Die perfekte Betriebsrede – so begeistern und überzeugen Sie die Belegschaft!

Diese Situation kommt Ihnen bestimmt nur allzu bekannt vor: Ihr Unternehmen hält mal wieder eine Betriebsveranstaltung ab und Sie wurden als Betriebsratsvorsitzender oder Geschäftsführer der Firma dazu auserkoren, eine Betriebsrede zu halten. Doch während Sie hinter dem Rednerpult stehen und Ihre geschäftliche Ansprache zum Besten geben, blicken Sie in die gelangweilten Gesichter der Anwesenden, die mit aller Kraft versuchen, ein Gähnen zu unterdrücken.

So läuft leider eine Vielzahl betrieblicher Veranstaltungen ab. Die Teilnehmer sind von den gleichartigen Floskeln sowie den eintönigen und trockenen Reden geradezu abgestumpft und fiebern regelrecht auf das Ende der Versammlung hin. Das hat jedoch zur Folge, dass die Anwesenden nicht richtig zuhören und somit ein Großteil des Gesagten nicht im Gedächtnis haften bleibt. Und dass, obwohl das Schreiben und Halten einer betrieblichen Geschäftsrede, insbesondere in einem großen Unternehmen, als enorm wichtiges Führungsinstrument gilt. Im Laufe der Betriebsveranstaltung werden sowohl wichtige Informationen über das Unternehmen und einzelne Teilbereiche erläutert als auch anstehende Veränderungen, die neue Chancen sowie Anforderungen mit sich bringen – bedeutende Gesichtspunkte, über welche die Belegschaft Kenntnis besitzen sollte.

Aufmerksamkeit für Ihre Betriebsrede erlangen bei der Belegschaft

Betriebsrede Aufmerksamkeit erregen

Sorgen Sie für Begeisterung Ihrer Belegschaft bei jeder Betriebsrede © New Africa – Shutterstock

Daher sollten Sie als Überbringer dieser wichtigen Informationen Ihre Betriebs- oder Geschäftsrede so gestalten, dass diese nicht nur Aufmerksamkeit erregt, sondern eventuell sogar Begeisterung und Zustimmung hervorruft sowie sich ins Gedächtnis der Menschen einbrennt.

Denken Sie daran, dass Sie als Geschäftsführer und auch als Betriebsrat die Aufgabe besitzen, die Interessen und Ziele des Unternehmens mit den Wünschen der Belegschaft zu vereinen.

Als Mitglied des Betriebsrats oder Vorstandsvorsitzender vertreten Sie die Bedürfnisse und Anliegen aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gegenüber dem Arbeitgeber und repräsentieren folglich gemeinsam getroffene Entscheidungen, die sowohl den Anforderungen des Unternehmens sowie den Erwartungen Ihrer Kollegen und Kolleginnen entsprechen.

Doch auch als Geschäftsführer oder Führungskraft haben Sie sich Ihrer Belegschaft gegenüber verpflichtet, Entscheidungen nicht nur zum Wohle des Unternehmens zu treffen, sondern auch die Wünsche Ihrer Arbeitnehmer zu berücksichtigen.

Nutzen Sie also die Chance, die sich auf der Betriebsveranstaltung darbietet und verkörpern Sie Ihre Stellung als Botschafter innerhalb des Unternehmens gezielt in Ihrem Auftritt und Ihrer Geschäftsrede.

Betriebsrede – Definition

Eine Betriebs- oder Geschäftsrede ist eine förmliche Ansprache, die meist im Rahmen einer geschäftlichen Veranstaltung oder Versammlung gehalten wird. Dabei verfolgt eine betriebliche Geschäftsrede hauptsächlich das Ziel der Wissens- und Informationsweitergabe an die Beteiligten und somit die Schaffung und Ausweitung der Transparenz im gesamten Unternehmen.

Eine geschäftliche Betriebsrede findet vor allem im Rahmen einer Betriebsversammlung statt, die als wichtiges Organ der Betriebsverfassung gilt und eine Zusammenkunft von allen im Betrieb arbeitenden Menschen, dem Betriebsrat und dem Arbeitgeber ist.

Die Betriebsversammlung wird grundsätzlich mindestens viermal im Jahr abgehalten und dient vor allem dem Zweck des Wissen- und Gedankenaustauschs zwischen der Belegschaft und dem Betriebsrat. Demgegenüber ist der Betriebsrat zusätzlich dazu verpflichtet, seine Tätigkeiten und geleisteten Erfolge seinen Kollegen und Kolleginnen sowie dem Arbeitgeber offen darzulegen und sich für seine Arbeit zu verantworten.

Ebenfalls unverzichtbar ist die jährliche Pflicht des Arbeitgebers gegenüber der Belegschaft, sowohl Rechenschaft über die derzeitige wirtschaftliche sowie finanzielle Lage und auch Entwicklung des Unternehmens abzulegen, als auch über das Sozial- und Personalwesen zu berichten.

Mithilfe solcher Betriebsreden der Geschäftsführung und des Betriebsrats wird für den geforderten Kenntnisstand und die nötige Transparenz im Unternehmen gesorgt.

Neben der förmlichen Ansprache auf der Betriebsversammlung gibt es allerdings noch weitere Anlässe für eine Betriebs- oder Geschäftsrede. Insbesondere die jährliche Weihnachtsfeier, auf der alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Unternehmens zusammenkommen und gemeinsam auf das letzte Jahr zurückblicken, setzt eine feierliche Weihnachtsrede voraus. Dabei fungiert die Weihnachtsansprache weniger als Geschäftsrede mit dem Zweck der Informationsweitergabe, sondern vielmehr als Festrede in Form eines positiven Feedbacks zu den besonderen Ereignissen und auch Erfolgen des letzten Jahres. Darüber hinaus kann die Weihnachtsrede sowohl von dem Geschäftsführer wie auch Vorstandsvorsitzenden gehalten werden als auch von einem ausgewählten, besonders engagierten Mitarbeiter oder einem bekannten Gastredner.

Ziel und Zweck einer professionellen Betriebs- und Geschäftsrede

Zunächst verfolgt die Betriebsrede die Intention, die Belegschaft über wichtige Informationen des Unternehmens in Kenntnis zu setzen. Im Laufe der Betriebsversammlung werden grundsätzliche Fragen rund um den Betrieb geklärt und der aktuelle kommerzielle Stand des Unternehmens sowie einzelner Teilbereiche dargelegt.

Des Weiteren wird der bisherige Entwicklungsverlauf des letzten Jahres oder der vergangenen Monate des Betriebs veranschaulicht sowie relevante Aspekte der Personalwirtschaft wie die Mitarbeiterzufriedenheit, die Arbeitsproduktivität und die Personalentwicklung näher beleuchtet.

Demnach ist der grundsätzliche Hauptzweck der Geschäftsrede, alle Mitarbeiter auf den gleichen Wissensstand zu bringen, wobei der Informationsaustausch zwischen Belegschaft, Betriebsrat und Arbeitgeber an erster Stelle steht.

Jedoch sollten Sie die Betriebsrede nicht nur dafür nutzen, um über das Tagesgeschäft und die üblichen Themen zu reden. Vielmehr sollten Sie die Gelegenheit der betrieblichen Versammlung gezielt nutzen, um die Anwesenden nicht nur zu informieren, sondern die Menschen auch zum aufmerksamen Zuhören zu aktivieren und mit den gemeinsam erzielten Erfolgen des Unternehmens zu begeistern sowie für anstehende Herausforderungen vorzubereiten und zu motivieren.

Das zeichnet einen guten Redner auf der Betriebsversammlung aus

Damit Sie als Redner auf einer Betriebsveranstaltung Ihre Kollegen und Kolleginnen auch animieren, den neuen Unternehmenszielen beizupflichten und sich für Ihr geplantes Bestreben zu engagieren, müssen Ihre Zuhörer Sie fürs Erste sympathisch und interessant finden. Denn nur, wenn Ihr Publikum Sie als Person schätzt und sich mit Ihnen identifizieren kann, können Sie es letztlich auch gezielt mit Ihrer Geschäftsrede beeinflussen.

Im Hinblick darauf sollten Sie dem Zuhörer das Gefühl übermitteln, dass Sie ihm dieselbe Achtung und Wertschätzung sowie den gleichen Respekt entgegenbringen. Dafür sollten Sie Ihre Mitarbeiter oder Kollegen aktiv in Ihre Geschäftsrede miteinbeziehen und ihnen beweisen, dass Sie ihre Anliegen und Wünsche nachvollziehen. Zeigen Sie offen, dass Sie ebenfalls ein agiler Bestandteil dieser Gemeinschaft sind und somit auch die Perspektive der Mitarbeiter verstehen.

Tipp: Reden Sie also nicht gesondert von sich selbst und der Belegschaft, sondern sprechen Sie von “uns”. So verdeutlichen Sie Ihre Zugehörigkeit zu dem Team, erzeugen Nähe und schaffen ein Wir-Gefühl.

Der Inhalt ist entscheidend – so verstärken Sie die Botschaft Ihrer Betriebsrede

Doch nicht nur das richtige Auftreten und Verhalten gegenüber dem Publikum hat einen großen Einfluss auf den Erfolg Ihre Betriebsrede. Im Fokus steht dennoch der Inhalt Ihrer Ansprache, denn damit überzeugen Sie letztendlich Ihre Zuhörer. Jedoch können Sie die Art und Weise, wie Sie die Informationen übermitteln, gezielt anpassen, um die Menschen anhaltend zu bannen und die Kernbotschaft in den Köpfen der Zuhörer zu manifestieren. Daher sollte die Aufbereitung Ihrer Geschäftsrede nicht nur eine emotionale und physische Vorbereitung einschließen, sondern auch eine inhaltliche und strukturelle Vorbereitung umfassen.

Ergreifen Sie also diese Chance und listen Sie nicht einfach die erreichten Ergebnisse der Unternehmung auf, sondern erzählen Sie den Verlauf des letzten Projekts als eine mitreißende Erfolgsgeschichte. Betonen Sie dabei besondere Leistungen der Mitarbeiter und würdigen Sie den dahinterstehenden Einsatz und Leistungswillen. So fühlen sich die Beteiligten direkt angesprochen sowie für Ihre harte Arbeit anerkannt. Zudem stärkt die Erinnerung an gemeinsam erreichte Erfolge den Zusammenhalt der gesamten Belegschaft und schärft den Gemeinschaftssinn im Team.

Führen Sie des Weiteren nicht einfach die neuen Konzepte und Pläne des Betriebs in Ihrer Geschäftsrede auf, sondern beschreiben Sie der Belegschaft anschaulich die Unternehmensvision sowie die nun folgenden Ziele. Verdeutlichen Sie sowohl die Herausforderungen und die damit einhergehenden Anforderungen, die auf das Unternehmen und somit auch auf die einzelnen Mitarbeiter zu kommen werden, als auch die Chancen, die diese Ziele mit sich bringen.

Beweisen Sie in Ihrer geschäftlichen Rede, dass die zukünftigen Pläne anhand der Bedürfnisse und Wünsche der Belegschaft ausgearbeitet wurden und somit die Interessen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gezielt miteinbeziehen. Daraus resultiert ein Gefühl von Verbundenheit unter den Kollegen, welches zu einer besseren Identifizierung mit den Zielen der Unternehmung führt und hervorhebt, dass der Erfolg der Unternehmung auch gleichzeitig ein Erfolg für den Einzelnen bedeutet.

Logisch und nachvollziehbar – so strukturieren Sie Ihre Geschäftsrede richtig

Eine erfolgreiche Geschäftsrede sollte aufgrund ihrer hohen Informationsdichte sowie der beschränkten Aufnahmekapazität der Menschen nur die wichtigsten Daten enthalten. Damit Ihre Zuschauer möglichst viele Informationen Ihrer Ansprache aufnehmen und diese auch im Gedächtnis behalten, sollten Sie Ihre geschäftliche Rede auf rund 30 Minuten schmälern. So bleiben die Anwesenden nicht nur aufmerksam, sondern auch empfänglich für Ihre Botschaft.

Roter Faden Rede

Schweifen Sie nicht aus – folgen Sie dem roten Faden Ihrer Rede © bonchan – Shutterstock

Des Weiteren sollte Ihre Betriebsrede stets einen klaren roten Faden aufweisen, der die Zuschauer durch Ihre Ansprache begleitet. So wird die allgemeine Verständlichkeit erhöht und unnötige Ausschweifungen verhindert. Bevor Sie mit Ihrer Geschäftsrede beginnen, sollten Sie Ihren Zuschauern daher einen Überblick über die nachfolgenden Themen geben.

Greifen Sie also auf eine Programmkarte oder eine durchgängig sichtbare PowerPoint Präsentation zurück, an der sich die Anwesenden leicht orientieren können. Durch das Aufzeigen der einzelnen Themenbereiche und Schwerpunkte Ihrer Geschäftsrede können die Zuschauer der Rede leichter folgen und sich besser auf den jeweiligen Aspekt fokussieren, der gerade thematisiert wird.

Dafür sollten Sie Ihre Betriebsrede beim Schreiben gliedern und verschiedenen Kernthemen zuordnen. Infolgedessen entstehen mehrere, voneinander abtrennbare Informationsbausteine, die besser nachzuvollziehen sind und Ihrer Geschäftsrede so eine übersichtliche Struktur verleihen.

Der Aufbau einer erfolgreichen Betriebsrede

1. Die Begrüßung

Die Art und Weise, wie Sie die Zuhörer begrüßen, vermittelt den Anwesenden gleichzeitig auch einen ersten Eindruck über Ihre Person – und dieser ist entscheidend. Denn je sympathischer die Anwesenden Sie finden, desto höher ist ihre Bereitschaft Ihnen aufmerksam zuzuhören.

Zwar ist die Betriebsversammlung stets ein förmlicher Anlass, der einen angemessenen Ton sowie Sprachstil erfordert, allerdings können Sie bei Ihren Zuhörern schon punkten, wenn Sie auf die ausgedehnte Standard-Begrüßung wie auch die gängige Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, liebe Kollegen und Kolleginnen“ verzichten.

Anstatt alle Menschen – die Arbeitnehmer und -geber sowie weitere teilnahmeberechtigte Gäste – gesondert zu begrüßen, sollten Sie es bei einer kurzen, aber froh gestimmten Begrüßung belassen, die Ihre Wertschätzung gegenüber Ihren Kollegen oder Mitarbeitern klar ausdrückt.

2. Die Aktivierung

Bevor Sie mit Ihrer Geschäftsrede beginnen, sollten Sie sich erst einmal die Aufmerksamkeit Ihrer Zuschauer sichern. Dabei reicht eine bloße Anrede und Begrüßung der Anwesenden leider oft nicht aus. Jedoch gibt es viele kreative Redeeinstiege, die Ihr Publikum aktivieren.

  • Stellen Sie den Zuhörern eine rhetorische Frage. Anschließen legen Sie eine kurze Sprechpause ein. So werden die Teilnehmer aktiv miteinbezogen und zum Mitdenken angeregt. Dieselbe Frage können Sie übrigens mehrfach in Ihrer gesamten Rede wiederholen.
  • Kommen Sie ohne Umwege direkt zum Punkt. Diese überaus überraschende und auch ungewöhnliche Art in die geschäftliche Rede einzusteigen, sichert Ihnen in wenigen Sekunden die vollständige Aufmerksamkeit der Zuschauer.
  • Beziehen Sie sich auf ein gemeinsam erlebtes, lustiges oder bedeutsames Ereignis, dass den Anwesenden besonders positiv im Gedächtnis geblieben ist. Infolgedessen wird das Gemeinschaftsgefühl des gesamten Teams gestärkt und die Grundstimmung positiv beeinflusst.
  • Beginnen Sie mit einem Lob. Bevor Sie mit Ihrer geschäftlichen Rede beginnen, bekunden Sie Ihren Respekt und Ihre Anerkennung vor den bisherigen Leistungen der Anwesenden. Die Zuhörer fühlen sich direkt angesprochen sowie geschätzt und die Neugierde auf Ihre Rede wird gesteigert.
  • Verdeutlichen Sie zuerst die Vorteile der eintretenden Veränderungen, die Sie in Ihrer Rede näher erläutern möchten. So steigern Sie das Interesse der Anwesenden auf die kommenden Neuigkeiten.
  • Als gängige Redeeinstiege gelten Anekdoten und Zitate. Altbewährte Methoden, die jedoch stets die gewünschte Wirkung – eine aufgelockerte Stimmung und wachsende Neugierde – hervorrufen.
  • Lassen Sie Bilder sprechen. Anstatt zu versuchen, mit Worten die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich zu ziehen, setzen Sie doch einfach auf ein aussagekräftiges Bild oder eine humorvolle Karikatur, die zum Nachdenken anregt und Ihnen ein gebanntes Publikum beschert.

3. Die Vorstellung

Vorausgesetzt, Sie agieren als Geschäftsführer oder langjähriges Mitglied des Betriebsrates, ist eine eingehende Vorstellung nicht von Nöten. Falls Sie also schon häufiger als Redner auf Betriebsversammlungen aufgetreten sind und somit im Unternehmen allgemein bekannt sind, verzichten Sie ruhig auf ausführliche Informationen über Ihre Person oder Stellung im Betrieb und halten Ihre Selbstdarstellung kurz.

Als besonders beliebte Vorstellungsart gilt auch die Ankündigung beziehungsweise Bekanntmachung durch den Moderator oder Vorredner. So vermeiden Sie die unangenehme Situation sich selbst vorzustellen und profitieren des Weiteren von anpreisenden Worten, die Sie schon vor Ihrem Auftritt in ein gutes Licht rücken.

4. Die Problembeschreibung

Nachdem Sie Ihre Geschäftsrede eingeleitet haben, folgt nun der eigentliche Hauptteil Ihrer Ansprache. Dabei beginnen Sie zunächst mit der Problembeschreibung Ihres gewählten Themas. Beschildern Sie die derzeitige Situation sowie die grundlegenden Sachverhalte ausführlich und legen Sie die damit verbundene Problematik offen.

Erläutern Sie dafür anschaulich den aktuellen Stand der Angelegenheit sowie dessen Entstehung und Ursprungspunkt. Offenbaren Sie also nicht nur die Ist-Situation in Ihrer Geschäftsrede, sondern auch den Ursachen-Wirkungs-Zusammenhang sowie mögliche Einflussfaktoren, die zu diesem Missstand geführt haben.

In diesem Fall sollten Sie darauf achten, dass Sie Ihre Aussagen stets belegen können. Als grundlegende Voraussetzung dafür gilt die vorherige Analyse der Ist-Situation sowie das Sammeln von wichtigen Kennzahlen und Daten, um die Aussagekraft Ihrer geschäftlichen Rede zu erhöhen. Präsentieren Sie das zusammengetragene Beweismaterial Ihrem Publikum am besten in Form von übersichtlichen Diagrammen und überzeugenden Graphiken.

5. Die Zielauslegung

Im Anschluss an die Problembeschreibung, stellen Sie den wünschenswerten Soll-Zustand in den Vordergrund Ihrer geschäftlichen Rede. Erörtern Sie zunächst, welche möglichen Zielsetzungen sich aus der aufgeführten Problematik ergeben und erklären daraufhin, welches konkrete Ziel nun gemeinsam in den zukünftigen Monaten oder Jahr verfolgt werden soll.

Verdeutlichen Sie anschließend die geplante Vorgehensweise, um den Soll-Zustand zu erreichen. Zeigen Sie die Alternativen, die sich zur Zielerreichung ergeben, auf und untermauern Sie Ihre letztliche Entscheidung hinsichtlich des gewählten Lösungswegs mit schlüssigen Argumenten, die das Publikum nachvollziehen kann.

Binden Sie dabei die Menschen aktiv mit ein. Vermitteln Sie Ihre zukünftigen Erwartungen an die Belegschaft und appellieren Sie an den persönlichen Ehrgeiz und Einsatzwillen des Einzelnen. Verdeutlichen Sie dem Publikum, dass die neue Zielsetzung nicht nur ein unternehmerisches Bestreben ist, sondern als wichtiges Anliegen aller Beteiligten gilt.

Zu dem Zweck sollten Sie die Vorteile und den Nutzen aufzeigen, den die Anwesenden daraus ziehen. So motivieren Sie die Beteiligten, sich für die Thematik und die damit einhergehenden Veränderungen oder Anforderungen in der Zukunft zu begeistern und sich mit dem Unternehmensziel zu identifizieren.

Falls die aktuelle Problematik schon Gegenstand der letzten Versammlung war, sollten Sie die erreichten Zwischenziele und Fortschritte der Angelegenheit in Ihrer Geschäftsrede präsentieren. Heben Sie die bisherigen Leistungen und Erfolge der daran arbeitenden Teams oder Mitarbeiter hervor und erklären Sie die nun folgenden Schritte zur Erreichung des erstrebten Hauptziels.

So aktivieren Sie die Anwesenden, das zukünftige Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und weiterhin engagiert und motiviert an der Umsetzung zu arbeiten.

6. Der Schluss

Als wichtigster Bestandteil einer Rede gilt der Schluss. Damit können Sie den Einfluss, den Sie auf Ihre Zuhörer ausüben, noch einmal verstärken und Ihre Kernaussagen regelrecht in das Gedächtnis und in die Köpfe des Publikums einbrennen.

Beginnen Sie den letzten Teil Ihrer Geschäftsrede mit der Ankündigung, dass Sie nun am Ende Ihrer Rede angelangt sind. Infolgedessen steigt die Aufmerksamkeit der Zuhörer noch einmal an und Sie können in aller Ruhe mit Ihren abschließen Worten beginnen.

Der Schluss dient dabei als Zusammenfassung der wichtigsten Punkte Ihrer Geschäftsrede. Wiederholen Sie ausschließlich Themen, die Sie in Ihrer Rede schon erwähnt haben und bringen Sie keine neuen Aspekte in Ihrem Schluss vor – damit lenken Sie die Zuhörer lediglich vom Wesentlichen ab.

Geben Sie also nur die wichtigsten Kernaussagen Ihrer geschäftlichen Rede wieder und betonen Sie die zugrunde liegende Botschaft, die Sie Ihrem Publikum überbringen und von dem Sie die Menschen überzeugen wollen.

Insbesondere der letzte Satz Ihres Abschlusses spielt eine große Rolle, da dieser entscheidet, ob Ihre Geschäftsrede und somit Ihr Anliegen in guter Erinnerung bleibt. Nutzen Sie den Schlusssatz also als großes Finale und schließen Sie Ihre Rede mit einer direkten Aufforderung an die Teilnehmer ab.

Die freie Rede mit dem richtigen Sprachstil zum Erfolg

Verschonen Sie Ihr Publikum auf der anstehenden Betriebsversammlung mit den üblichen trockenen Ansprachen, den verschachtelten und komplizierten Sätzen sowie den ausschweifenden Formulierungen.

Orientieren Sie sich beim Schreiben der geschäftlichen Rede stattdessen an den Fachkenntnissen Ihrer Zielgruppe und passen Sie Ihren Sprachstil an die anwesenden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an. Das bedeutet für Sie, dass Sie möglichst auf Fremdwörter, Fachbegriffe sowie eine abstrakte Sprache und umständliche Sätze verzichten sollten. Ansonsten könnte es aufgrund von Verständnisschwierigkeiten zu Aufmerksamkeitsstörungen und auch zu Missverständnissen kommen.

Setzen Sie beim Schreiben lieber auf eine klare, leicht verständliche Sprache und kurze, prägnante Sätze, die die gesamte Belegschaft direkt verstehen kann. Um Ihren Zuschauern schwierige Sachverhalte näher zu bringen, sollten Sie versuchen das Gesagte zu visualisieren. So versinnbildlichen Sie komplizierte Thematiken in den Köpfen der Anwesenden und verstärken somit die allgemeine Verständlichkeit.

Falls Sie wie viele unter Nervosität und Lampenfieber leiden, sollten Sie sich besonders gut vorbereiten und ihre Rede vor dem Spiegel oder einem Probe-Publikum üben. Während Ihres Vortrags sollten Sie in jedem Fall darauf achten nicht zu hektisch, schnell oder zu monoton während Ihres Vortrags zu reden. Infolgedessen würde Ihre Ansprache zwar möglichst schnell zum Ende kommen, jedoch das Interesse und Achtsamkeit der Zuhörer stetig nachlassen und darin enden, dass Ihr Publikum nichts aus Ihrer Rede mitnimmt.

Tipp: Legen Sie also Wert auf eine ausgiebige Vorbereitung, eine langsame Sprechgeschwindigkeit, eine prägnante Satzstruktur wie auch die richtige Wortwahl und Betonung sowie genügend Sprechpausen. Verlieren Sie sich nicht in nebensächlichen Details, sondern halten Sie stets das Ziel und die Botschaft Ihrer Ansprache im Blick. So können Ihre Zuhörer Ihnen und Ihren Argumenten mühelos und mit gleichbleibendem Interesse folgen.

Karteikarten zur Unterstützung nutzen

Wie Sie vielleicht schon wissen, liest ein guter Redner seine Ansprache nicht einfach von einer vollständig ausformulierten Textvorlage ab, sondern beherrscht vorzugsweise die Kunst der freien Rede.

Das bedeutet übrigens nicht, dass Sie Ihre Geschäftsrede vollständig auswendig lernen und auf jegliche Karteikarten verzichten müssen, sondern lediglich, dass Sie freisprechen und so die Chance nutzen, auch mit den Menschen im Publikum zu interagieren.

Dies gelingt insbesondere durch den Einsatz von Karteikarten, die jedoch nur mit wenigen Schlagwörtern oder wichtigen Stichpunkten versehen sind. So kommen Sie gar nicht erst in Versuchung, Ihre Rede von Anfang bis Ende vorzulesen. Stattdessen sind Sie geradezu gezwungen anhand dieser Stichpunkte eigene Sätze zu bilden und Ihre Geschäftsrede somit frei vorzutragen.

Das bietet Ihnen einmal den entscheidenden Vorteil, dass Sie direkten Blickkontakt mit Ihrem Publikum halten und dieses auch aktiv mit einbeziehen können. Stellen Sie zum Beispiel eine rhetorische Frage und geben Sie Ihren Zuhörern einen kurzen Moment, um sich aktiv mit dieser auseinanderzusetzen. Wechseln Sie unterdessen den Blickwinkel und hinterfragen Sie Ihre eigenen getätigten Aussagen kritisch aus der Sicht des Publikums.

So entsteht aus einer einseitigen Informationsübermittlung eine wechselseitige Interaktion, die Ihre Überzeugungskraft und Einflussnahme beträchtlich erhöht.

Darüber hinaus ermöglicht das freie Reden den vorteilhaften Gebrauch der natürlich klingenden Sprechsprache, anstatt der oft eingesetzten, jedoch abträglichen Schriftsprache.

Die zwei Sprachformen unterscheiden sich dabei grundlegend in Ihrer Ausdrucksweise und folglich auch in ihrer Wirkung auf das Publikum. Während eine schriftlich ausformulierte Rede erheblich von der gewöhnlichen gesprochenen Sprache abweicht und demzufolge laut vorgetragen oft zu künstlich, geschwollen und steif klingt, überzeugt die freie Rede mit ihrer vereinfachten Sprechsprache.

Tipp: Orientieren Sie sich also bei der Vorbereitung und dem Schreiben Ihrer Stichworte oder Notizen an der mündlichen Sprache. Daraus resultiert eine lebendige und ungekünstelte Ausdrucksweise, die bei Ihrem Publikum ein Gefühl von Spannung erzeugt wie auch die Bereitschaft Ihnen aufmerksam zu folgen erhöht.

Erfolgsfaktor Körpersprache – souverän und überzeugend auftreten

Um Ihr Publikum mit Ihrer Ansprache anhaltend zu begeistern, sollten Sie nicht nur auf Blickkontakt und die richtige Ausdrucksweise achten. Auch eine überzeugende Körpersprache spielt bei einer erfolgreichen Rede eine große Rolle.

Zunächst ist es wichtig, dass Sie Ihre eigene Überzeugung von den vorgebrachten Argumenten offen präsentieren. Denn je passionierter Sie zeigen, dass Sie hinter Ihrem gesprochenen Wort auch stehen, desto leichter können Sie Ihr Publikum beeinflussen und letztlich von Ihrer Meinung überzeugen.

Tipp: Treten Sie selbstbewusst und souverän auf. Bleiben Sie während Ihres Vortrags nicht konstant hinter dem Stehpult stehen, sondern nutzen Sie die Bewegungsfreiheit, die Ihnen der gesamte Raum oder die Bühnenfläche bietet, aus. Durch den permanenten Positionswechsel im Raum erhöhen Sie Ihre Ausstrahlung sowie die Aufmerksamkeit der Zuschauer, da diese Ihnen aktiv mit den Augen folgen müssen.

Bleiben Sie also stets in Bewegung und gehen Sie direkt auf die Zuhörer zu. Betonen Sie wichtige Inhalte oder Kernthemen mit einschlägigen Gesten, die jedoch authentisch und nicht übertrieben wirken. So wirken Sie dynamisch sowie engagiert und sichern sich das Interesse Ihrer Zuhörer nachhaltig.

Technische Hilfsmittel – so erhöhen Sie Ihre Überzeugungskraft

Präsentationen, technische Hilfsmittel

Power-Point für Präsentationen zur Visualisierung vorbereiten © ESB Profesionell – Shutterstock

Um den Zuschauern einen Überblick über die verschiedenen Themen Ihrer Geschäftsrede zu geben, können Sie auf Programmkarten oder technische Hilfsmittel wie zum Beispiel die PowerPoint Präsentation zurückgreifen. Arbeiten Sie also während Ihres Auftritts mit einer dauerhaft sichtbaren Folie, die als Orientierungspunkt für das Publikum dient und folglich die wichtigsten Aspekte Ihrer geschäftlichen Rede übersichtlich darstellt.

Besonders bei der Beweisauslegung Ihrer Argumente spielen technische Hilfsmittel eine bedeutende Rolle. Denn eine richtig eingesetzte sowie gestaltete Visualisierung kann den Erfolg Ihrer Geschäftsrede und insbesondere Ihre Überzeugungskraft beträchtlich steigern.

Belegen Sie Ihre Aussagen also mit aussagekräftigen Schaubildern und Graphiken in Form von Diagrammen und Tabellen und erhöhen Sie so die Glaubwürdigkeit Ihrer Botschaft. Setzen Sie dabei Bilder gezielt ein, um selbst komplizierte Sachverhalte für das Publikum leicht verständlich aufzubereiten und folglich für eine bessere Verständlichkeit zu sorgen.

Denn nur, wenn das Publikum Ihr Anliegen auch vollständig nachvollziehen kann, besteht die Chance, dass Sie sich ebenfalls dafür begeistern und sich im Nachhinein dafür einsetzen werden.

Trotz der einschlagenden Wirkung von Bildern, sollten Sie darauf achten, Visualisierungen nur geringfügig in Ihre Präsentation einzubauen. Anderenfalls könnten Sie Ihr Publikum dazu verleiten, den Fokus nicht auf den Inhalt Ihrer Rede, sondern ausschließlich auf die ansprechenden Hintergrundbilder zu legen.

Kritik: So meistern Sie die Herausforderungen einer Betriebsrede

Der Anlass Ihrer Betriebs- oder Geschäftsrede und die damit einhergehenden Veränderungen fallen jedoch nicht immer zugunsten der Belegschaft aus. Oftmals liegt Ihrer Ansprache eine unerfreuliche Entscheidung zugrunde, die auf kritischen Situationen wie zum Beispiel einer anhaltenden Unternehmenskrise oder einer schlechten Wirtschaftslage basieren.

So müssen Sie in Ihrer Betriebsrede eventuell schlechte Nachrichten wie Budgetkürzungen, verlängerte Arbeitszeiten oder sich anhäufende Entlassungen bekannt geben. Selbst wenn diese negative Entscheidung Sie ebenfalls betrifft und Sie den Frust und die Angst Ihrer Kollegen und Kolleginnen nachvollziehen können, sollten Sie stets souverän und sachlich bleiben.

Tipp: Bereiten Sie sich schon vor Ihrer Geschäftsrede auf mögliche Reaktionen der Zuschauerschaft vor. Machen Sie sich bewusst, dass Sie höchstwahrscheinlich auf Kritik stoßen und folglich mit emotionalen Angriffen sowie unlauteren Provokationen konfrontiert werden. Dabei sollten Sie unbedingt darauf achten, ruhig, selbstsicher und nicht emotional zu reagieren.

Lassen Sie sich also von Stimmungskillern wie Zwischenrufern weder verunsichern noch provozieren. Gehen Sie stattdessen sachlich und konstruktiv mit der Kritik um und erklären Sie ruhig die Beweggründe, die zu dieser unerfreulichen Entscheidung geführt haben. Achten Sie jedoch darauf, nicht den Fehler einer öffentlichen Diskussion zu begehen, in der die Beteiligten versuchen mit Argumenten und Lösungsvorschlägen an der Entscheidung zu rütteln.

Trotz emotionaler Angriffe sollten Sie sich nicht beirren lassen und Zugeständnisse oder Versprechen, die Sie nicht einhalten können, vermeiden. Machen Sie den betroffenen Menschen also keine falschen Hoffnungen und verdeutlichen Sie die Endgültigkeit dieser Entscheidung.

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Redaktion redenwelt.de

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