Das Städte-Lexikon für Rednerinnen und Redner
Für jede Stadt die besten Tipps und Hinweise für Ihre Rede
Jede Rede findet an einem konkreten Ort statt - ein toller Anknüpfungspunkt!
Angenommen, Sie sprechen in Hannover. Dann sollten Sie sich schlau machen über die Stadt; Sie werden überrascht sein, wie viele Anregungen Sie allein hieraus bekommen. Vielleicht sind Ihre Zuhörer (Messe-)Gäste aus allen Teilen der Republik: aus Berlin, Dresden, Köln, München – auch das ergibt lauter Anknüpfungspunkte.
Material in Hülle und Fülle finden Sie in dieser Datenbank.
Beginnen wir mit ...
... Hannover.
Anlässlich eines CeBit-Messeempfangs für seine größten Geschäftskunden flocht der einstige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom AG, Dr. Ron Sommer, folgende stadtbezogene Passage in seine Begrüßungsrede ein:
Hannover ist eine Messe-Metropole von besonderem Rang, auserwählt für die erste Weltausstellung des neuen Jahrtausends. Wie können wir uns der Expo-2000-Stadt nähern?
Die einen sagen, es sei eine zurückhaltende Stadt, hier sei die Vorsicht zu Hause. So können wir bei Franz Grillparzer lesen: "Man sagt, die Hannoveraner seien bei ihrer Regierung um Erlaubnis nachgekommen, eine Revolution machen zu dürfen."
Aber der Österreicher Grillparzer war ein Außenstehender. Kein Außenstehender war hingegen Kurz Schwitters, einer der größten Söhne der Stadt. Zu Lebzeiten mutig und experimentierfreudig wie kein zweiter. Doch auf seinen Grabstein ließ er vorsichtshalber die Worte meißeln: "Man kann ja nie wissen."
Vielleicht war es auch ein Zeichen der Vorsicht, dass vor Zeiten die Hannoveraner in alle Welt ausgeschwärmt sind und dort ganz viele kleine "Hannovers" gegründet haben. Sicherheitshalber. Wenn ich richtig informiert bin, gibt es allein in den USA 65 Orte namens "Han(n)over". Das einzig echte und wahre Hannover aber blieb zu Hause in Deutschland. Doch halt! Nach dem Motto "Man kann ja nie wissen" wurde es an die Leine (Fluß) gelegt ...
Ich bin gern in dieser Stadt, nicht nur der Messen wegen. Ich bewundere auch die Hannoveraner, von denen es zu Recht heißt: "Der ideale Hannoveraner hat ein makelloses Äußeres: klare Linien, kräftige Hinterhand, einen ausdrucksvollen, nicht zu großen Kopf." Kein Wunder, dass er der Stadt und ihren Pferdezüchtern zu sportlichem Weltruhm verholfen hat!
Imponiert haben mir als Teamchef eines innovativen Unternehmens auch die bahnbrechenden Erfindungen, die von hier kommen:
- die erste funktionsfähige Rechenmaschine der Welt von Gottfried Wilhelm Leibniz,
- die erste Schallplatte der Welt von Emil Berliner, das PAL-Farbfernsehsystem von Walter Bruch
- und die schlagfertigste Antwort beim Interview.
Kennen Sie die, meine Damen und Herren? Bestimmt. Sie stammt nämlich von Walter Bruch, der einmal gefragt wurde: "Warum haben Sie Ihre Erfindung eigentlich PAL-System genannt?" Er antwortete mit einer Gegenfrage: "Was meinen Sie, was passiert wäre, wenn ich es Bruch-System genannt hätte!"
Karl Jatho aus Hannover schließlich war es, der den ersten Motorflug absolvierte, vier Monate vor den Gebrüdern Wright.
Und Europas erste Fließbandauto rollte hier vom Band: der Hanomag "Kommißbrot", 1924.
Heute sind wir ein Stück weiter. Heute schreiben wir das Jahr 2010. Wir leben nicht mehr von Kommißbrot, und die Welt der Mobilität, im letzten Jahrhundert revolutioniert von Dampfschiff und Eisenbahn, in diesem Jahrhundert von Auto und Flugzeug, wandelt sich weiter. Das nächste Jahrhundert wird das Jahrhundert der Telekommunikation sein ...
Soweit Ron Sommer. Und damit ist auch schon klar geworden, welch schöne Effekte sich erzielen lassen, wenn Sie als Redner(in) gut informiert sind über den Ort, an dem Sie reden oder den Ort, aus dem Ihre Zuhörer stammen.
Hier finden Sie einen Fundus von Informationen über große und größere deutsche Städte. Wir können sie ergänzen mit Informationen über andere Städte, Bundesländer, Landschaften und Regionen. Über Sachsen etwa oder Thüringen, über den Rheingau, die Weinstraße, den Kaiserstuhl ...
Wir werden darauf verzichten. Aber wir möchten Ihnen an einigen ausgesuchten Städten klarmachen, welche Schätze sich für Sie als Redner(in) auftun, wenn Sie ein wenig tiefer schürfen und sich gründlich informieren. Wenn Sie sich einstellen auf den Ort, wird Ihre Rede Lokalkolorit bekommen. "Kolorit" heißt "Farbe". Sie können Ihre Rede also auf leichte Art farbiger machen. Sie können Personen, Landschaften, Häuser, Brücken, Seen und Museen, Flüsse, historische Ereignisse, Erfindungen, Produkte, Aussprüche etc. in Ihre Rede einbringen. Das sollten Sie nutzen - natürlich mit Augenmaß. Tragen Sie nicht zu dick auf, beten Sie nicht alles herunter, was wir zusammengetragen haben, sondern picken Sie sich die Goldkörner heraus, die zu Ihrer Rede, zu Ihrem Ziel, zu Ihrem Anlass am besten passen.
Versuchen Sie’s doch gleich bei der nächsten Rede. Sie werden verblüfft sein, was sich mit dem Städtelexikon alles anfangen lässt!
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22
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