eignet sich im Besonderen als zielführende, kommunikative Methode für den Gesprächseinstieg. Smalltalk zeichnet sich durch plaudern oder eine seichte Unterhaltung aus, die sich um das Wetter, um allgemeines Wissen oder den Urlaub dreht. Tiefsinnige Themenbereiche, wie zum Beispiel Politik oder Religion sollten beim Smalltalk solange ausgespart werden, bis man den Gesprächspartner besser kennt.

Scheut man sich aufgrund der eigenen Schüchternheit oder anderer Vorwände, mit Menschen über Smalltalk ins Gespräch zu kommen, helfen gezielte Tipps und Übungen. In erster Linie ist es hierbei wichtig, die persönliche Einstellung zu Smalltalk zu überprüfen und dieser Kommunikationsform gegenüber positiv eingestellt zu sein. Darüber hinaus ist es entscheidend, echtes Interesse an dem Menschen zu haben, mit dem man redet und Gemeinsamkeiten zu suchen. Aktives zuhören und eine zugewandte Körpersprache helfeni, ein Gespräch in Gang zu bringen und die Beziehung zu vertiefen. Hierbei sollte man darauf achten, nicht zu intensiv von sich zu sprechen, sondern den anderen zu fokussieren und seine Belange in den Mittelpunkt zu rücken.

Statt gegenüber Fremden zu schweigen, eignet sich Smalltalk zum oberflächlichen und freundlichen Aufbau einer Beziehung. Smalltalk kann schnell beendet werden und hilft Menschen, Gesprächspartner kennenzulernen und einzuschätzen. Durch den Beziehungsaufbau ohne Verpflichtungen kann Smalltalk sich auf ein einmaliges Gespräch oder einen kurzen Talk begrenzen oder Freundschaften aufbauen und vertiefen. In jedem Fall ist Smalltalk eine für Menschen wichtige und nachhaltige Kommunikationsmethode, die Personen die Gelegenheit gibt, sich in ungezwungener Weise besser kennenzulernen.

Redaktion redenwelt.de

Login

Ihr Feedback

Wir haben noch viele Pläne und Ideen für redenwelt.de aber für uns zählt, was Sie sich wünschen! Danke, dass Sie sich die Zeit nehmen, uns ein Feedback zu hinterlassen.