Redevorlagen
Finden Sie blitzschnell die passenden Worte für Ihre bevorstehende Rede!
- über 3.000 fertige Musterreden
- mehr als 10.000 Redebausteine
- online Redengenerator
- für jeden Anlass
Stirbt eine geschätzte, wertvolle und geliebte Person ist dies für jeden Menschen und die engsten Angehörigen und Freunde schwer zu ertragen und mit Trauer und Abschiedsschmerz verbunden. Stirbt ein Vereinsmitglied, verlieren neben den Angehörigen ebenso die restlichen Vereinsmitglieder einen lieb gewordenen Menschen, Freund und ein verdientes Mitglied des Vereins mit hohen Verdiensten rund um den Verein.
Vor der Beisetzung und der Grabrede ist die Trauerrede und die Trauerfeier eine wichtige und intensive Möglichkeit, Angehörige und alle Trauergäste passenden Trost und Anteilnahme zu übermitteln. Die Trauerrede verfolgt den Zweck, das Vereinsmitglied und seine wertvolle Tätigkeit zu ehren und seiner Person mit Würde, Respekt und Stille zu gedenken. Eine Trauerrede und ebenso die Grabrede direkt vor der Beisetzung des Sarges oder der Urne sollten zu jeder Zeit von Liebe und Empathie geprägt sein. Die Ausgestaltung und die Worte sollten den Verstorbenen widerspiegeln und seinen Charakter und seine Tätigkeit im Verein eindrucksvoll in Erinnerung bringen.
Der Verstorbene wird auf diese Weise noch einmal für einen Moment für die Teilnehmer im Sinn lebendig. Darüber hinaus verspürt die Trauergemeinde trotz des Abschieds Trost. Für die anwesenden Familienangehörigen bedeutet es darüber hinaus echte Anteilnahme, die den nachvollziehbaren Schmerz über den Verlust lindert.
Johann Wolfgang von Goethe sagte über einen wertgeschätzten Verstorbenen: „Was man tief im Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren!“ Dieses Zitat kann für Redner wie ein roter Faden sein und die Grundstimmung der Trauerrede bestimmen. Ein physischer Abschied von einem Vereinsmitglied muss kein Abschied für immer sein, wenn durch die Trauerrede das Andenken des Toten bewahrt wird. Ein Trauerredner, der die Trauergemeinde mit seinen Worte und Trauersprüchen berühren möchte, sollte aus diesem Grund über die folgenden Fragen nachdenken:
Trauerreden unterscheiden sich von Fachvorträgen, allgemeinen Reden oder Präsentationen vor allem dadurch, dass bei einer Beerdigung unterschiedlichste Emotionen im Vordergrund stehen. Dies impliziert, dass der Redner noch mehr auf seine Wortwahl achten und die Gefühle aller Anwesenden mit einbeziehen muss. Die Trauerrede sollte sich zu jeder Zeit um den Verstorbenen, seinen Charakter und sein Leben und Wirken drehen. Eine Trauerrede verfolgt das erklärte Ziel zu erinnern, Trost zu vermitteln und den Schmerz der Trauergemeinde zu lindern. Ein Redner muss sich darüber im Klaren sein, dass dies trotz bester Vorbereitung und Rhetorik nicht zu 100 % gelingen kann. Bewegt er durch seine Worte die Herzen, hat er sein Ziel erreicht.
Hierbei ist es ganz natürlich, dass Tränen, Trauer und der Schmerz des Abschieds vom geachteten Vereinsmitglied bei den Zuhörern überwiegen. Aufgrund der Wichtigkeit einer Trauerrede und der Möglichkeit, ein letztes Mal positiv und mit Herz an den Verstorbenen zu erinnern, ist es für jeden Redner wichtig, sich ausreichend vorzubereiten und seine Worte mehr mit dem Herzen als mit dem Verstand oder der Logik auszuwählen.
Redner tun gut daran, wenn Sie sich in der Vorbereitung vor allem mit den Gefühlen der Trauergemeinde beschäftigen. In einem Verein kommen in der Regel Gleichgesinnte zusammen, um ihre persönliche Leidenschaft oder gleiche Interessen zu teilen. Mit der Zeit und einem intensiven Vereinsleben werden aus Unbekannten Bekannte und aus Bekannten Freunde für Leben. Viele kollektive Episoden bauen langfristige Beziehungen und eine tiefgehende Vertrautheiten auf. Erinnerungen an gemeinsame Feste und Feiern, einschneidende Begebenheiten und Erlebnisse oder die Erfolge im Verein schweißen zusammen. Von einem Moment auf den anderen wird dieses gemeinsame Band durch den Tod eines Vereinsmitglieds zerschnitten und der gemeinsame Lebensweg endet abrupt und ohne Vorwarnung. Es liegt auf der Hand, dass dieser Umstand die Trauergemeinde emotional bewegt.
Als Trauerredner ist es aus diesem Grund essenziell, sich mit einem hohen Maß an Empathie in die Vereinsmitglieder hineinzuversetzen und nachzuvollziehen, dass der Tod des Kameraden einen immensen Verlust darstellt. Dieser schmerzt und berührt emotional. Ist man als Trauerredner persönlich als Angehöriger oder Freund vom Tod des Verstorbenen betroffen, kann man die Emotionen und Gedanken der Trauergemeinde noch besser nachvollziehen und die Lücke, die der Verstorbene hinterlässt, noch eindeutiger beziffern. Entscheidend ist ein echtes persönliches Interesse am Verstorbenen, seinen nächsten Angehörigen und der gesamten Trauergemeinde.
Zur Vorbereitung einer Trauerrede gehört das intensive Gespräch mit den Angehörigen sowie den engsten Freunden des Verstorbenen. Dies ist aufgrund des herben Verlusts und der begrenzten Zeit zwischen dem Todeszeitpunkt und der Trauerrede nicht zu jeder Zeit einfach. Nicht ausschließlich aus zeitlichen Gründen, sondern vor allem aufgrund der vielen Emotionen verlangen Gespräche dieser Art von einem Trauerredner viel ab.
Der Gedankenaustausch mit Angehörigen und Freunden ist vor allem davon geprägt, aktiv zuzuhören, Trauer und Verzweiflung nicht zu unterdrücken sondern zuzulassen sowie Trost zu vermitteln. Im Laufe der Gespräche sollte ein Trauerredner geschickt Anekdoten und Vorfälle aus dem Leben des Verstorbenen erfragen. Es ist hierbei erlaubt und in vielen Fällen von den Angehörigen gewünscht, eine humorvolle Geschichte in die Trauerrede einzuflechten und auf diese Weise trotz des endgültigen Abschieds die Trauergemeinde positiv zu stimmen. Der Abschied kann in diesem Fall mit Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit verbunden werden.
Hat man als Trauerredner wertvolle Geschichten und allgemeine Informationen über das Leben des Verstorbenen und Vereinsmitglieds gesammelt, besteht die Hauptaufgabe des Redners darin, die Trauerrede zu strukturieren und dem Verstorbenen hiermit die letzte Ehre zu erweisen. Alle Vereinsmitglieder und die nahe stehenden Angehörigen werden auf diese Weise im stillen Gedenken vereint sein und trotz des Verlust Trost in der Gemeinschaft des Vereins und seiner Mitglieder empfinden.
Jede Trauerrede ist ein Unikat. Dies kann aus dem Grund gesagt werden, da jeder Verstorbene ein einzigartiges Individuum war. Die Worte eines Redners sollten aus diesem Grund unverwechselbar sein und den Verstorbenen ehren. Zitate oder die begleitende Musik sollten darüber hinaus im Sinne des Verstorbenen und seiner Hinterbliebenen ausgewählt werden. Auf diese Weise unterstreicht ein Redner, dass er mit seiner Trauerrede zu jedem Zeitpunkt an den Verstorbenen erinnert und nicht ins Allgemeine abdriftet.
Gerade in einem Verein war der Verstorbene gut bekannt. Die Anwesenden wissen aus diesem Grund mit hoher Wahrscheinlichkeit, welche musikalischen oder kulturellen Vorlieben das verstorbene Vereinsmitglied hatte. Eine abweichende Auswahl von Texten, Zitaten oder Musik würde Fragen bei den Zuhörern und Angehörigen auslösen und vom Gedenken ablenken. Trauerredner sind bildlich gesprochen der verlängerte Arm der Trauergemeinde, sodass Worte und Inhalte der Rede bewusst und konsequent auf den Verstorbenen und seine Vorlieben abgestimmt werden müssen.
Eine Trauerrede für ein Vereinsmitglied könnte zum Beispiel aus den folgenden Komponenten bestehen:
Einleitung | Sinnstiftende, dem Anlass angemessene Worte über den Verstorbenen. Bezeugen der persönlichen Trauer und Beileidsbekunden zur Familie. |
Persönlicher Hauptteil | Erinnerung an den Verstorbenen, seine Tätigkeit im Verein, seine Persönlichkeit und seine Rolle in seiner Familie. |
Persönliche Andacht | Auswahl einer persönlichen Begegnung oder Anekdote, die den Redner persönlich besonders berührt hat. |
Schlussworte | Tröstende Worte an die Trauergemeinde und die Hinterbliebenen. Falls religiöse Bekenntnisse gewünscht sind, können diese hier eingearbeitet werden. |
Grabrede | Kurze Rede am Grab mit einigen persönlichen, trostreichen Gedenkworten. Es folgen die Beileidsbekundungen der Trauergemeinde. |
EinleitungPersönlicher Hauptteil
Sinnstiftende, dem Anlass angemessene Worte über den Verstorbenen. Bezeugen der persönlichen Trauer und Beileidsbekunden zur Familie.Erinnerung an den Verstorbenen, seine Tätigkeit im Verein, seine Persönlichkeit und seine Rolle in seiner Familie.
EinleitungPersönliche Andacht
Sinnstiftende, dem Anlass angemessene Worte über den Verstorbenen. Bezeugen der persönlichen Trauer und Beileidsbekunden zur Familie.Auswahl einer persönlichen Begegnung oder Anekdote, die den Redner persönlich besonders berührt hat.
EinleitungSchlussworte
Sinnstiftende, dem Anlass angemessene Worte über den Verstorbenen. Bezeugen der persönlichen Trauer und Beileidsbekunden zur Familie.Tröstende Worte an die Trauergemeinde und die Hinterbliebenen. Falls religiöse Bekenntnisse gewünscht sind, können diese hier eingearbeitet werden.
EinleitungGrabrede
Sinnstiftende, dem Anlass angemessene Worte über den Verstorbenen. Bezeugen der persönlichen Trauer und Beileidsbekunden zur Familie.Kurze Rede am Grab mit einigen persönlichen, trostreichen Gedenkworten. Es folgen die Beileidsbekundungen der Trauergemeinde.
Die Einleitung einer Trauerrede entscheidet darüber, ob es einem Redner gelingt, den Hinterbliebenen und der Trauergemeinde Trost und Hoffnung zu vermitteln. Die Vereinsmitglieder erwarten gleichzeitig eine Trauerfeier, die einen gebührenden Abschied für ihren Kameraden und Freund symbolisiert. Aus diesem Grunde ist es zielführend, die allgemeine Stimmung vor der Trauerfeier aufzunehmen und bedächtig, mit ruhiger Stimme und mit einer demütigen Grundhaltung zum Auditorium zu sprechen. Einleitungssätze wie:
zeichnen einen angemessenen Rahmen für die Trauerrede vor und zeugen von Sensibilität und tief empfundenem Mitgefühl. Als Redner ist es sinnvoll, die Einleitung Wort für Wort ausgeschrieben ins Manuskript aufzunehmen. Dies vermittelt ihm vor allem am Anfang der Rede Sicherheit und unterstützt darin, die Anspannung und die eigene Trauer über den Verlust des Verstorbenen zu kanalisieren.
Nach passenden und empathischen Einleitungsworten ist es angebracht, die Familie und die Hinterbliebenen des Verstorbenen persönlich anzusprechen und diesen das Beileid des gesamten Vereins auszusprechen. Diese Form der persönlichen Anteilnahme sollte in einer ruhigen, dem Anlass angemessenen Stimmung und einem bedächtigen Tempo vorgetragen werden. Den Angehörigen sollte vermittelt werden, dass das aufrichtige Beileid mehr als eine Floskel ist. Dies gibt echten Trost und zeigt an, dass den Verein und seine Vereinsmitglieder ein wirkliches Zusammengehörigkeitsgefühl mit der Familie verbindet. Zitate bekannter Persönlichkeiten oder Trauersprüche können die Einleitung an passenden Stellen komplettieren.
Im Hauptteil der Trauerrede gilt der Fokus eindeutig dem Verstorbenen. In Absprache könnten passende, persönliche Daten und Stationen des toten Vereinsmitglieds allen Anwesenden einen gemeinsamen Hintergrund geben. In vielen Fällen erfahren die Mitglieder hierbei noch Unbekanntes und können ihr privates Bild über den verstorbenen Kameraden erweitern. Informationen über den Geburtsort, Krankheiten oder Schwierigkeiten oder Schicksalsschläge, die bisher unbekannt waren, komplettieren das Gedenken der Trauergemeinde und zeichnen neue Nuancen in das sinnbildliche Porträt des Verstorbenen.
Im nächsten Schritt folgt das Gedenken an das verstorbene Vereinsmitglied und seinen individuellen Charakter. Erfahrene Trauerredner beschreiben den Toten authentisch, ohne seine Art und seine Leistungen zu beschönigen. Neben seinen positiven Eigenschaften wie Freundlichkeit, Offenheit, Herzlichkeit oder Vertrauen ist es angebracht, ebenso die Ecken und Kanten einer Person zu erwähnen. Statt den Verstorbenen zu glorifizieren ist es für Angehörige und Vereinsmitglieder ermutigend, sich an das verstorbene Mitglied in einer Weise zu erinnern, die ihm und seinem Naturell gerecht wird. In diesem Zusammenhang können Geschichten, Anekdoten oder die gemeinsamen Erfolge eingeflochten werden.
Dieser Teil der Rede ist in vielen Fällen von Heiterkeit, Würde und Nachdenken geprägt. Eine effiziente Pausentechnik und ein wenig Stille tragen zu einer würdigen Trauerfeier bei. Visualisierungen, wie zum Beispiel Fotos oder ein Video mögen wichtig sein und die Zuhörer tief bewegen. Erzeugt der Trauerredner eine Atmosphäre, die die Zuschauer für einen Moment glauben lässt, der Verstorbene wäre noch am Leben, vermittelt dies viel Trost. Ein solches Vorgehen hilft in letzter Instanz jedem Vereinsmitglied und den Angehörigen, loszulassen und den Abschied vom Verstorbenen zu akzeptieren. Am Schluss des Hauptteils sollte es einem Trauerredner gelungen sein, das verstorbene Vereinsmitglied in einem positiven, authentischen Licht darzustellen und ihn durch Worte, Rhetorik und angebrachte Gestik und Mimik zu ehren und seiner zu gedenken.
Stirb ein Vereinsmitglied, wird in den meisten Fällen der Vorsitzende des Vereins die Trauerrede übernehmen. Da dieser den Verstorbenen aus dem gemeinsamen Vereinsleben in den meisten Fällen gut kennt und auf langjährige gemeinschaftliche Erfahrungen zurückblicken kann, ist ein persönliches Gedenken an den Verstorbenen angebracht. Redner haben die einmalige Chance, mit viel Fingerspitzengefühl zu überlegen, welche Situation oder Geschichte aus dem Vereinsleben sie persönlich berührt haben. Vor allem kommt es darauf an, dass die privaten Erfahrungen offen, würdevoll und authentisch vorgetragen werden. Das Hervorheben der Eigenschaften und des Charakters mit ausgewählten und emotionalen Worten macht deutlich, wie intensiv der Redner und Vorsitzende den Verstorbenen geschätzt hat.
In diesem Teil der Rede kann es für einen Trauerredner schwierig werden, die eigenen Emotionen und Gefühle zu verbergen. Eine tränenerstickte Stimme oder kurze Momente der Stille wirken in keinem Fall peinlich, sondern vielmehr authentisch und menschlich. Sprechen Trauerredner über ihre ureigenen Gefühle und Erlebnisse, lassen sie dem Verstorbenen Ehre zuteilwerden. Sie drücken ihre persönliche Sympathie aus und öffnen sich der Trauergemeinde, die sie am eigenen Schmerz teilhaben lassen. In diesem Fall liegt in dem bekannten Sprichwort: „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ viel Wahrheit.
Aufrichtige und passende Schlussworte einer Trauerrede können den Vereinsmitgliedern und den Angehörigen des Verstorbenen Hoffnung und Trost vermitteln. Hierbei kommt es nicht darauf an, ob der Angehörige religiös eingestellt war und ob spirituelle Zitate oder Veranschaulichungen aus heiligen Büchern in die Rede eingestreut werden. Durch die dem Anlass angepasste Wortwahl und durch herzliche, warme und tröstende Worte vermittelt ein Redner Hoffnung für die Zukunft. Er kann in den Schlussworten daran erinnern, dass die Vereinsmitglieder und der gesamte Verein den Verstorbenen nicht vergessen werden. Darüber hinaus kann er eindrucksvoll darauf verweisen, dass es eine Ehre war, das verstorbene Vereinsmitglied gekannt zu haben.
Sollen in Absprache mit der Familie oder den Trauergästen religiöse oder spirituelle Elemente aufgegriffen werden, macht es zum Beispiel Sinn, daran zu erinnern, dass Jesus Christus in der Bibel von einer Auferstehung der Toten gesprochen hat. Möchte man allgemeiner und ökumenischer formulieren, kann man als Redner darauf verweisen, dass jede Religion lehrt, dass es ein Paradies oder ein Jenseits gibt, in dem die Toten lebendig sind. Religiöse Worte oder Zitate können gläubige Menschen ermutigen und deren Schmerz und das Leid des Verlustes lindern. Entscheidend ist, durch theologische Ansichten niemanden der Anwesenden in seinen Gefühlen zu verletzen. Aus diesem Grund sollte jede Aussage gut gewählt sein und sich auf allgemeine spirituelle Aussagen zu fokussieren, die bekannt und von der Allgemeinheit akzeptiert sind.
Ist nach der Trauerrede direkt im Anschluss die Beisetzung geplant, ergibt sich die Möglichkeit zu einer Grabrede. Diese kann den Lebensweg des Verstorbenen zusammenfassen, passende Zitate oder ein zu Herzen gehendes Gedicht einschließen oder eine Passage eines heiligen Buches, wie zum Beispiel der Bibel oder des Korans zur Grundlage haben. Die Worte am Grab sollten wohlgewählt und nicht zu umfassend sein. Jeder Redner sollte einbeziehen, dass der Moment der Beisetzung für die engsten Angehörigen und die Freunde des Verstorbenen der schmerzlichste und emotionalste Teil der gesamten Trauerfeier ist.
Aus diesem Grund sind Empathie und Rhetorik die wichtigsten Zutaten zu einer passenden und trostreichen Grabrede. Diese wird vom Herablassen des Sarges oder der Urne beendet. Je nach Ausgestaltung der Feier folgen bekannte Rituale, wie das Werfen von Sand oder Blumen. Vereine singen eventuell zum Abschluss ein gemeinsames bekanntes Vereinslied oder lauschen den Tönen einer Blaskapelle. Am Ende ist es üblich, der Familie und den engsten Angehörigen zu kondolieren.
Das langjährige Vereinsmitglied Max Muster ist im Alter von 75 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben. Als Vorsitzender des Vereins ergibt sich die ehrenvolle Aufgabe und Pflicht als Vorsitzender des Vereins, die Trauerrede zu halten:
Liebe Frau Muster, liebe Melanie Muster, liebe Geschwister und Familienmitglieder und Freunde, liebe Vereinsmitglieder,
die Nachricht vom Tode unseres Freundes und langjährigen Vereinsmitglieds Max Muster hat uns tief erschüttert. Im Namen unseres Vereins möchte ich Ihnen, liebe Frau Muster und allen Angehörigen mein und unser aller tief empfundenes Mitgefühl ausdrücken. Wir sind bestürzt und fassungslos, dass unser Kamerad und Freund Max so plötzlich aus dem Leben gerissen wurde. Gerade einmal vor 14 Tagen haben wir mit ihm und mit Ihnen, liebe Frau Muster fröhlich und ausgelassen unser 50-jähriges Vereinsjubiläum gefeiert. Max hatte noch so viele Wünsche und Pläne und wir alle sind tief betrübt und fassungslos, angesichts seines plötzlichen und unerwarteten Ablebens.
Im Vorfeld dieser Trauerrede habe ich mit vielen Vereinsmitgliedern darüber gesprochen, was Max für diesen Verein bedeutete und welche Spuren er hinterlässt. Immer wieder wurde mir bestätigt, dass Max für seine Offenheit und Freundlichkeit bekannt war. Mehr als 20 Jahre war er Kassenwart und hat sich auch darüber hinaus vorbildlich um viele anfallende Arbeiten im Verein bemüht. Max war kein lauter Mensch, der sich in die erste Reihe drängte. Wenn er etwas sagte, hatte dies jedoch immer Tiefgang und war verquickt mit dem Wunsch, anderen zu helfen oder ein Ziel nachhaltig zu verfolgen. Seine Bescheidenheit und sein Einsatzwille sind für viele junge Vereinsmitglieder beispielhaft. Einige seiner ausgeprägtesten Eigenschaften lernte Max bereits in frühester Kindheit. Geboren in Ostpreußen und in jungen Jahren aus seiner Heimat vertrieben, musste er als ältester von sieben Geschwistern früh für die Familie sorgen. Seine Kindheit war geprägt von Mangel, der Flucht und der Sorge um seine Verwandtschaft. Nachdem sein Vater nach dem Krieg an den fürchterlichen Kriegsfolgen früh starb, hat er sich immer um rührend um seine Geschwister bemüht, von denen alle heute hier anwesend sind.
Als Sie, liebe Frau Muster, Max kennen und lieben lernten, haben Sie sich vor allem in seinen besonderen Humor und seine Gutherzigkeit verliebt. Seine trockenen Sprüche und seine Art, Dinge und Situationen darzustellen haben auch uns im Verein immer wieder fasziniert und viele Feiern und das Vereinsleben bereichert. Ich persönlich erinnere mich besonders an den Sommer 1981. Der 13.08.1981 ist ein schwarzer Tag für unseren Verein, da an diesem Datum unser Vereinsheim vollständig ausbrannte. An diesem Tag hat Max mich persönlich nachdrücklich beeindruckt, weil er trotz des großen Schadens allen Vereinsmitgliedern als Schatzmeister Mut zusprach und jeden trösten wollte. Ich erinnere mich noch an seine Rede vor den Trümmern unseres Vereinsheims, in der er den amerikanischen Country Sänger Marty Robbins mit den Worten zitierte: „Jeder Tag ist ein guter Tag, um am Leben zu sein, egal ob die Sonne scheint oder nicht! “
Für Max scheint die Sonne nun nicht mehr und sein Leben auf dieser Erde ist vorbei. Ich und alle Vereinsmitglieder werden Max, diesen liebenswerten, hoffnungsvollen und bescheidenden Ehemann, Vater, Kollegen, Kameraden und Freund niemals vergessen. Wir sind stolz, mit ihm für diesen Verein gearbeitet zu haben. Wir werden sein Andenken zu jeder Zeit in liebender Erinnerung behalten ihn ehren und die Vereinsarbeit in seinem Sinne weiterführen.
Liebe Frau Muster, liebe Melanie Muster, liebe Angehörige: Im Namen unseres Vereins wünsche ich Ihnen viel Kraft und innere Stärke, um den Verlust von Max zu verkraften. Wir wünschen Ihnen Kraft und Trost und sind als Verein immer für Sie da. Unser Mitgefühl ist ihnen genauso sicher wie ein Ehrenplatz für Max in unserem Herzen und unserem Vereinsheim.
Es gibt unzählige Zitate oder Trauersprüche, die Trost und Zuspruch vermitteln können oder die Trauergemeinde darin unterstützen, den Schmerz des Verlustes zu mindern. Statt einen beliebigen Spruch oder ein Zitat zu wählen, dass keine Verbindung zum Verstorbenen hat, ist es zielführender, Trauersprüche auszusuchen, die dem Verstorbenen nachweislich gefallen hätten. Hierzu können sich Redner die folgenden Fragen stellen:
Durch die gezielte Beantwortung der oben aufgeführten Fragen finden Redner Trauersprüche oder Zitate, die persönlich zum Verstorbenen passen. Dies wirkt authentisch und gibt allen, die das verstorbene Vereinsmitglied kannten, Trost und weckt schöne Erinnerungen.
„Nichts in dieser Welt ist sicher, außer dem Tod und den Steuern.“ | Benjamin Franklin, Schriftsteller und Staatsmann / USA |
„Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird, zu leben.“ | Römischer Kaiser und Philosoph |
„Wie kann man einen Menschen beweinen, der gestorben ist? Diejenigen sind zu beklagen, die ihn geliebt und verloren haben.“ | Preußischer Generalfeldmarschall |
„Wer den Tod nicht fürchtet achtet das Leben nicht!“ | Unbekannter Autor |
„Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.“ | Berthold Brecht, deutscher Dichter |
„Am Ende gilt doch nur, was wir getan und gelebt – und nicht, was wir ersehnt haben.“ | Arthur Schnitzler, österreichischer Dramatiker und Erzähler |
„Du kannst dir nicht aussuchen wie du stirbst. Oder wann. Du kannst nur entscheiden wie du lebst. Jetzt.“ | Joan Baez, Folk-Sängerin und Bürgerrechtlerin / USA |
„Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.“ | Albert Schweizer, deutsch-französischer Arzt und Philosoph |
„Nichts in dieser Welt ist sicher, außer dem Tod und den Steuern.“„Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird, zu leben.“
Benjamin Franklin, Schriftsteller und Staatsmann / USARömischer Kaiser und Philosoph
„Nichts in dieser Welt ist sicher, außer dem Tod und den Steuern.“„Wie kann man einen Menschen beweinen, der gestorben ist? Diejenigen sind zu beklagen, die ihn geliebt und verloren haben.“
Benjamin Franklin, Schriftsteller und Staatsmann / USAPreußischer Generalfeldmarschall
„Nichts in dieser Welt ist sicher, außer dem Tod und den Steuern.“„Wer den Tod nicht fürchtet achtet das Leben nicht!“
Benjamin Franklin, Schriftsteller und Staatsmann / USAUnbekannter Autor
„Nichts in dieser Welt ist sicher, außer dem Tod und den Steuern.“„Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.“
Benjamin Franklin, Schriftsteller und Staatsmann / USABerthold Brecht, deutscher Dichter
„Nichts in dieser Welt ist sicher, außer dem Tod und den Steuern.“„Am Ende gilt doch nur, was wir getan und gelebt – und nicht, was wir ersehnt haben.“
Benjamin Franklin, Schriftsteller und Staatsmann / USAArthur Schnitzler, österreichischer Dramatiker und Erzähler
„Nichts in dieser Welt ist sicher, außer dem Tod und den Steuern.“„Du kannst dir nicht aussuchen wie du stirbst. Oder wann. Du kannst nur entscheiden wie du lebst. Jetzt.“
Benjamin Franklin, Schriftsteller und Staatsmann / USAJoan Baez, Folk-Sängerin und Bürgerrechtlerin / USA
„Nichts in dieser Welt ist sicher, außer dem Tod und den Steuern.“„Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.“
Benjamin Franklin, Schriftsteller und Staatsmann / USAAlbert Schweizer, deutsch-französischer Arzt und Philosoph
Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war. Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, sagte zu ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag. Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herumsteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.
Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden und lasst ihn weggehen! (Quelle: Johannes 11:39-44, Einheitsübersetzung)
Als enger Begleiter oder Freund eines Verstorbenen ist es nicht unproblematisch, die eigenen Emotionen und die persönliche Trauer während einer Trauerrede im Griff zu haben. Aus diesem Grund ist es für einen Trauerredner, der ein verstorbenes Mitglied des Vereins mit einer Rede ehrt entscheidend, sich im Vorfeld Gedanken über die ureigenen Emotionen und deren Intensität zum machen. Andernfalls könnte es sein, dass diese nachvollziehbaren Gefühle einen Redner übermannen und die Rede aus dem Betrachtungswinkel der Trauergemeinde an Würde verliert.
Hierbei ist es wichtig, dass der Gefühlsausbruch eines Redners, Tränen oder eine tränenerstickte Stimme empathisch und authentisch wirken. Jeder Zuhörer und die Angehörigen werden hierfür Verständnis aufbringen und hierin vor allem eine tief empfundene Zuneigung zum Vereinsmitglied erkennen. Wird die Trauerrede mehrfach oder durchgehend durch die eigenen Empfindungen behindert, wirkt dies störend und die eigentliche Trauerfeier und das Gedenken über den Verstorbenen kann nicht transportiert werden.
Trauerredner benötigen aus diesem Grund ein hohes Maß an Selbstvorsorge und einen funktionierenden Eigenschutz. Sie sollten in ihre Vorbereitung mit einbeziehen, dass die emotionale Belastung einer Trauerrede vor allem dadurch hervorgerufen wird, dass Menschen automatisch die Gefühle und Empfindungen anderer spiegeln. Werden zum Beispiel einzelne Vereinsmitglieder oder nahe Angehörige von ihren Gefühlen übermannt und beginnen zu weinen, kann dies ebenso für den Trauerredner zu einer Belastungsprobe werden. Sich im Vorfeld mit den möglichen Gefühlen und Empfindungen der anderen auseinanderzusetzen, ist aus diesem Grund eine erste Hilfestellung, die eigenen Regungen weitestgehend im Griff zu halten.
Eine zweite Taktik ist die Veränderung der Perspektive. Statt sich als Trauerredner zusammen mit den anwesenden Trauergästen geistig zu solidarisieren und zu trauern, hilft es, sich in erster Linie die Erwartungshaltung der Trauergemeinde vor Augen zu führen. Sie wünschen sich vom Redner Trost, Hoffnung, liebe Worte der Ermunterung und Äußerungen, die den Verstorbenen und seine Eigenschaften in den Mittelpunkt rücken.
Sehen sich Trauerredner aus diesem Grund für die kurze Zeit der Trauerrede als „Dienstleister“ und fokussieren sich auf die Erwartungshaltung der Trauergemeinde, wird es ihnen leichter fallen, die eigenen Emotionen im Griff zu halten. Vor oder nach der Trauerfeier können sie ihren Gefühlen und Empfindungen freien Lauf lassen und die Angehörigen oder die Vereinsmitglieder persönlich trösten.
Ein letzter Tipp bezieht sich auf die eigenen Erlebnisse des Trauerredners mit Tod und Verlust. Wer im Rahmen einer Trauerfeier an persönliche Trauerfälle oder schwierige Situationen erinnert wird, wird eher von seinen Gefühlen übermannt. Ein bestimmtes kirchliches Lied oder ein Zitat kann beim Redner persönliche Wunden aufreißen und Emotionen aufkommen lassen. Ein guter Weg, Eigenschutz als Redner zu praktizieren besteht darin, klare Grenzen für sich zu definieren und im Vorfeld explizit zu überlegen, welche Teile der Trauerfeier er übernehmen kann.
Fallen gewisse Punkte persönlich schwer, sollte der Trauerredner bestimmen, welches andere Vereinsmitglied oder welcher externe Vortragende diese gestalten könnte. Auf diese Weise schützt ein Trauerredner, der ein Vereinsmitglied durch eine Trauerrede ehrt, sich selbst und vermeidet es, in schwierige und belastende Situationen zu kommen.
Eine Trauerrede für ein verstorbenes Vereinsmitglied aufzubauen ist für jeden Redner eine Ehre und mit hoher Verantwortung verbunden. Die Vereinsmitglieder sind vom Verlust des Verstorbenen ebenso gezeichnet, wie die Angehörigen. Worte der Liebe, die mit dem Herzen, statt dem Verstand geäußert werden, vermitteln echten Trost und helfen den Angehörigen und der gesamten Trauergemeinde, den Schmerz des Verlustes zu minimieren. Um die Erinnerung an den Verstorbenen aufrecht zu erhalten und seine Leistungen und sein Engagement für den Verein zu würdigen, unterstützen angebrachte Zitate oder Trauersprüche und ein stilles und würdiges Gedenken an gemeinsame Erlebnisse.
Redner profitieren bei einer Trauerrede für ein verstorbenes Vereinsmitglied vor allem von Empathie, aktivem Zuhören, echtem Interesse und Mitgefühl. Im Fokus der Rede sollte zu jeder Zeit der Verstorbene, seine Familie und die Erinnerung an sein einzigartiges Leben stehen. Gelingt es einem Redner, durch gute Vorbereitung und passende Rhetorik, das Andenken des Verstorbenen zu ehren, spendet dies der gesamten Trauergemeinde Trost. Das positive Zusammengehörigkeitsgefühl, welches in diesem Fall entsteht, erleichtert den Abschied und stärkt die Hinterbliebenen und alle Vereinsmitglieder.
Redaktion redenwelt.de
Wir haben noch viele Pläne und Ideen für redenwelt.de aber für uns zählt, was Sie sich wünschen! Danke, dass Sie sich die Zeit nehmen, uns ein Feedback zu hinterlassen.