Warum John Large kein Vorbild für Redner ist
- Kategorie/n: berühmte Redner, Sprachstil und Redefiguren
Der britische Nuklearexperte John Large ist ein einfallsreicher Rhetoriker. Seine Sprache ist bildhaft, und er reduziert Aussagen auf einfache Botschaften. Auch visuelle Mittel setzt er in seinen Vorträgen gekonnt ein: Atomkerne werden zu Bonbons, Brennelemente zu Teebeuteln, Stahlbehälter zu rostenden Autos, atomare Endlager zu Löchern.
Oft bewegen sich seine Mittel jedoch im Bereich unfairer Manipulation.
So stellte er etwa bei einem Vortrag in Schaffhausen die Vertreter von Atomenergiebehörden als Comic-Bösewichte dar.
Solche rhetorischen Tricks gehören leider zum Repertoire vieler Redner. Politische Gegner werden mit Feindbildern auf eine Stufe gestellt, gegnerische Argumente werden ins Lächerliche gezogen, es werden Zuhörer-Ängste geweckt. Denken Sie zum Beispiel an die vielen Goebbels-Vergleiche deutscher Politiker.
Polemisch angegriffene Redner haben es schwer. Sie sind benachteiligt, wenn sie nur mit Zahlen und Fakten überzeugen müssen. In einer solchen Situation sind Sie als Redner stark gefordert:
- Vermitteln Sie Ihre Argumente bildhaft.
- Vereinfachen Sie komplexe Zusammenhänge fair.
- Versuchen Sie, Fehler des Polemikers zu entlarven.
An die Adresse der Polemiker: Diese Elemente der angewandten Rhetorik sind völlig legitim und schmücken jede Rede:
- fair vereinfachen
- mit den Worten der Hörer reden
- Bilder gebrauchen
- mit Humor auflockern
- Zitate einbauen
Unredlich handelt, wer durch Vereinfachungen Fakten verfälscht oder Propagandawerkzeuge verwendet:
- Verfälschungen/Übertreibungen
- Verschweigen von Fakten
- Feindbilder
- einseitige Darstellungen
- Verunglimpfung von Gegnern
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