Rhetorik-Tipps

Wie Redner und Sänger die Stimmbänder trainieren und Stimmprobleme minimieren können

Die Stimme ist das wichtigste, menschliche Kommunikationsinstrument. Zusammen mit der Körpersprache einer Person kann man sie treffend als Spiegelbild der Seele beschreiben. Menschen erkennen unbewusst, in Millisekunden, anhand der Stimmfarbe oder Stimmhöhe die Gefühlslage einer anderen Person und können sich kommunikativ darauf einstellen. Wirkt eine Stimme niedergedrückt und traurig, ändert sich ebenso beim Gesprächspartner die Stimmintensität und Lautstärke. Launen, Empfindungen und Gefühle werden durch die Stimme und selnst das Atmen wahrnehmbar und unterstützen einen authentischen und empathischen zwischenmenschlichen Kontakt.

Im alltäglichen Leben nehmen die meisten Menschen die eigene Stimme für selbstverständlich. Sie ist zu jeder Zeit verfügbar und wird gewohnheitsmäßig eingesetzt, wenn Personen sich verständigen möchten oder müssen. Erst wenn die Stimme durch Heiserkeit, eine Erkältung, Schilddrüsenprobleme oder eine Kehlkopfentzündung beeinträchtigt ist, wird klar und nachvollziehbar, wie essenziell ihr Gebrauch für uns ist.

Eine andere Personengruppe ist sich über den Wert der eigenen Stimme bewusster. Professionelle Redner oder Sänger oder Menschen, die berufsbedingt tagtäglich auf ihre Stimme angewiesen sind, bemühen sich um einen sorgsamen Umgang. Sie wissen, wie sie ihr Stimmbänder trainieren und die eigene Stimme durch Übung und Stimmtraining schützen können. Für Vortragsredner, Sänger und Menschen, die verbal kommunizieren, ist die Beantwortung der folgenden Fragen wichtig und zielführend:

  • Wie funktioniert die menschliche Stimme und wieso ist sie einzigartig?
  • Welche effektiven Möglichkeiten, seine Stimmbänder zu trainieren gibt es?
  • Wie können Erkrankungen die Stimme beeinträchtigen und wie kann man gesundheitliche Stimmprobleme minimieren?

Wie funktioniert die menschliche Stimme und wieso ist sie einzigartig?

Mit einer sonoren, mitreißenden und fesselnden Stimme beeindrucken Redner, Sänger, Schauspieler und ebenfalls professionelle Verkäufer seit jeher ihr Publikum. Geschichten und Hörbücher werden in vielen Fällen für Zuhörer interessant, wenn diese phonetisch in Szene gesetzt werden und der Sprecher oder die Sprecherin der Abhandlung eine persönliche, individuelle Note verpasst. Jeder Mensch, der seine Stimme in der Öffentlichkeit vor einer großen Zuschauerschaft einsetzt, beschäftigt sich aus diesem Grund mit der Funktionsweise der eigenen Stimme.

Generell kann man festhalten, dass die menschliche Stimme durch das Zusammenspiel der sogenannten Stimmlippen im Kehlkopf erzeugt wird. Das Zwerchfell, die Lunge, der Brustkorb und die Luftröhre stellen darüber hinaus die wichtigsten Organe dar, die an der Lautbildung beteiligt sind. Der Kehlkopf, der bei manchen Männern deutlich als sogenannter „Adamsapfel“ hervortritt, ist darüber hinaus eine weitere entscheidende Komponente, die an der Artikulation beteiligt ist. Im Kehlkopf sind zwei Stimmlippen gespannt, die beweglich angeordnet sind. Durch das Einströmen von Luft aus dem Brustkorb werden die Stimmlippen in Schwingungen versetzt, wodurch Töne erzeugt werden.

Die Kombination aus Atmung und Aussprache ist ein kompliziertes, wissenschaftliches Konstrukt. Es ist begeisternd, die Details der Stimmbildung aus medizinischer Sicht eingehend zu studieren. Medizinische Schaubilder (siehe zum Beispiel: Gesundheitsinformationen.de) erlauben uns, einen Eindruck davon zu gewinnen, dass unsere Stimme ein kompliziertes Zusammenspiel unterschiedlicher Komponenten ist und das es vor allem für professionelle Sprecher, Vortragsredner oder Sänger entscheidend ist, die Stimmbänder zu trainieren.

Heiserkeit

Nicht nur Heiserkeit oder eine Erkältung reizen die Stimmbänder © Thunderstock – Shutterstock

Zusammen mit den Stimmbändern und mehr als 100 Muskeln in unserem Körper entstehen Töne, eine hohe oder tiefe Stimmlage oder die individuelle Aussprache eines Menschen. Dass es keine zwei identischen Stimmen gibt, liegt darin begründet, dass sowohl der Mund wie der Nasen- und Rachenraum jedes Menschen individuell ausgestaltet ist. Ebenso sind die Dicke und die Beschaffenheit der Schleimhäute unterschiedlich und für die einzigartige Stimmfarbe jedes Menschen entscheidend. Der Vorgang der Tonerzeugung im menschlichen Körper ist zusammengefasst kompliziert und gleichzeitig faszinierend. Möchten wir unsere Stimmbänder trainieren, werden alle beteiligten Organe und die mehr als 100 Muskeln zu jeder Zeit mit einbezogen.

Weitere Fakten über die Stimme

  • Die Stimmlippen entscheiden über die Höhe der menschlichen Stimme.
  • Umgangssprachlich werden die Stimmlippen als Stimmbänder bezeichnet. Aus diesem Grund trainieren Menschen die Stimmlippen, wenn sie davon sprechen, die Stimmbänder zu trainieren.
  • Der Klang der Stimme wird von unterschiedlichsten körperlichen Mechanismen gesteuert. Die Körperspannung, der Bauch, sowie Brust, Hals und Kopf sind hierfür entscheidend.
  • Neugeborene beginnen ihr Leben nach der Geburt mit einem Schrei, der dem Kammerton 1a entspricht. Dieser ist beim Anschlagen einer Stimmgabel zu hören.
  • Die Stimme eines Menschen ist einzigartig und individuell wie der persönliche Fingerabdruck.
  • Die aus den USA bekannten Lügendetektoren macht das Zittern der Stimmmuskulatur sichtbar. Tiefe Gefühle wie Angst spiegeln sich in der Stimme wider und können Verbrecher überführen und Geständnisse befördern.
  • Krankheiten, wie Depressionen, Morbus Parkinson oder ADHS können über die Stimme diagnostiziert werden. Da dies bei einigen Erkrankungen in einem frühen Stadium möglich ist, kann eine schnellere und effektivere Therapie die für Patienten hilfreich sein und die Aussichten der Betroffenen verbessern.
  • Der Stimmumfang von Erwachsenen beträgt in etwa zwei Oktaven. Die Stimmlippen von Frauen vibrieren beim Sprechen circa doppelt so viel wie bei Männern. Pro Minute schwingen die Stimmlippen beim Mann etwa 120 Mal, bei einer Frau circa 240 Mal.

Welche effektiven Möglichkeiten, seine Stimmbänder zu trainieren gibt es?

Es liegt auf der Hand, dass es für Personen, die ihre Stimme gewohnheitsmäßig benötigen wichtig ist, die eigene Stimme zu schonen. Hierfür gibt es verschiedene Übungen, die unterstützend wirken und die eigene Stimme und die Stimmbänder trainieren. Auf diese Weise wird dafür gesorgt, dass die Stimme zu jeder Zeit angenehm klingt. Das typische räuspern, Heiserkeit oder andere Stimmprobleme können durch Übung und das richtige Training minimiert werden. Vor allem die folgenden Optionen helfen Sänger, Vortragsrednern und weiteren Personen, mit der eigenen Stimme achtsam umzugehen:

  • Aufwärmübungen zur Entspannung der Stimmbänder,
  • sich gegen Mundtrockenheit effektiv präparieren,
  • die unterschiedlichen Möglichkeiten von Stimmtraining nutzen.

Aufwärmübungen entspannt die Stimmbänder

Sowohl erfolgreiche Sänger und ebenso Vortragsredner oder Schauspieler sind darauf bedacht, vor einem Auftritt oder einem wichtigen Vortrag ihre Stimme gezielt aufzuwärmen. Das vorausschauende Aufwärmen vor großer Beanspruchung hilft den Stimmbändern und allen beteiligten Organen und Schleimhäuten, sich auf die kommende Belastung einzustellen.

Geht ein Redner oder ein Vortragender in dieser Weise vor, lernt der Körper durch Übung, lange Phasen der Stimmbelastung ohne Blessuren zu kompensieren. Der feine Sekretfilm, der die Mund- und Rachenschleimhaut benetzt, wird durch Aufwärmübungen und Stimmtraining vermehrt aufgebaut und ist dann noch vorhanden, wenn ein Vortragsredner lange, intensiv und mit lauter oder starker Stimme gesprochen hat. Ohne Stimmtraining und das Trainieren der Schleimhäute und der Stimmbänder können mehrere der folgenden Symptome auftreten und den Redner und seine Ausführungen nachhaltig stören.

Symptome von erkrankten Stimmbändern

  • Ständiges Räuspern aufgrund trockener Mundschleimhäute.
  • Heiserkeit und eine Veränderung der Stimmfarbe, die belegt klingt.
  • Andauerndes Halskratzen stört die Konzentration.
  • Ein trockener Reizhusten zwingt zur Unterbrechung.

Letzten Endes kann die Stimme, gerade wenn sie durch einen Infekt oder eine Vorerkrankung geschwächt ist, komplett versagen. Aus diesem Grund ist es entscheidend, alle Warnsignale der eigenen Stimme zu beachten und Stimmprobleme ernst zu nehmen. Wer mit einem der oben aufgeführten Symptome während einer Rede zu kämpfen hat, kann durch das Lutschen von Halstabletten oder die Zufuhr von Wasser oder Tee Linderung verspüren. Im Besonderen geeignet gegen Heiserkeit und allgemeine Stimmprobleme ist Spitzwegerich-Tee oder Ingwertee, der aufgrund seiner Wirkweise als natürliches Antibiotikum im Nebeneffekt Viren oder Bakterien im Rachenraum bekämpfen kann.

Wie man Mundtrockenheit entgegenwirkt

Die Stimmbänder sind in erster Linie für die Artikulation verantwortlich. Darüber hinaus kommt dem gesamten Hals-Nasen-Bereich, der Zunge und den Zähnen beim Sprechen eine besondere Bedeutung zu. Zu einem Stimmtraining gehört aus diesem Grund ebenso die Bekämpfung der Mundtrockenheit. Redner in klimatisierten Vortragsräumen klagen vermehrt darüber, dass der Mund und die Zunge sich im Verlauf der Ausführungen trockener anfühlt. Die Symptome verschlimmern sich, bis die Zunge in letzter Instanz während der Rede an der Mundhöhle klebt. Darüber hinaus erlebt man bei langen Vorträgen Redner, deren Aussprache im Laufe ihrer Argumentation undeutlich wird und bei denen unangenehme Geräusche entstehen.

Mundtrockenheit kann sich schnell auf den Kehlkopf und die Stimmbänder übertragen und den Erfolg einer Rede infrage stellen. Eine fehlerhafte Aussprache und Konzentrationsstörungen beim Redner können die Folge sein und das Publikum nachhaltig ablenken. Gleichzeitig begünstigt ein trockener Mund Erkältungskrankheiten, da Viren und Bakterien die natürlichen Schutzmechanismen umgehen können. Um Mundtrockenheit effektiv entgegenzuwirken, helfen ebenfalls ausreichend Wasser, ein stimmenschonender Tee oder Halstabletten, die die Speichelproduktion anregen.

Welches Stimmtraining für die Stimmbänder effektiv ist

Hat sich ein Redner ausreichend gegen Mundtrockenheit oder Heiserkeit und anderweitige Stimmprobleme gewappnet und Sorge getragen, dass Wasser oder Halsbonbons im Notfall griffbereit sind, ist er gut für seinen Vortrag präpariert. Darüber hinaus kann gezieltes Stimmtraining die Stimme jedes Menschen kraftvoll und anziehend erscheinen lassen. Vor allem bei einem professionellen Vortrag oder beim Singen vor einer großen Zuschauermenge soll die eigene Stimme positive Eigenschaften und Gefühle ausdrücken und nicht gekünstelt oder krank wirken.

Erfolgreiche Redner und Künstlerinnen und Künstler praktizieren aus diesem Grund die folgenden Übungen, um Stimmproblemen aus dem Weg zu gehen:

  1. Gezieltes trainieren der eigenen Stimme,
  2. Atem und Atmung kontrollieren,
  3. Die Korkentechnik,
  4. Gähnen sorgt für Klarheit in der Stimme.

Gezieltes Trainieren der eigenen Stimme

Gezieltes Stimmtraining am Morgen oder vor einer wichtigen fesselnden Rede oder einem Auftritt wärmt die Stimme professionell auf. Sängerinnen und Sänger üben vorgefertigte Laute und Tonhöhen um die eigene Stimme, ähnlich wie einen Muskel, aufzuwärmen. Dazu schwören geübte Redner auf eine Auswahl der folgenden Übungen:

  • Lockerung der Schultern, um Verspannungen abzubauen.
  • Schnalzen mit der Zunge, zur Verbesserung der Artikulation.
  • Ausklopfen des Körpers zur Entspannung vor einem Auftritt vor Publikum.

Neben dem Aufwärmen achten geübte Sprecher darauf, ihre Gestik und Mimik der eigenen Stimme anzugleichen. Wer sich als Redner mit positiven Dingen beschäftigt und sich persönlich vor dem Spiegel anlacht, wirkt freundlicher und offener. Positives Denken hilft darüber hinaus gegen Anspannung und Lampenfieber, die in vielen Fällen durch einen ernsten oder angespannten Gesichtsausdruck offenkundig werden. Ein herzhaftes, lautes Lachen vor einer entscheidenden Rede oder die Konzentration und laute Aussprache der Hauptpunkte des Vortrages machen Mut und bringt den Redner in die richtige Stimmung. Wer vor einem Auftritt oder einem Vortrag ein gezieltes Stimmtraining vornimmt, hat die Gewissheit, nicht ausschließlich inhaltlich, sondern ebenso körperlich gut vorbereitet zu sein.

Atem und Atmung kontrollieren

Die beste Argumentation kann gestört werden, wenn ein Redner im Laufe seiner Rede beim Publikum durch Kurzatmigkeit auffällt. Hört das Auditorium fortgesetzt die Atemgeräusche des Vortragenden und wird die Artikulation durch das tiefe Ein- und Ausatmen verändert oder behindert, wirkt dies für das Publikum ablenkend. Kurzatmigkeit kann sich darüber hinaus im Laufe einer Ansprache fortlaufend verstärken und für Zuhörerinnen und Zuhörer aus medizinischer Sicht bedrohlich wirken.

Um die Teilnehmer nicht durch eine falsche Atemtechnik von der eigentlichen Thematik abzulenken, sollten Redner generell und proaktiv ihre Atmung kontrollieren. Eine probate Technik, die die Atmung harmonisiert und trainiert besteht darin, einen Kreis aus Teelichtern gleichmäßig in einem Atemzug auszupusten. Durch diese Methode lernen Vortragsredner, die Atmung effektiver zu beherrschen und tief in den Bauch zu atmen. Im Laufe der Zeit kann die Übung durch weitere Teelichter im Schwierigkeitsgrad gesteigert werden. Im Vortrag wirkt er durch das Training der Atemtechnik selbstsicher und entspannt.

Tipp: Sind Redner in einem Vortrag aufgrund von Aufregung oder einem zu schnellen Sprechtempo kurzatmig, helfen kurze Pausen. Ein Schluck Wasser und kontrolliertes und ruhiges Ein- und Ausatmen entspannt die Muskulatur und wirkt gleichzeitig auf das Publikum normal. Auch an der Sprechtechnik kann gefeilt werden.

Die Korkentechnik

Ein Vortrag lebt neben den interessanten Inhalten vor allem von der Art und Weise der Darbietung. Wer als Vortragsredner das Publikum überzeugen und begeistern möchte, legt aus diesem Grund viel Wert auf die Artikulation und die Aussprache der einzelnen Wörter. Abgestimmt mit Gestik und Mimik und unterstützt durch die Modulation der Lautstärke ergibt sich eine eindrucksvolle und den Zuhörer überzeugende Darbietung. Um die eigenen Aussprache zu trainieren und zu professionalisieren, nutzen Redner oder Sänger die bekannte und beliebte Korkentechnik.

Hierbei wird ein Korken oder hilfsweise der eigene Daumen zwischen die vorderen Zähne gelegt. Trotz des Korkens zwischen den Zähnen ist es das Ziel der Übung, die Aussprache eines Textes oder eines Abschnitts der Rede flüssig und deutlich zu sprechen, ohne zu nuscheln oder Wörter zu verschlucken. Im nächsten Schritt der Übung wird der Korken entfernt. Ohne Korken spricht der Redner gewohnt zuverlässig. Im Laufe des Trainings wird er feststellen, dass sich seine Lautbildung durch die Korkentechnik signifikant verbessert und professioneller wirkt. Durch die Korkentechnik verbessern Redner die Artikulation, gewinnen Selbstvertrauen und erhalten die Gewissheit, dass Sie durch ihre Intonation und Rhetorik die Zuschauer gewinnen und überzeugen werden.

Gähnen sorgt für Klarheit in der Stimme

Jeder Mensch kennt und schätzt die positive Wirkung von Gähnen. In der allgemeinen Wahrnehmung steht gähnen im Kontext von Müdigkeit oder einem dringenden Schlafbedürfnis. Ein tiefes und lautes Gähnen, ein hörbarer Seufzer, das kurze Schließen der Augen und eine Träne im Augenwinkel befreit und entspannt den gesamten Körper. Man vermutet das Gähnen in engem Zusammenhang mit dem Strecken steht, dass ebenso Muskeln auflockert und für ein gutes Körpergefühl sorgt.

Abseits von Müdigkeit oder einem nicht steuerbaren Reflex kann Gähnen ebenfalls für eine klarere, entspanntere Stimme eingesetzt werden. Hierbei gähnt man bewusst mehrere Male befreiend hintereinander. Die Entspannung der Stimmmuskulatur bewirkt eine minimal tiefere, klarere und freundlichere Stimme. Direkt vor einer Rede oder einer Präsentation provoziert tiefes Einatmen und Gähnen ebenso eine umfangreiche Sauerstoffzufuhr. Diese unterstützt Redner vor allem in den ersten Momenten der Argumentation effektiv, die Kontrolle zu behalten und den Vortrag professionell und selbstsicher zu beginnen.

Tipp: Vor der Rede sollte sich der Vortragende gerade hinstellen und die Schultern bewusst nach hintern kreisen. Das lockert den Körper und ermöglicht einen klaren Klang der Stimme.

Wie können Erkrankungen die Stimme beeinträchtigen und wie kann man gesundheitliche Stimmprobleme minimieren?

Der wesentlichste gesundheitliche Grund für Stimmprobleme sind Erkrankungen der oberen Atemwege. Diese durch Viren oder Bakterien hervorgerufenen Krankheiten zeichnen sich unter anderem durch die folgenden, bekannten Symptome aus:

  • Halsschmerzen,
  • Schluckbeschwerden,
  • Heiserkeit und Husten,
  • Entzündungen des Kehlkopfes oder der Stimmbänder.

Redner oder Sänger, die an einer milden Form der Erkältung oder eines grippalen Infekts erkranken, können durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr und den fortwährenden Einsatz von Lutschtabletten die Symptome des Infekts eindämmen. In vielen Fällen wird die Stimme durch die gesundheitliche Beeinträchtigung tiefer klingen.

Wer trotz der Erkrankung seine Rede oder einen Vortrag halten möchte, sollte bei Stimmproblemen während der Darbietung auf seinen Körper hören und vor allem ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Bei schwereren Erkrankungen, die mit einer Entzündung des Kehlkopfes und Fieber einhergehen oder Heiserkeit und schmerzhafte Schluckbeschwerden mit Auswurf beinhalten, empfiehlt es sich, den Vortrag abzusagen. Neben der offensichtlichen Belastung der Stimme kann eine Überbeanspruchung zu einer deutlichen Verschlimmerung der Symptome und einer langen Krankheitsphase führen.

Heiserkeit bei Schilddrüsenproblemen

Heiserkeit, Schilddrüse

Schilddrüsenprobleme führen zu dauerhafter Heiserkeit und zu kranken Stimmbändern © Emily Frost – Shutterstock

Die Schilddrüse ist eine der bedeutendsten Hormondrüsen des Menschen. Sie liegt unterhalb des Kehlkopfes vor der Luftröhre und produziert wichtige Hormone und Hormonvorstufen, die viele Prozesse im menschlichen Körper unterstützen oder harmonisieren. Unter anderem sind Schilddrüsenhormone für die Reifung und das Wachstum zuständig und beeinflussen den Stoffwechsel.

Die Prävalenz von Schilddrüsenproblemen und Erkrankungen an einer Schilddrüsenüber- oder Unterfunktion nimmt in Deutschland zu. Neben medizinisch relevanten Störungen durch eine solche Erkrankung kann für Betroffene gleichzeitig die Heiserkeit, die vor allem bei einer Schilddrüsenvergrößerung auftritt, belastend sein. Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann ebenfalls Heiserkeit verursachen. Vor allem wer berufsbedingt viel redet oder als Vortragsredner oder Sänger aktiv ist, stellt schnell fest, dass die Stimme in einem solchen Fall rauer und leiser wird und die übliche Stimmlage nicht gehalten werden kann.

Schilddrüsenprobleme werden medizinisch individuell und fallbezogen behandelt. Durch die Gabe des synthetischen Hormons bei einer Unterfunktion oder durch Bestrahlung der vergrößerten Schilddrüse versucht ein Arzt, die Physiologie der Schilddrüse bestmöglich wiederherzustellen. Darüber hinaus helfen Schilddrüsenpatienten, die aufgrund ihrer Erkrankung von Heiserkeit während einer Rede oder eines Auftritts geplagt werden vor allen Dingen die folgenden Tipps:

  • Überbeanspruchung der Stimme vermeiden und Schonphasen einplanen.
  • Halblaut sprechen und Tontechnik bei Veranstaltungen bestmöglich nutzen.
  • Warme Getränke vor und während des Vortrags trinken, zum Beispiel Spitzwegerich-Tee, Ingwertee oder Pfefferminztee.
  • Den Hals warm halten, auf die Luftfeuchtigkeit achten und viel lutschen.
  • Nutzung von ätherischen Ölen oder homöopathischen Mitteln wie Ferrum phosphoricum.

Diese gut dokumentierten Hilfestellungen unterstützen Schilddrüsenpatienten neben der medizinischen Therapie effektiv, Heiserkeit und weitere Stimmprobleme zu bekämpfen und wirksam zu minimieren.

Zusammenfassung: Was Redner und Sänger tun können, um die Stimmbänder zu trainieren

Die Stimme eines Menschen ist sein unverwechselbares Kommunikationsinstrument. Vor allem Personen, die ihre Stimme beruflich einsetzen müssen, um andere zu überzeugen oder durch ihre Argumente zu begeistern, sollten verstärkt darauf achten, die eigene Stimme zu trainieren und zu professionalisieren. Wer die Stimmbänder trainieren möchte, hält gleichzeitig den gesamten Sprechapparat fit. Zu diesem gehört neben dem Kehlkopf und der Lunge der Bauch, den man für eine effektive Atmung einsetzen sollte. Über 100 weitere Muskeln, die Schleimhäute, die Zunge und das Zwerchfell verwandeln einzelne Laute wie bei einem Orchester in unverwechselbare Sprache.

Um die Stimmbänder zu trainieren, hilft geübten Rednern fortlaufendes Stimmtraining. Hierzu gehört unter anderem das Erwärmen der Stimme, das Kontrollieren der Atmung, um Kurzatmigkeit vorzubeugen oder die bekannte Korkentechnik. Regelmäßiges, bewusstes Gähnen sorgt für Klarheit in der Stimme, entspannt den Redner und lockert die Muskeln des Stimmapparates.

Vortragsredner und Sänger, die ihre einzigartige Stimme achtsam behandeln und ihre Stimmbänder trainieren werden Stimmprobleme minimieren und vor Heiserkeit, räuspern oder Mundtrockenheit geschützt sein. Sie können sich mit ganzer Hingabe den Inhalten ihres Vortrages widmen oder in einer Weise singen, die das Publikum berührt.

Redaktion redenwelt.de

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